Asenblut - Von Worten und Taten

Asenblut

Band: Asenblut

Album: Von Worten und Taten

Label: MDD Records

Release Date: 26.04.2013

Genre: Thrash Metal / Pagan Metal

Rezensent: Hardy

Tracklist:

01. Was Angst ist
02. Mehr als nur Worte
03. Die letzte Schlacht der Fünften
04. Von Eig'ner Hand
05. Ringfluch
06. Lebenswandel
07. Die Nibelungenmär'
08. Wahn & Chaos
09. Nachtwache
10. Tatenklang
11. Vier Reiter
12. The last battle of the Fifth (Bonus)

Lineup:
Tetzel – Vocals / Guitars
Claus Cleinkrieg - Guitars
Phil - Bass
Balrogh - Drums

Besten Dank an MDD Records zur Verfügungstellung des Albums

Beurteilung

Seit 2006 treiben die Heiden aus Göttingen nun schon ihr Unwesen. Die ursprüngliche und von den Medien gut aufgenommene Idee war es damals, Paganblack- mit Thrashmetal zu mischen und somit eine Brücke zwischen verschiedenen Stilen zu schlagen. Kaum wurde das Debütalbum aufgenommen, ging es auch schon auf Clubtour, um die Hörner und Humpen gen Himmel zu heben. Dem Donnergott sei gedankt, nun gehen ASENBLUT mit neuem Material auf die Ungläubigen los.

Der Opener „Was Angst ist“ eröffnet Album Numero zwei und geht gleich hart zur Sache. Eigentlich schlägt das gesamte Werk in eine recht brachiale Kerbe. Harte Gitarrenarbeit marschiert neben Blastbeats und tiefen Basslines bis an vorderste Front. Besonders hervor stechen hierbei die schönen Wechsel zwischen hoher Geschwindigkeit und gemächlichen Midtempo-Passagen (Mehr als nur Worte). Insgesamt habe ich den Eindruck, der Thrash-Anteil der Songs hat im Vergleich zu dem Vorgängerwerk deutlich abgenommen. Häufig werden die bekannten Growls von Keifgesang unterbrochen oder eingängige Riffs von schnellen Gitarrenläufen verdrängt. Hierdurch eröffnet sich mit Sicherheit eine neue Zielgruppe, ich persönlich vermisse den alten Stil allerdings schon ein wenig.

Nichtsdestotrotz wird wieder ordentlich geholzt. Lyrisch wird sich an Mythen der alten und Erzählungen der neueren Zeit orientiert. So tummeln sich auf diesem Silberling nicht nur Asen, sondern auch Frodo und Sam auf der Suche nach Mordor. Das Erschließen weiterer Themenfelder bringt eine gesunde Abwechslung in das Schaffen ASENBLUTs mit ein. Allerdings hätte es mich gefreut, wenn mal ein Buch aufgegriffen würde, welches es noch nicht zur Vertonung innerhalb eines Metalsongs geschafft hat (Tut mir Leid Herr Tolkien, Poe und Hohlbein, aber andere Autoren warten auch schon lange auf diese Gelegenheit).

Die Stärken des neuen Albums lassen sich, wie bereits bei dem jüngeren Bruder, in den hymnenartigeren Songs finden. Gerade „Nachtwache“ oder „Vier Reiter“ laden zum Bangen ein und könnten live sogar den ein oder anderen Pit provozieren. Wer gerne RIGER oder TULSADOOM hört, sollte sich dieses Machwerk somit zumindest einmal zu Gemüte führen.

Fazit: Der Anteil des Paganblackmetals ist auf „Von Worten und Taten“ eindeutig gestiegen. Einige Hörer werden sich über diesen Umstand sicherlich freuen, andere werden sich fragen, ob ASENBLUT nun noch in ihre alte Nische passen. Ich muss gestehen, ich bin mir nicht sicher, was ich von der stilistischen Ausrichtung halten soll. Es bleibt auf jeden Fall ein grundsolides Album, doch ob Heimdall darin einkehren würde, um ein paar Mägde zu verführen? Hierfür muss wohl doch noch etwas Feinarbeit geleistet werden. Das Coverartwork wurde diesesmal allerdings mit besonders viel Liebe gestaltet. Es ist somit nicht nur etwas für die Ohren, sondern auch für die Augen dabei.

Hardy für Lady-Metal.com