Skálmöld - Baldur

Skálmöld

Band: Skálmöld

Album: Baldur

Label: Napalm Records

Release Date: 29.07.2011

Genre: Viking Metal

Rezensent: Chris

Tracklist:

01. Heima
02. Árás
03. Sorg
04. Upprisa
05. För
06. Draumur
07. Kvaðning
08. Hefnd
09. Daudi
10. Valhöll
11. Baldur
12. Kvaðning (Edit)

Lineup:
Björgvin Sigurðsson - Vocals, Guitar
Baldur Ragnarsson - Guitar, Vocals
Þráinn Árni Baldvinsson - Guitar, Vocals
Snæbjörn Ragnarsson - Bass, Vocals
Gunnar Ben - Keyboards, Oboe, Vocals
Jón Geir Jóhansson - Drums, Vocals

Vielen Dank an Napalm Records für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

SKÁLMÖLD ist eine isländische Metalband, die im Jahr 2009 gegründet wurde. Alle Bandmitglieder haben musikalischen Hintergrund und Erfahrung bei Bands gesammelt, die teilweise nicht dem Metalgenre angehören. Die Musik kann dabei als melodisch-epischer Viking Metal mit diversen Folkeinflüssen bezeichnet werden. Hinzu kommt die kalte isländische Dunkelheit, die man schon anderen Bands aus dem Land der Geysire kennt. Textlich beweisen sie Anspruch und folgen dabei den Regeln traditioneller, isländischer Dichtung.

Im Januar 2010 haben sie ein Demo mit zwei Songs aufgenommen, die aber nie veröffentlicht wurden. Mit dem Debütalbum "Baldur" legen SKÁLMÖLD ein Konzeptwerk über die dramatische Geschichte des isländischen Wikingers Baldur vor. Seit November 2010 können sie einen Vertrag mit dem färöischen Label Tutl vorzeigen und unterzeichneten im April 2011 den Kontrakt mit den Österreichern von Napalm Records.

Die Geschichte beginnt als Baldur, mittlerweile ein reicher Mann, mit Kind und Kegel entschließt sesshaft zu werden. Diese Familienidylle wird durch den Angriff einer dämonengleichen Kreatur zerstört, die Baldurs Heim zerstört und seine Familie auf brutale Weise ermordet. Mit den Männern Gunnar Jarl und Grimur schwört er Rache und zieht mit ihnen in die Schlacht - möge der Preis auch noch so hoch sein.

Doch kommen wir nun zu den musikalischen und, vor allem, qualitativen Ergüssen dieses Albums. Opener und Rausschmeißer beginnen mit Folk-Chören, die an Týr erinnern. Jedoch ist die gesamte Gangart weniger progressiv ausgerichtet. Dazu gibt es eine ganze Palette anderer Genre-Einflüsse. Neben folkigen Parts beinhaltet "Baldur" speedige Einwürfe, Doom-Passagen mit Orgelklängen ("Sorg") und vieles mehr. Mit "För" und "Upprisa" sind zwei zum Mitgröhlen verdächtige Songs an Bord. Dagegen geht es bei "Árás" und "Hefnd" schon fast dramatisch ans Werk. Bei letzterem Song hat sogar Addi, seines Zeichens Frontmann von Sólstafir, einen Gesangspart übernommen.

FAZIT: Die Arrangements sind wahrlich vielschichtig und zeigen die Erfahrung der einzelnen Musiker deutlich auf. Auch ansonsten wirkt alles sehr ausgereift. Die Vocals tröpfeln geradezu flüssig aus den Boxen, die Sänger Björgvin mit seiner rauhen Stimme veredelt. Die isländische Sprache bringt dazu noch einen Schuss Mystik in die ganze Sache. Das Klangbild ist sehr warm und transparent. Wer also auf Folk Metal steht, der ohne Humppa Humppa Tätärä auskommt, dem kann hier eine uneingeschränkte Kaufempfehlung gegeben werden. Natürlich darf man Epik und Dramatik nicht verachten, denn diese steckt in der Geschichte zu Hauf und wird auch gnadenlos spürbar umgesetzt. Falls euch das nun zusagt, merkt euch nicht nur diese Scheibe - kauft sie! SKÁLMÖLD zeigen nämlich, wie man richtig guten und dazu ernsthaften Metal mit Folk-Einflüssen macht. Es wird sich lohnen!

Chris für Lady-Metal.com