Svarta - Am Scheideweg

Lady_Metal

Band: Svarta

Album: Am Scheideweg

Label: Eigenproduktion

Release Date: 29.02.2012

Genre: Black Metal

Rezensent: Flo

Tracklist:
01. Erklingt aus...
02. Morgendämmerung
03. Schlagend Kluft
04. Unweg
05. Leiden Mensch
06. Verstorbnes Wort
07. Schreiende Stille
08. Eis Puls
09. Schwärzes Kälte
10. Frei Fall

Lineup:
Nahtkra - Gitarre, Gesang
Irleskan - Gitarre, Gesang
Grim - Schlagzeug

Danke an Svarta für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

Frisches Material aus dem Salzkammergut. Die drei jungen Herren von SVARTA, welche nun seit dem Winter 2009/10 gemeinsam Musik machen, haben ihr erstes Album entfesselt. Es trägt den Namen "Am Scheideweg" und beinhaltet Black Metal mit feinen Nuancen aus verschiedenen Subgenres. Das zehn Titel umfassende Langwerk ist auf 500 Stück limitiert und kann von der Band selbst gekauft werden. Wer sich also noch ein Exemplar sichern will, möge sich schleunigst eines bestellen.

Das Album "Erklingt aus..." einer dissonanten Klaviermelodie, welche in "Morgendämmerung" fortgeführt wird und in einen Midtempo-Song resultiert. Nach stetiger Steigerung mündet der Song schließlich für kurze Zeit in Blastbeat und wird von dort fast durchwegs bei gleichem Tempo gehalten. Wie soll man die Gesangskunst bei SVARTA beschreiben? Während man Nahtkra eher dem experimentellen Ausdruck von Gefühlen und somit den Depressive Elementen zuordnen könnte, ist bei Irleskan eher eine Art von klassisch schwarzmetallischer Härte erkennbar, welche man auch hinsichtlich der Songs einordnen kann.

"Unweg" beispielsweise an vierter Stelle. Dieser Song weiß mit Brachialität, Schnelligkeit und Gefühlskälte zu überzeugen. Die Rhythmen wirken komplex, die Gitarren treiben dazu ordentlich nach vorne und geben auch den langsameren Parts des Songs einen scharfen Beigeschmack. Der Gesang kommt hier fast zu Hundert Prozent von Irleskan.

Der folgende Titel "Leiden Mensch" wirkt trotz seines mehr depressiv und träger wirkenden Namens doch recht stürmisch, auch wenn die Einleitung mäßig ist. Ein gesundes Hin und Her zwischen langsamen und Midtempo-Passagen sowie ein akustischer Mittelteil erfüllen den Song so mit viel Kontrast, womit SVARTA vermitteln, dass sie nicht wie viele andere Bands sind. Hier wird keine Richtung und Stimmung zu sehr ausgewaschen, wobei dies neben den melodischen bzw. melancholischen Elementen großenteils auch schon durch die Tempo-Wechsel erreicht wird.

"Verstorbnes Wort" bildet als ruhiges Gitarren-Interludium eine kleine und kreative Pause im Album und bildet so eine Trennschicht zu den nächsten vier Songs. Davon wird als nächstes gleich der folgende Titel "Schreiende Stille" unter das Auge gefasst, mit welchem es nun sehr in den Bereich der Melancholie geht. Nahtkra's Gesang, eine Kombination aus überwiegend höllischem Gekreische und wenigen tiefen bzw. sprechgesangsartigen Experimenten, erfüllt den Song mit einer gehörigen Portion Hass und Hölle. Dazu trägt auch der Halleffekt maßgeblich teil.

Zum Abschluss wird der letzte, welcher mit 11 Minuten und 45 Sekunden auch der längste Titel der Scheibe ist, betrachtet. "Frei Fall" nennt sich das Werk und lässt sich in seiner Struktur mit den Vorgängern nicht vergleichen. Neben epischen, durch Dur-Klänge hervorgerufenen, Melodien und nun doch etwas länger verweilenden Rhythmen, wird weniger Gesang geboten. Dies hat jedoch keinen negativen Einfluss auf die Qualität des Songs, sodass man diesen Titel eindeutig zu den Besten von "Am Scheideweg" zählen kann.

Fazit: SVARTA stecken voller musikalischer und lyrischer Ideen, die sie in spannende und energiegeladene Songs packen. Einige Songs bewegen sich mit ihrer Spielzeit um die 10 Minuten, was wiederum von einer gewissen Ausdauer der Komposition zeugt. Die Texte sind deutschsprachig und durch die qualitativ sehr hochwertigen Aufnahmen stets mitverfolgbar. Dies macht eine gute Black Metal Band aus, und auch wenn SVARTA eindeutig noch zu den jungen Bands gehört, hier ist Potential da, und das wird sich hoffentlich weiterhin vollends ausschöpfen. Nicht nachlassen, weiter so!

Flo für Lady-Metal.com