Hatriot - Heroes of Origin

lady-metal.com

Band: Hatriot

Album: Heroes of Origin

Label: Massacre Records

Release Date: 25.01.2013

Genre:
Thrash Metal

Rezensent: Chris

Tracklist:
01. Suicide Run
02. Weapons of Class Destruction
03. Murder American Style
04. Blood Stained Wings
05. The Violent Times Of My Dark Passenger
06. Globacidal
07. And Your Children To Be Damned
08. The Mechanics of Annihilation
09. Shadows of the Buried
10. Heroes of Origin

Lineup:
Steve "Zetro" Souza - Vocals
Kosta "V" - Guitars
Miguel Esparza - Guitars
Cody Souza - Bass
Nick Souza - Drums

Danke an Massacre Records für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

Der Original-Sänger von Testament und Exodus, Steve "Zetro" Souza, ist zurück! Dazu er seine neue Gruppe HATRIOT ins Leben gerufen. Am Bass und den Drums mischen dabei seine Söhne kräftig mit. Also fast schon ein Familienunternehmen, dass da seinen Weg in die heimischen Anlagen finden möchte. Musikalisch kriegt man erdigen, gerumpelten Thrash Metal der Old-School-Marke geboten. Wie sollte es auch anders sein? Der Mann bleibt seinen Wurzeln treu. Oder sollte man gleich mal das Phrasenschwein öffnen und sagen "Schuster bleib bei deinen Leisten"? Das gilt es herauszufinden.

Vorweg sei gesagt, dass die Produktion keinerlei Fragen offen lässt. Juan Urteaga hat im Trident Studio (u.a. Testament, Heathen, Exodus, Skinlab) volle Arbeit geleistet und dem Album den Klang verpasst, den es für so ein Massaker alter Schule benötigt. Artwork und Booklet wurden von Mark Devito (Motörhead, Laaz Rockit, Exodus) designt. Geprägt ist das Album durch messerscharfe Riffs, jeder Menge Soli-Einschübe, eine treibende Drumarbeit und die spezielle, herausstechende Stimme von Mister Souza. Nach schnellen Passagen nimmt man auch gerne mal das Tempo raus, um in eher schleppende Parts mit mächtigen Riffwalzen überzugehen. Und dann haut mit wieder direkt ein Solo um die Ohren, dass das Trommelfell vor lauter Klingenschärfe in zwei Teile spaltet. So geschehen bei "Globacidal". Dann wirft man auch gerne mal ein paar Gangshouts ein ("Blood Stained Wings") oder zeigt der Heimat lyrisch gesehen den erhobenen Mittelfinger ("Murder American Style"). Gerade an den Songs erkennt man, dass diese Scheibe durchaus einen politischen Ansatz verfolgt, der zu großen Teilen eher kritische Betrachtungsweisen an den Tag legt. Kann man machen, Stoff genug für solche Thematiken ist ja genug vorhanden. Als vorletztes Stück gibt man das sechsminütige Schwergewicht "Shadows of the Buried" zum Besten, dass nochmal alle Elemente von HATRIOT gekonnt ineinander vereint. Vor allem das atmosphärisch-düstere Intro und der Wechsel zwischen schnellen und schleppenden Passagen haben mir hier gut gefallen. Auch bedient sich Fronter Souza hier desöfteren an tieferen Stimmlagen, die dem gesamten Song ein anderes Stimmungsgewand verpassen. Abschließend gönnt die Band einem noch kurz-knackigen­­ Titelsong "Heroes of Origin". Diese zwei letzten Stücke hätte man gerne in der Tracklist vertauschen können.

Fazit: Diese Formation schwitzt die alte Schule der Bay Area aus jeder Pore, obwohl sie doch relativ jung ist, wenn man vom Frontmann mal absieht. Damit ist auch klar, wer HATRIOT seinen Stempel am intensivsten aufgedrück hat. Die Produktion ist qualitativ hochwertig und bietet wirklich jedem Instrument den nötigen Spielraum zur Entfaltung. Musikalisch, wie auch textlich, geht es eher brachial zu und ein Blatt wird hier weder vor den Mund, noch vor die Saiten genommen. Und ja, mir ist bekannt, dass diese Art des Gesangs durchaus zum gebotenen Musikstil gehört und auch das ganze irgendwo geprägt. Vom originalen Charakter besitzt diese Scheibe auch eine mächtige Portion. Dennoch geht dieses hohe Gekreisch dem Gehörgang nach einer gewissen Zeit in diesem Fall so dermaßen auf den Hörnerv, dass die Flimmerhärchen sich unter einem schrillen Kreischen ergeben. Kurzum: Es nervt auf seine Art tierisch. Das macht es auch für mich als Schreiber schwierig, diesem Release wirklich aus Spaß an der Freude in voller Länge zu fröhnen. Doch die ewig gestrigen Anhänger des Thrash Metal kriegen hier alles geboten, was sie schon damals so mochten und ultra-revolutionär war. Da darf man gerne mal ein bisschen in der Kiste der Nostalgie wühlen und sich dabei "Heroes of Origin" reinziehen. Mit anderem Gesangseinsatz oder gar einem anderen Sänger wäre das ganze aber vielleicht noch ein Stück stärker. Die Instrumentenfraktion ist es nämlich schon.

Chris für Lady-Metal.com