Saint Vitus - Die Healing

Saint Vitus

Band: Saint Vitus

Album: Die Healing

Release Date: 16.08.2013

Label: Season of Mist

Genre: Doom Metal

Rezensent: Havoc

Tracklist:
01. Dark World
02. One Mind
03. Let The End Begin
04. Trail Of Pestilence
05. Sloth
06. Return Of The Zombie
07. In The Asylum
08. Just Another Notch

Lineup:
Dave Chandler: guitars, vocals on "Just Another Notch"
Scott Reagers: vocals
Mark Adams: bass
Armando Acosta (R.I.P. 2010): drums

Vielen Dank an Season of Mist zur Verfügungstellung des Albums

Beurteilung

Im Zuge des Labeldeals mit den amerikanischen Urvätern des Doom-Metal bekam Season of the Mist auch die Option neben dem Klassiker „C.O.D.“ auch das längst vergriffene Album „Die Healing“ aus dem Jahre 1995 wieder aufzulegen. Nach exzessiven Touren zum Vorgängeralbum entschieden sich Saint Vitus die Stelle des Sängers erneut neu zu besetzen. So kam es, dass sich die Band dazu entschied den ursprünglichen Sänger Scott Reagers wieder in die Band aufzunehmen. Reagers war bereits zu Gründungszeiten, als die Gruppe noch unter dem Namen Tyrant unterwegs war, Teil der Band und verließ diese im Jahr 1986, als die Aufnahmen zu „Born Too Late“ in vollem Gange waren. Der Rückkehrer verleiht der Band durch seinen markanten (Sprech-)Gesang eine ganz eigene Note. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger bringt Reagers mehr Härte, aber auch mehr Verzweiflung in der Stimme mit und setzt diese gekonnt in den acht Songs des vorliegenden Albums ein. Die Gitarrenarbeit von Dave Chandler ist gewohnt solide und schlägt sich gewohnt in schweren Riffs und grandios eingesetzten Soli nieder. Der Bass von Mark Adams wummert auf diesem Release gewaltiger als noch auf dem Vorgänger und auch das Schlagwerk von dem viel zu früh von uns gegangenen Armando Acosta rückt auf diesem Album mehr in den Vordergrund. Mit diesem Release haben Saint Vitus eine Kehrtwendung vom zuvor eingeschlagenen Weg gemacht und setzen viel mehr auf Heavyness. Der markante Einsatz von Chandlers Gitarren bleibt zwar bestehen, doch scheint es als ob die Gitarren noch tiefer als gewohnt gestimmt wurden. Die Grundstimmung auf dem Album mutet beinahe so an, als habe die Band bereits gewusst, dass sie sich im darauf folgenden Jahr auflösen werden und mit diesem Album bereits den Soundtrack für den eigenen Trauermarsch intoniert haben. 

Fazit: Der erneute Wechsel des Sängers bei Saint Vitus ging mit einer Kehrtwendung im Stil einher und sorgte zum Zeitpunkt des damaligen Releases sicher für einige überraschte Gesichter. Für meinen Geschmack ist „Die Healing“ ein solides, hartes und äußerst schwermütiges, gar depressives Doom-Metal-Album, welches zweifelsohne seine Daseinsberechtigung hat. Doch beim vorliegenden Album wird sich von der Klassischen Black Sabbath Attitüde abgewandt und der Stil gleicht mehr dem, wie er später von der schwedischen Band „Reverend Bizarre“ in Vollendung zelebriert wurde.

Für Fans der eben genannten Schwedencombo ist durchaus einmal wert hineinzulauschen. Für Einsteiger im Doom-Metal würde ich den Vorgänger „C.O.D.“ empfehlen, für Freunde anspruchsvolleren Klänge, kann ich das vorliegende Album empfehlen, für Doom-Metal-Liebhaber führt wohl kein Weg an beiden Veröffentlichungen vorbei.

Havoc für Lady-Metal.com