Gothminister - Utopia

Gothminister

Band: Gothminister

Album: Utopia

Release Date: 17.05.2013

Label: AFM Records

Genre: Dark Rock / Industrial Metal

Rezensent: Laura

Tracklist:
01. The New Beginning
02. Someone Is After Me
03. Utopia
04. March
05. Horrorshow
06. Nightmare
07. Afterlife
08. Helldemon
09. All Alone
10. Purgatory
11. Eternal
12. Raise The Dead
13. Boogeyman

+ Bonus DVD in der Limited Edition

Line-Up:
Gothminister - Vocals
Chris Dead - Schlagzeug
Icarus - Gitarre
Turbo Natas - Gitarre

Danke an Resolut Promotion für das Bereitstellen des Materials.

Beurteilung

Du läufst mitten in der Nacht eine gottverlassene Straße entlang. Plötzlich weint neben dir ein Kind, und ehe du dich versiehst, stehen schon die epischen Streicher parat, um deiner Szene genügend Dramatik einzuhauchen -

Gothminister sind seit ihrem ersten Album eine Institution in der Gothic Welt. Bereits im Mai meldeten sie sich mit ihrem fünften Studioalbum zurück und ziehen alle Register. Mit Utopia veröffentlichen Gothminister ein Konzeptalbum, das an sich schon aufwändig produziert ist. Dies wird dadurch aber noch getoppt, dass Gothminister einen Film zu diesem Album gedreht haben, die Albträume und Abgründe des Bjorn Alexander Brems. Somit ist Utopia Musical und Soundtrack in einem – aber das sagt noch lange nichts über die musikalische Qualität aus.

Mit für Gothic Bands ordentlich Wumms geht es gleich in die Vollen. Während in den Strophen mehr gekratzt wird und Verzweiflung heraufbeschwören will, gestaltet sich der Refrain mehr mit einer hohen Singstimme, die eingängig und hoch klagt, jemand sei hinter ihr her. Das Mittelstück ist abwechslungstechnisch eher minimalistisch gestaltet, was persönlich aber besser gefällt.

Elektronischer, mit mehr Gothictiefe in der Stimme und Würde im Tempo, führt der Nächste Song und gleichzeitig dem Namensgeber für das Album, „Utopia“ fort. Auf der Straße befindest du dich damit längst nicht mehr, dafür bist du überzeugter Mitwipper im durchgestylten Albtraumland.

Das verdeutlicht auch das nächste Zwischenspiel in Form eines Marsches.

Die Wechsel in Tempo und die Zwischenspiele kommen der Spannung auf dem Album zu Gute, da sind eindeutig Kenner am Werk.

Den Wunsch nach einem Live-Konzert lassen die Norweger mit der „Horrorshow“ aufkeimen, das zwischen Industrial und Metal wechselt, im Refrain eindeutig Mitsingpotenzial offenbart.

Die folgenden Songs bieten mehr der guten Mischung aus Gothic, Industrial und Metal, garniert mit Streichern, Stimmwechseln und stellenweise einer Prise Bombast.

Szenischer ist „All Alone“, das dir mit Grabesstimme ins Ohr flüstert, dass jeder nun tot sei, bevor die Instrumente angemessen getragen einsetzen. Ein sehr gelungenes Stück!

Die bekannten Elemente werden fortgeführt bis zum Endstück „Boogeyman“, das mit stampfenden Rhythmen das Nahen des Todes verkündet. Es ist eher cool, bis es gen Ende entschleunigt und im Weinen, begleitet von Klavier, endet. Kein glückliches Ende für deinen abendlichen Spaziergang.

Fazit: Wer das Album nicht bereits gekauft hat, kann es nun getrost tun, es ist definitiv kein Fehlkauf. Es ist härter als die vorangegangenen Alben mit gleichbleibender Qualität.

Laura für Lady-Metal.com