Dordeduh - Dar De Duh

Dordeduh

Band: Dordeduh

Album:
Dar De Duh

Label: Prophecy Productions

Release Date: 27.09.2012

Genre: Folk Black Metal

Rezensent: Hardy

Tracklist:
01. Jind de Tronuri
02. Flacararii
03. E-an-na
04. Calae rotilor de Foc
05. Pandarul
06. Zuh
07. Cumpat
08. Dojana

Lineup:

Flavius Misaras – Vocals, Bass
Ovidiu Mihaita – Drums, Percussion
Sol Faur – Guitars, Keyboards, Hammered Dulcimer, Toaca
Hupogrammos - Vocals, Guitars, Keyboards, Hammered Dulcimer, Mandola, Percussions
Gallallin - Keyboards, Hammered Dulcimer, Vocals

Besten Dank an Prophecy Productions zur Verfügungstellung des Albums

Beurteilung

In letzter Zeit scheint der Underground richtig zu boomen. In regelmäßigen Abständen werden wirklich interessante Besonderheiten veröffentlicht, wodurch der Langenweile knallhart die Stirn geboten wird. Mit „Dar De Duh“ veröffentlicht eine verhältnismäßig neue Band wieder ein solches Album. Bei DORDEDUH handelt es sich nämlich um das Musiker-Duo Hupogrammos und Sol Faur, die vor geraumer Zeit schon als Songwriter von NEGURA BUNGET bekannt wurden. Dementsprechend bin ich äußerst gespannt, was die neue Band der Mannen zu bieten hat und ob die Stücke das Potential haben, dem Hörer wieder die atemberaubenden Landschaften Rumäniens vor Augen zu führen.

Der Opener „Jind de Tronuri“ zeigt gleich, dass sich an der musikalischen Ausrichtung von Hupogrammos und Sol nicht viel verändert hat. Ganze sechzehn Minuten nimmt sich der Song Zeit um zu wirken und den Hörer in ein Land zu entführen, in dem sich Schafhirten und Bauern weder durch Wind noch durch Kälte von ihrer Arbeit abhalten lassen.
Ein langes Intro ebnet den Weg in diese weiten Täler. Basstöne, Naturklänge, Chorgesang und ein Xylophon schaffen es eine eigene Atmosphäre zu schaffen, die auch ohne moderne Instrumente auskommt und erst nach einigen Minuten von Schlagzeug und Gitarre abgelöst wird.

Das Schöne an diesem Album ist, dass man von keinem Song auf den nächsten schließen kann. Zwar bleibt der unverkennbare Stil der Gruppe immer gleich, doch die Strukturen und Stimmungen der einzelnen Tracks unterscheiden sich jeweils sehr stark voneinander und machen dieses Album somit äußerst vielseitig. Das Stück „E-an-na“ bewegt sich beispielsweise in ruhigen Gefilden und erschafft das Bild eines sternenklaren Himmels in eiskalten Winternächten. „Calea Rotilor de Foc“ entpuppt sich hingegen als regelrechte Unwetterwarnung, die ein Gefühl davon vermittelt, warum man in den nächsten Stunden lieber nicht das schützende Haus verlassen sollte.

Es ist allerdings ein ganz anderer Aspekt, der mich letztendlich wirklich von diesem Album überzeugt. Nämlich die Details, welche jeder Song bereithält. Mandulinen, Hackbretter, Perkussions und unterschiedlichste Keyboardsamples untermalen jeden einzelnen Track und schaffen oft durch eigene Rhythmen und Melodien eine zweite Dimension hinter den Lead-Instrumenten, die erst bei genauestem Hinhören auffällt. Solche Vielschichtigkeit kennt man sonst nur von HAGGARD oder eben NEGURA BUNGET – und hier ist auch mein einziger Kritikpunkt an der Scheibe: Man hört einfach zu deutlich die Vergangenheit der Musiker heraus. Während der alte Bandkollege Negru mit seinem Soloprojekt DIN BRAD ganz neue musikalische Pfade begeht, könnten einige Songs von DORDEDUH auch problemlos auf einem neuen NEGURA BUNGET Album ausgekoppelt werden. Es steht somit außer Frage, dass die Musik auf diesem Album grandios ist. Allerdings würde ich mir noch wünschen, dass es die Bandmembers auf den folgenden Outputs schaffen, sich etwas mehr von ihrer Ursprungsband zu lösen und ihren eigenen Stil auszubauen (Das Lied „Pandarul“ gibt meiner Ansicht nach bereits einen Ausblick, wie dieser individuelle Stil aussehen könnte).

Fazit:
DORDEDUH haben mit ihrem ersten Langspieler ein Meisterwerk geschaffen, welches zu fesseln vermag wie ein neu erworbenes Bondage-Set. Sicherlich kann man diese Musik nicht während einem gemütlichen Pokerabend im Hintergrund laufen lassen. Hierfür wird einfach zu viel geboten, wofür man seine gesamte Aufmerksamkeit mobilisieren muss. Vielseitig- und Vielschichtigkeit ist das Programm.
Durch häufige Parallelen zu NEGURA BUNGET wird sich die Zielgruppe vor allem im Bereich des Blackmetals finden lassen. Doch auch Freunde moderner Folklore oder progressiver Rockmusik dürften durch den Einsatz traditioneller Instrumente und die komplexen Songstrukturen auf ihre Kosten kommen. Der Onkel Doktor empfiehlt deshalb dringend, dieses Album einmal probezuhören.

Hardy für Lady-Metal.com