Aurora - Follow me

Aurora

Band: Aurora
    
Album: Follow me

Label: Selfreleased

Release Date: 28.05.2017

Genre: Symphonic Metal

Rezensent: Hardy

Tracklist:
01. Will O' the Wisp
02. Fly with me
03. Pale Flowers
04. Shadow of the Moon
05. Lullaby

Lineup:
Johanna Braun - Vocals
Markus Neuwirth - Guitars, Drums, Vocals, Programming
Philipp Irslinger - Drums
Tobias Steinhilper - Bass, Programming

Besten Dank an Aurora zur Verfügungstellung des Albums

Beurteilung

Metal ist in meinen Augen ein Phänomen, welches besonders stark durch regionale Szenen geprägt ist. Als gebürtigen Schwaben freut es mich somit immer besonders, wenn ich mich mit Musik aus dem Süden Deutschlands auseinandersetzen darf. Vor knappen zwei Jahren war es mir somit ein Vergnügen, eine Rezension zu der Debüt-EP der Karlsruher Newcomer AURORA verfassen zu können (Opens internal link in current windowFür Interessierte gerne nachzulesen). Ich war damals positiv von den verschiedenen Songs überrascht, da diese klar dem symphonischen Bereich unserer Musikrichtung zuzuordnen sind, ohne hierbei verstärkt auf die vorgelebten Klischees der großen Szeneheroen zurückzugreifen. Und sind wir mal ehrlich: Es gibt inzwischen sicherlich kaum einen Stereotyp, welcher sich im Metal häufiger reproduziert und den Mühlstein bis zur Unkenntlichkeit abschleift. Als ich darum geben wurde, mir nun die zweite Scheibe der Badener anzuhören, war ich somit äußerst gespannt, ob es ihnen gelingen würde, auch weiterhin ihre eigene Nische zu besetzen.

Seit ihrer ersten Auskopplung "Lost Path" hat sich einiges in der Besetzung AURORAs getan. So gab es neben einem Wechsel am Schlagwerk auch eine neue Vokalistin für die Combo. Diese zeigt gleich im Opener, dass sie über das notwendige Stimmvolumen verfügt. Ich selbst habe den Eindruck, dass gerade gesanglich eine große Entwicklung stattfand, welche die Kompositionen in diesem Bereich auf ein neues Niveau hebt. Objektiv betrachtet handelt es sich hierbei somit vermutlich um einen äußerst positiven Aspekt. Ich muss allerdings gestehen, dass mir persönlich die weniger ausgefeilten Gesangspassagen der Vorgängerin eher besser gefielen. Vermutlich da die weniger perfekten Ecken und Kanten meiner Ansicht nach dem experimentellen Aufbau der Songs eher entgegenkamen. Hierüber lässt sich aber sicherlich vorzüglich streiten.

Musikalisch haben die Songs insgesamt an Struktur gewonnen und zeichnen sich in erster Linie dadurch aus, dass sie mit unterschiedlichsten Stilelementen spielen und diese gezielt variieren. So wirkt der Anfang des Openers " Will O' the Wisp" bewusst mechanisch gestaltet, indem auf einen elektronischen Beat im Hintergrund zurückgegriffen wird. " Fly with me" ist hingegen stark orchestral geprägt und kokettiert mit einer nur dezent eingesetzten Gitarre. In "Pale Flowers" übernimmt das Piano den tragenden Part des Instrumentals und sorgt hierdurch für ein klassisches Flair, bevor es gegen Ende der EP nochmal deutlich poppiger wird.

Fazit: AURORA gelingt es, ihrem verspielten Kurs treu zu bleiben und auch auf ihrem zweiten Output keine Songs zu haben, welche sich in ihrer Struktur oder ihrem Instrumental spürbar wiederholen. Diese Abwechslung sorgt für ein spannendes Hörerlebnis. Da es sich bei "Folow me" lediglich um eine EP handelt, bleibt es abzuwarten, ob diese Form des Spannungsbogens auch über die Spielzeit eines ganzen Albums funktioniert. Es würde mich freuen, mich über kurz oder lang auch auf dieses Hörerlebnis einlassen zu können.

Hardy für Lady-Metal.com