Epsilon - Truly Yours And In Love

Epsilon

Band: Epsilon

Album: Truly Yours And In Love

Label: Refused Records

Release Date:
20.05.2011

Genre: Melodic Death Metal

Rezensent:
Chris

Tracklist:
01. Corazón Ardiente
02. Come Pain Come
03. Lady Shaver
04. (As Long As You) Submit To Supremacy
05. Foxy Knoxy
06. Cicatrix Dolorosa
07. As The Sea
08. Them Dead
09. Schwertransport
10. La Boum

Lineup:
Krise - Vocals
Jorgo - Guitar, Vocals
Freaky - Guitar
Mecki - Bass, Vocals
El - Drums

Vielen Dank an Epsilon und Refused Records für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

Die niederösterreichischen Melodic-Metaller von EPSILON gehören seit Jahren zum Feinsten des harten Sektors ihrer Heimat. Nach zwei EPs in Eigenproduktion und einigen Stilwechseln hat man mit Refused Records erstmals ein Label im Rücken und mit dem Debüt "Truly Yours And In Love" wohl endlich eine passende Genre-Nische gefunden.

Schon nach dem spanisch angehauchten Intro gibt es mit "Come Pain Come" eine Mischung aus Mid-Tempo-Thrash, ordentlich Groove und Todesmetall schwer wie Blei vor den Latz geknallt. Auch der weitere Verlauf des Albums schlägt in diese Kerbe. Massive Soundwände unterstützen das melodisch angehauchte Death-Kaliber. Deutlich hörbar ist eine Detailverliebtheit, die nicht langweilig wird. Im Promozettel werden Gruppen wie Debauchery oder Six Feet Under genannt - doch das ist wohl ein Trick aus der Verkaufsförderung. Denn mit diesen Gruppen haben EPSILON genau so viel gemeinsam wie ein katholischer Pfarrer mit dem Ehegelöbnis. Allenfalls "(As Long As You) Submit To Supremacy" klingt teilweise nach Barnes und seinen Kollegen. Jedoch ist auch hier die melodische Gangart im Gepäck und Grunz-Gurgel-Attacken überlässt man lieber anderen Bands. Einen kleinen Vorteil haben die Österreicher aber zu anderen Melodic-Death-Bands: die cleanen Gesangparts hat man brav in der Kiste gelassen.

Dagegen kann man dann schon mal kurz und knackig den Vergleich zu schwedischen Größen wie Amon Amarth ziehen. Zwar sind die Refrains weit weniger eingängig als bei den Schweden, doch die haben auch schon einige Scheiben mehr auf dem Buckel. Songtitel wie "Lady Shaver" haben thematisch auch eher weniger mit dem Krieg oder nordischen Göttern zu tun. Stimmlich leistet Shouter Krise neben dem typisch gutturalen Element auch höhere Tonarten ganz souverän. Den richtigen Vibe bekommt der Sound erst durch die Gitarrenarbeit des Duos Freaky und Jorgo. Diese erinnert stellenweise an Arch Enemy, ist aber durchaus ehrlicher und weniger nur auf das Zelebrieren des Könnens beschränkt. Man hört die Leidenschaft am Spielen und dadurch wird einiges an Atmosphäre transportiert. Hier sei vor allem der Song "Foxy Knoxy" genannt.

Ein Hinweis noch auf das aus dem Konzept herausstechende "Schwertransport". Hier wird ein wahres Riff-Massaker abgewälzt, mit dem auch eine Prise Humor eingestreut wird.

FAZIT:
Der Gesamteindruck ist durchaus positiv. Ein kleines Manko ist die starke Mid-Tempo-Lastigkeit der Scheibe. Hier dürfte die Band durchaus gerne mal in schnellere Gefilde abdriften. Vor allem "Them Dead" und "La Boum" beweisen, dass dies noch mehr frischen Wind in den Klang von EPSILON bringen würde. Mit "Truly Yours And In Love" ist ein gelungener Einstand garantiert, der auch eine gute und klare Produktion aufweisen kann. Die einzelnen Elemente vermengen sich zu einem Ganzen und sind doch immer einzeln präsent.  Mit einigen mehr Momenten der Überraschung und einem Plus an Abwechslung im Bereich des Songwriting könnte diese Truppe in Zukunft richtig explodieren. Die Investition in diese Scheibe ist auf jeden Fall kein Fehler.

Chris für Lady-Metal.com