Handful Of Hate - To Perdition

Lady_Metal

Band: Handful Of Hate

Album: To Perdition

Label: Code666

Release Date:
12.11.2013

Genre: Black Metal

Rezensent: Flo

Tracklist:

01. To Perdition
02. Cursed Be Your Breast
03. Far Beyond All Scourges
04. Swines Graced Gods
05. Caro Data Vermibus
06. Larvae
07. Ornaments For Derision
08. Ex Abrupto
09. Words Like Worms
10. Feeding Suggerings
11. Damnatio Ad Bestias

Lineup:
Nicola - Vox/Guitar
Deimos - Guitar
Nicholas - Bass
Aeternus - Drums

Vielen Dank an Code666 für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

Elf blasphemische und hasserfüllte Hymnen verzeichnet das neue und aktuelle Album der Italienischen Black Metal Meister von HANDFUL OF HATE. Zur gleichen Zeit dürfen die vier Herren um Kopf und Frontmann Nicola auf eine bereits 20-jährige Bandgeschichte zurückblicken. Unter dem Titel "To Perdition" gilt es, diese lange Zeit gebührend zu feiern. Also Korken knallen lassen und ab dafür in den Player!

"To Perdition" kommt sogleich als Titeltrack des Albums an erster Stelle und setzt es auch als Schlachtruf in ein schwarzmetallisches Gemetzel um. Alter Schwede. Auch wenn diese Floskel geographisch überhaupt nicht zutrifft, kann zumindest die Tendenz zu den Kollegen von Marduk gezogen werden, denn diese legen auch eine neue Ära der Schnelligkeit vor, welcher die Italiener hier ganz klar standhalten können.
Im ersten Song und auch in "Cursed Be Your Breast" lässt sich ein höherer Grad an Epik bei gleichbleibend hoher Geschwindigkeit im Vergleich zu älteren Platten der Band feststellen, wo diese Parts noch eher in langsamere Rhythmen gepackt wurden. Damit kreiert die vierköpfige Formation eine noch höllischere Attitüde.

Im nächsten Stück "Far Beyond All Scourges" geht es weiter mit zerstörerischen Riffs und Rhythmen, wobei besonders die Virtuosität des Schlagzeugers auffällt. Vor dem Release Termin konnte man bereits Videos vom Einspielen der Drum-Spuren auf den Internet-Präsenzen der Band begutachten. Eine wahre Meisterleistung, was Schnelligkeit und Fill-Qualität angeht. Absoluten Respekt.
Ebenso in "Swines Graced Gods" zeigt sich das Beherrschen dieses doch so schwierigen Instruments wieder. Aber man darf auch den Rest der Truppe nicht außer Acht lassen. Wenn es darum geht, innovative Riffs zu wollen, ist man bei HANDFUL OF HATE an der richtigen Adresse. 20 Jahre Bandgeschichte lassen erahnen, dass es mit fähigen Leuten zu tun hat und das spiegelt sich in der Musik wider. Wie auch das Schlagzeug kann man bei der Saitenfraktion eine Gnadenlosigkeit feststellen, die eine Schonung der Gitarren und des Bass auf keinen Fall zulassen. Fette Riffs mit viel Bewegung säumen die Songs und verleihen jedem Titel eine eigene Aussagekraft, ohne dabei monoton zu wirken.

"Larvae" konnte man auch bereits vor dem Release probehören, womit die Italiener bereits einen würdevollen Vorgeschmack auf das anstehende Album gegeben haben. Und was hört man da in vereinzelter Passage? Es ist der sagenumwobene Gravity Blast, den man so nur von Kataklysm kennt. Insgesamt stellt "Larvae" ein mörderisches Brett schwarzmetallischer Kunst dar.

Nachdem mit "Ornaments For Derision" ein etwas kontrastreicherer Song geboten wird, der auch gerne mal etwas langsameres Tempo vorbringt, schallt mit nachfolgendem Titel "Ex Abrupto" wieder ein Donnerwetter aus der Anlage, wie man es in der aktuellen Szene eher selten zu hören bekommt. Selbigem Titel haben HANDFUL OF HATE mit einigen langsamen und zugleich epischen Parts Würze verpasst, womit er sich zu einem Ohrwurm entwickelt.

Zum Finale des neuen Langspielers darf man sich mit den vier Herren noch auf eine Reise in melodische und trotzdem knackige Gefilde begeben. "Feeding Sufferings" als längster Song des Albums präsentiert eine große Vielfalt an musikalischen Höhepunkten, darunter eine Fülle von Fill-in-geschmückten Breaks. Während gute zwei Drittel mit kräftigem Tempo aufwarten, gehört das letzte Drittel des Stücks einem getragenen Ausklang. Hier punktet auch ganz klar wieder die Kontrast-Skala.
"Damnatio Ad Bestias" lässt schlussendlich nochmal alle Geschütze auffahren und verleiht eine ordentliche Dosis Kraft und Punch, welche an "Gruesome Splendour" Zeiten (das Album aus dem Jahre 2006) erinnert.

Fazit: Wahnsinn! Wenn jemand Black Metal machen kann, dann sind es die Italiener von HANDFUL OF HATE. Sie geben Vollstoff und reißen mit "To Perdition" alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellt, gekonnt und ohne mit der Wimper zu zucken. Eine ganz klare Empfehlung für Freunde der harten Gangart. Schade, dass die Herren in Deutschland nicht so oft Live auftreten. Umso mehr sollte man also Gelegenheiten nutzen, falls es sich doch mal ergeben sollte.

Flo für Lady-Metal.com