1349 - Massive Cauldron Of Chaos

Lady_Metal

Band: 1349

Album: Massive Cauldron Of Chaos

Label: Indie Recordings

Release Date: 29.09.2014

Genre: Black Metal

Rezensent: Flo

Tracklist:
01. Cauldron
02. Slaves
03. Exorcism
04. Postmortem
05. Mengele's
06. Golem
07. Chained
08. Godslayer

Lineup:
Ravn - Vocals
Archaon - Guitar
Seidemann - Bass
Frost - Drums

Vielen Dank an Indie Recordings für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

Mit 1349 lässt ein weiteres norwegisches Urgestein einen neuen Silberling auf die Menschheit los. "Massive Cauldron Of Chaos" nennt sich das Langeisen der 'pestialischen' Teufelsjünger. Das Quartett agiert nun bereits seit 17 Jahren und kann in dieser Zeit auf einige musikalische Höhepunkte zurückblicken. Nicht zu vernachlässig sind dabei auch eine Live-DVD aus dem Jahre 2011. Man kennt die Truppe ja insbesondere durch ihren Schlagzeuger Frost (auch Drummer bei Satyricon) und dessen vorauseilendem Ruf für Schnelligkeit und Virtuosität. Nicht nur diesbezüglich aber mitunter auch wollen wir mal sehen, was das neue Album zu bieten hat.

Ein Intro wurde in den ersten Song "Cauldron" eingebunden, so dass man sich im Prinzip bereits auf einen pausenlosen Übergang ins eigentliche Geschehen gefasst machen kann. Und so sieht es auch nach gut 25 Sekunden und einem Fade-In der Gitarren aus. Kurze Einleitung, ein paar Fills und dem Gebolze steht nichts mehr im Weg. In gewohnt brachialer Manier brettern die Blastbeats und Double-Bass-Attacken dahin und suchen sich ihren Weg durch die Lautsprecher ins Freie. Dazu gesellen sich zwei Spuren Gitarrenriffs, die sich dem vorgegebenen Tempo anschließen. Ein Wahnsinn!

Bei "Slaves" stellt man dann fest, dass die Gitarren soundtechnisch wie auch der Gesang etwas thrashig anmuten. Vor allem beim Gesang kommt dadurch das höllische Klanggewand nicht so zur Geltung, wie man es von älteren Alben kennt. Des Weiteren ist die Bassdrum einen Tick zu laut gemixt. Das wirkt zwar umso schlagfertiger, jedoch mit kleinen Qualitätseinbußen.
"Exorcism" stellt den Ursprungszustand daraufhin wenigstens wider her.

Platz vier des Albums belegt "Postmortem", ein großteils eher oldschooliger Geselle im Gefüge. Thrashig im Riffing und Drumming, leicht verwaschen und durch ein paar Staccato-Teile als solches bestätigt. Gefolgt von "Mengele's", mit dem ein weiteres Mal der schwarzmetallische Leitfaden fortgeführt wird. Neu hinzu kommen epische Anleihen und hallende Gesangsparts sowie ein Gitarrensolo. Eine interessante Mischung, bei der auch mal der Bass ordentlich zur Geltung kommt.

Vermutlich einer der kürzesten Black Metal Songs, die es je gab. Mit dem gerade mal 1:40 Minuten geratenen "Golem" darf man sich brav auf das Finale von "Massive Cauldron Of Chaos" gefasst machen. Frost beweist wieder eindrucksvoll Virtuosität auf seiner Schießbude und verhilft dem Song trotz der Kürze zum 1349-Klassiker-Status.
"Chained" und "Godslayer" lassen zum Ende hin alte Werte und den alten Sound der Band aufleben. Warum erst jetzt? Auch die Gesangsspuren sind nun besser abgemischt und hallen nicht so penetrant wie vorher. Damit liefern 1349 einen schönen Abschluss für das neue Langeisen ab, so gehört sich das für ein Black Metal Album.

Fazit: Einfach anders...und teilweise strange. Ob 1349 damit ihre gewohnte Brachialität beibehalten können, darf die Szene entscheiden. Es wirkt auf jeden Fall so, als ob in der ersten Hälfte des Albums an der Produktion gespart wurde. Umso mehr darf man sich auf den zweiten Part freuen. Dieser klingt einfach besser, gewaltiger und voluminöser. Generell sollte das aktuelle Album "Massive Cauldron Of Chaos" jedoch in keiner 1349-Sammlung fehlen. Und für den Rest gilt: Mindestens einmal durchhören ist Pflichtprogramm.

Flo für Lady-Metal.com