Ragnarok - Malediction

Lady_Metal

Band: Ragnarok

Album: Malediction

Label: Agonia Records

Release Date: 30.10.2012

Genre: Black Metal

Rezensent: Flo

Tracklist:
01. Blood Of Saints
02. Demon In My View
03. Necromantic Summoning Ritual
04. Divide et Impera
05. (Dolce et Decorum est) Pro Patria Mori
06. Dystocratic
07. Iron Cross - Posthumous
08. The Elevenfold Seal
09. Fade Into Obscurity
10. Sword Of Damocles

Lineup:
HansFyrste - Vocals
Bolverk - Guitar
DezeptiCunt - Bass
Jontho - Drums

Danke an Agonia Records für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

18 Jahre zählen bereits die dunklen, genauer gesagt norwegischen, Machenschaften dieser Horde. Und mit ihrem sechsten Langwerk läuten die vier Herren ein weiteres Kapitel hochkarätigen Black Metal in der Geschichte ein. "Malediction" heißt das Gerät und entstammt von keiner geringeren Band als RAGNAROK. Auch sie gehören zu der Art Musiker, die über die Jahre hinweg auf Qualität statt Quantität setzen, ähnlich ihren finnischen Kollegen von BEHEXEN. Wollen wir das zehn Songs umfassende Album mal genauer unter die Lupe nehmen.

Das Intro zum Beginn von "Blood Of Saints" enthält das Ziel nicht lange vor. Die volle Zwölf überfällt den Hörer nämlich bereits nach 30 Sekunden, um ihm das neue Ausmaß norwegischen Hasses möglichst schnell näher zu bringen. Eine weitere Indroduktion, jedoch bereits auf ausgeprägt metallischer Manier folgt sogleich, bevor das Schlagzeug endlich die tiefschwarzen Geschütze abfeuert. Ja man kann schon fast sagen in traditionell nordischer Wut, dem musikalischen Non-Plus-Ultra des Black Metal, dem Blastbeat. Gleichermaßen vertreten ist im ersten Song auch das ebenso standardmäßige Doublebass-Geschepper, was neben Abwechslung im Rhythmus auch die tragende Säule für die epischeren Riffs darstellt.

Dem höllischen Dämon kann man ebenfalls in den nächsten beiden Songs in die Augen blicken. "Demon In My View" und "Necromantic Summoning Ritual" an zweiter und dritter Stelle zeigen eindrucksvoll, dass auch den Gitarren keine einzige Schonzeit gewährt wird. Hier wird geshreddert was das Holz hergibt, vom Anfang bis zum bitteren Ende. Besonders auffällig sind die kurzen Zwischenspiele im Dur-Charakter bei "Necromantic Summoning Ritual", welche sich unter das restliche Soundgewand reihen.

Etwas komplexer wird die Melodieführung im nächsten Track "Divide et Impera", ausgenommen im zum mitschreien einladenden Chorus. Ebenso im darauffolgenden Song, welcher ebenfalls einen lateinischen Titel trägt, "(Dolce et Decorum est) Pro Patria Mori", jedoch nicht in so ausgeprägter Form wie beim Vorgänger. Dennoch lassen sich an beiden Titeln gewisse Weiterentwicklungen, aber auch fest verwurzelte Strukturen im Songwriting von RAGNAROK feststellen. Einerseits wirken die Melodien mehr druckvoller, was nicht zuletzt durch die stets schnelle rhythmische Umrahmung hervorgerufen wird, und andererseits sind die Gesangsparts auf "Malediction" der traditionellen Art und Weise der Band zurückzuführen. Ohne Kompromisse und besondere Experimente.

"Iron Cross - Posthumous" ist von Beginn an zum Mitschreien gedacht und hat deshalb einen Favoriten-Charakter auf dem Album. Thematisch wenden sich RAGNAROK wie im Vorgänger-Album "Collectors of the King" auch auf "Malediction" dem Satansimus und Anti-Christlichen Gedankengut hin. Dazu sei erwähnt, dass die oft auch mit in Verbindung gebrachten Pagan und Viking Einflüsse längst zur Geschichte der Band zählen.

Das Finale des Albums wartet nun schön langsam auf. Zuvor kommen jedoch noch die beiden Songs "The Elevenfold Seal" und "Fade Into Obscurity". Während Ersterer teilweise an skandinavischen Death Metal erinnert, kann man als eine Gemeinsamkeit einen sich oft ergänzender Klang feststellen. Betrachtet man das Tempo, darf man auch noch den letzten Titel "Sword Of Damocles" miteinbeziehen, denn da schenkt sich das finale Dreiergespann nahezu keine Unterschiede. Auch wenn das Album als solches ein durchwegs schnelles und trotzdem spannendes Langeisen ist, fehlen zum Teil abwechselnde Tempi.

Fazit: Ein weiteres Stück norwegische Gewalt ist auf den Weg gebracht worden, und zwar mit folgender Intention: der fortwährenden Verbreitung von Misantrophie, Hass und Gnadenlosigkeit. RAGNAROK sind zweifelsohne eine Vorzeigeband für stiltreuen, schnörkellosen und vor allem schnellen Black Metal. Hinsichtlich Ihrer Anfangstage gab es zwar über die Jahre hinweg schon gewisse Veränderungen in der musikalischen Ausarbeitung der Songs und des Songwritings allgemein, jedoch trägt die heutige Art dennoch einen eindrucksvollen und hohen Stellenwert im Genre. Gerade deshalb darf "Malediction" in keinem schwarzmetallischen CD-Regal fehlen.

Flo für Lady-Metal.com