The Devil's Blood - The Thousandfold Epicentre

The Devil's Blood

Band: The Devil's Blood

Album: The Thousandfold Epicentre

Label: Ván Records

Release Date: 11.11.2011

Genre: Occult Rock

Rezensent: Chris

Tracklist:
01. Unending Singularity
02. On The Wings Of Gloria
03. Die The Death
04. Within The Charnel House Of Love
05. Cruel Lover
06. She
07. The Thousandfold Epicentre
08. Fire Burning
09. Everlasting Saturnalia
10. The Madness Of Serpents
11. Feverdance

Lineup:
Farida "The Mouth" Lemouchi - Vocals
Selim Lemouchi - Guitar

Danke an Ván Records für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

Vorweg ein bisher nicht eingesetztes, und doch bitter nötiges, Stilmittel. Und zwar in Form eines Zitats von Jan Wigger, seines Zeichens Schreiber der Amtlich-Kolumne des Spiegel Online: "Der Stock im Arsch wird nie zum Rückgrat - und natürlich geht "The Thousandfold Epicentre" Top Ten."

Music was my first love and it will be my last. Diese Tage veröffentlichen THE DEVIL'S BLOOD ihr lang ersehntes, mit viel Spannung erwartetes und mit einigen Vorab-Free-Downloads bestücktes Werk "The Thousandfold Epicentre". Wenn die Tage kürzer werden und das Wetter schlechter, kann das ja nur die Rettung des Monats November sein.

Einerseits ist es schon vorprogrammiert, dass einige Magazine im Rock- und Metal-Bereich wieder einmal über diese Kapelle hinweg sehen. Genau wie schon bei Ghost, Blood Ceremony oder Graveyard. Und genau da liegt auch der Fehler. Denn wenn man nur einmal ansatzweise ehrlich zu sich ist, führen THE DEVIL'S BLOOD und alle benachbarten Bands einen genau dorthin, wo alles begann. Hier mag man sich auch über die satanistische Einstellung und die Vorliebe für Okkultes beschweren. Doch genau das ist ebenfalls nichts Neues. Warum sollte man also jetzt genau diese Scheibe der Niederländer anhören und sich ins Regal stellen?

Das könnte man kurz fassen - wäre hier aber viel zu langweilig. Also beginnen wir mal mit der absoluten Hingabe, mit der Gitarrist und Songschreiber SL hinter seiner Sache steht. Diese ist echt, spürbar und überträgt sich auf den Hörer. Auch wenn man nicht hinter der Weltanschauung steht, ist doch eine authentische Spiritualität vorhanden. Und genau diese verleiht dem Werk seine immense Tiefe. Die eigene Spiritualität wird noch dazu angeregt und die Musik zieht einen in seinen Bann. Letztendlich ist dies auch der entscheidende Faktor - was Musik in einem auslöst. Und das ist hier eine ganze Menge!

Dieses Machwerk bietet alles, wofür man THE DEVIL'S BLOOD lieben und vergöttern kann. Kurze und eingängige Songs bestehen neben langen, ausufernden Nummern. Dazu gibt es psychedelische Elemente, die gar den Hauch einer Jam Session versprühen. Noch dazu wurde die Klangwand um einige unerwartete Elemente erweitert. Dazu gehören Streicher, Bläser und Klavier. Sängerin F wirkt sehr natürlich und offen, obwohl sie objektiv betrachtet nicht die technisch-begnadetste Sängerin auf diesem Planeten ist. Genau das will man aber gar nicht, als Liebhaber der Band. Hier kommt wieder zum Tragen, was emotional transportiert wird. Und bevor es unerwähnt bleibt, muss man erwähnen, dass die Produktion für dieses Album einfach perfekt gelungen ist. Der vermisste Druck des Vorgängers wird hier vollends ausgenutzt und wird jedem einzelnen Stück in seiner Klarheit mehr als gerecht.

Das Artwork besticht dazu äußerlich von schlichter Schönheit, wie die einzelnen Stücke es in ihrer Gesamtheit musikalisch schaffen. Einzelne Songs kann man aus diesem Kontext nicht herausreißen. Die Songs bilden viel Raum, um sich in ihnen zu verlieren. Dieser Fakt, gepaart mit hoher Echtheit und viel Gefühl, lässt "The Thousandfold Epicentre" zu einem süchtigmachenden Album aufsteigen, das zweifelsohne im Bereich Meisterwerk anzusiedeln ist.
 
FAZIT: Dieses Album möchte man einfach in einer Endlosschleife hören und gar nicht mehr aus diesem instrumentierten Antikosmos zurückkommen. Natürlich werden die Hasser weiterhin hassen und dabei weiterhin genüsslich dem Sound okkulter Rock-Bands aus den 60er/70er-Jahren fröhnen, weil damals ja alles besser war. Fest steht, dass THE DEVIL'S BLOOD mit diesem Output nochmals einen auf die bisherigen Werke drauf setzen. Das ist Rockmusik von einer schönen, atemberaubenden Seite, die fast schon an Perfektion grenzt. Und von Hype kann man spätestens jetzt nicht mehr sprechen. In Holland ist eben nicht prinzipiell alles schlecht! Definitiv eines der besten zehn Alben des Jahres 2011 - und für mich persönlich die Nummer eins! Vor allem werden die Alben dieser Bands mit nahezu 100-prozentiger Sicherheit einmal so genannte "moderne Klassiker" sein, die den Spirit der guten alten Zeit aufleben ließen. Um nochmal meinen einleitenden Satz aufzugreifen: "Music was my first love and it will be my last". Das Original dazu mag eine Oberschnulze sein, jedoch trifft die Songzeile mein Verhältnis zu diesem Werk wie ein Nagel auf den Kopf. Denn es macht einem mehr als deutlich, was man so sehr an Musik schätzt und warum.

Chris für Lady-Metal.com