Agael, Lebensnacht - Apathologie
Band: Agael, Lebensnacht
Album: Apathologie
Label: Naturmacht Productions
Release Date: 19.07.2012
Genre: Ambient Black Metal
Rezensent: Hardy
Tracklist:
Lebensnacht
01. Geboren
02. Im Käfig
03. Lebensnacht
04. Dem Ende nah
Agael
05. Offenbarung
06. Vom Nichtsein
07. Remorphose
08. Die letzte Geburt
Lineup:
Lebensnacht
Robert - Vocals, All Instruments
Agael
Agael - Vocals, All Instruments
Besten Dank an Naturmacht Productions zur Verfügungstellung des Albums
Beurteilung
Mit der Split "Apathologie" veröffentlichen die beiden deutschen Einmannprojekte AGAEL und LEBENSNACHT ihre neuen Kompositionen. Übergeordnetes Konzept des Scheibchens ist die Unvereinbarkeit des eigenen Lebens mit der Gesellschaft und der daraus resultierende Wunsch, zu der Natur zurückzukehren. Lediglich in der Methode dieses Ziel zu erreichen ist man sich noch nicht so ganz einig geworden. Während AGAEL den Rückzug aus dem alltäglichen Leben und die Isolation favorisiert, gehen LEBENSNACHT noch einen Schritt weiter und sehen den Suizid als einzigen Ausweg aus der Misere der modernen Welt.
Die Songs sind durchweg äußerst atmosphärisch gehalten und setzen auf minimalistische Melodien, denen viel Zeit gelassen wird sich zu entfalten. Schon der Opener "Geboren" beginnt mit einem Piano-Klangbogen, der erst bei dem Übergang in den zweiten Song "Im Käfig" von einer tiefgestimmten Gitarre abgelöst wird. Wer an dieser Platte seine Freude haben möchte, muss deshalb Zeit mitbringen. Meiner Ansicht nach erreichen die Stücke allesamt ihr Ziel, den Hörer zu fesseln. Allerdings sollte man nicht mit dem typischen Strophe-Refrain-Aufbau rechnen, da sich " Apathologie" keinesfalls an die gängigen Konventionen hält.
Die Split setzt sich im großen und ganzen aus Naturklängen, ruhigen Klaviertönen und mystischem Blackmetal zusammen. Diese verschiedenen Bausteine wechseln zwar immer wieder, nehmen sich jedoch stets die Zeit ihr Potential zu entfalten. Gerade die Metalpassagen erinnern mich stark an die "Tristesse Hivernale" Demo von Alcest. Wer diese Musik schon mochte und sich mit der eher progressiven Entwicklung der Franzosen nicht so recht anfreunden konnte, wird bei "Apathologie" sicherlich beide Mundwinkeln nach oben ziehen (oder besonders böse Blackmetaller natürlich nach unten :-).
Fazit: AGAEL und LEBENSNACHT schaffen es mit ihrer Konzept-Split ein gelungenes und rundes Werk abzuliefern. Durch die mystische Atmosphäre und den depressiven Touch der einzelnen Titel dürfte die Scheibe sowohl für DSBM'ler als auch für Freunde des Post-Blackmetal durchaus interessant sein. Selbstverständlich sollten auch alle Avantgarde-Liebhaber mal ein Ohr riskieren. Keine Angst, " Apathologie" beißt nicht. Hingegen bietet die Platte reichlich Stoff für verregnete Herbst- oder schneereiche Wintertage.
Hardy für Lady-Metal.com