Skygge - Knokkelkraft

Skygge

Band: Skygge

Album: Knokkelkraft

Label: Naturmacht Productions

Release Date: 06.12.2012

Genre: Black Metal

Rezensent: Hardy

Tracklist:
01. Underjordisk oppstandelse
02. Heksekunst
03. Nostalgia
04. Punk fra graven
05. Kuldens kall
06. Bortgang
07. Knokkelkraft
08. Myren portalen mellom to verdener
09. Nattens juvel
10. Skumring

Lineup:
Kuldegys – All Instruments
Daublodir – Vocals

Danke an Naturmacht Productions für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

SKYGGE nennen sich die beiden Norweger aus Bergen, welche sich dem Blackmetal der dritten Generation verschrieben haben. Noch keine zwei Jahre aktiv steht das Duo nun mit dem ersten Album „Knokkelkraft“ in den Startlöchern um den pechschwarzen Untergrund mit Screams und Blastbeat-Attacken aus dem Winterschlaf zu reißen.

Schon der Opener „Underjordisk oppstandelse” hinterlässt einen professionellen Eindruck. Stark verzerrte Gitarren spielen ihre Riffs in steril monotonen Wiederholungen und werden durch die Doublebase im Hintergrund entsprechend untermalt. Das Ergebnis ist der typische Stil modernen norwegischen Blackmetals. Progressiv und doch wütend, kalt und doch emotional, eintönig und trotzdem wie das wahre Leben. Jeder, der sein Bier zu dem Sound von CARPATHIAN FOREST, 1349 oder SARKOM genießt, sollte wissen, welche paradoxe Stimmung ich meine.

Dieser Stil zieht sich als blutroter Faden durch das gesamte blasphemische Werk. Dies stellt sich zugleich als größter Makel und herausragenstes Plus der Platte heraus. Es wird weder ein Rad neu erfunden, noch wird es aus neuem Material geformt. Die Inspirationsquellen der Band finden sich ganz klar in den tiefsten Wäldern Norwegens und werden durch finnische Bands wie BAPTISM oder ANCESTORS BLOOD ergänzt. Es finden sich kaum eigene Ideen und auch die holprige Inspiration wurde bereits bei den genannten Vorbildern als Stilmittel verwendet. Wer allerdings wissen möchte, worauf er sich einlässt (und ich muss zugeben, dass ich selbst mehr oder minder zu dieser Riege von Schubladendenkern gehöre) und einen Narren an skanidavischem Schwarzmetall gefressen hat, kann mit “Knokkelkraft” eigentlich kaum etwas falsch machen.

Musikalisch wird sich auf einfache Riffkombinationen beschränkt, die ihren Reiz hauptsächlich durch die dezenten Tempiwechsel erhalten, welche im Background durch Bass und Schlagzeug inszeniert werden. Es jagt mir jedesmal wieder eine Gänzehaut über den Rücken, wenn der selbe Gitarrenklang auf einmal mit einem Blastbeat hinterlegt durch die Boxen klingt. Zu guter letzt halte ich noch die dezent eigesetzten Chöre für erwähnenswert, die bei Songs wie “Bortgang” oder “Skumring” immer wieder meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ich hätte mir nur gewünscht, dass dieser stimmliche Kontrast häufiger zum Einsatz gekommen wäre.

Fazit: SKYGGE liefern mit dieser Scheibe ein ordentlich Debut ab. Die Songs wirken kalt wie Hel und beschwören zugleich die Feuer der westlichen Hölle herauf. Die Stimmung passt also, musikalisch wird hingegen leider nichts Neues geboten. Es kommt also ganz darauf an, was man von dieser Scheibe erwartet. Wer keinen Bock auf verrückte Experimente hat und gerne TNBM hören möchte, darf sich jedenfalls gerne ein Corpsepaint ins Gesicht schminken und das gute Scheibchen anschaffen.

Hardy für Lady-Metal.com