The Iniquity Descent - The Human Apheresis

The Iniquity Descent

Band: The Iniquity Descent

Album: The Human Apheresis

Label: Massacre Records

Release Date: 25.05.2012

Genre: Black Metal        

Rezensent: Roba

Tracklist:
01. In Prostration
02. An Empty Temple
03. The Human Apheresis
04. Obedience Torn
05. Collector vs Protector
06. Believers in the Apotheosis;
Imaginary Ectoplasmic Hands
07. Decimate, Disintegrate
08. Trust the Serpent
09. The Invisible
10. Infected

Lineup:
Mathias Lillmåns – Vocals
Mikael Mannström – Guitar
Philip Kerbs – Guitar
Jonas Frilund – Bass
Kenna Nygård – Drums

Besten Dank an Massacre Records für das Material

Beurteilung

Black Metal aus dem Land der Seen. Das ist oft schon ein Qualitätsmerkmal. Oft heißt natürlich auch nicht immer. KÖnnen die Finnen diesem Vourteil genügen?

Um es gleich vorweg zu nehmen, The Inquity Descent spielen keinen skandinavischen Black Metal, Finnland gehört ja auch eh nicht zu Skandinavien. Sowieso wird nach den ersten verstrichenen Minuten klar, dass es was sehr Eigenes auf die Ohren gibt. Es ist jetzt kein Avantgard Post Shoegaze Hyper Pyper Black Metal. Nicht in der Art einzigartig. Sondern vom  Songwriting und dem Gesamtbild. Auch der Sound ist etwas Eigenständiges. Aber erst einmal zu den Fakten, dass 2009 ins Leben gerufene Projekt hat an sich einen typischen Underground Weg genommen. Stufe Eins: Vervollständigung der Band, zweite Stufe EP veröffentlichung. Danach Stufe Drei: EP rasugebracht, gut angekommen damit und Livegigs gespielt. Stufe 4 beinhaltet dann ein Deal mit einem Label, hier mit Massacre Records. Wir sind nun bei Stufe 5 angelangt: Die Veröffentlichung des Erstlings. Dass man das gleich über ein so großes Majorlabel tut, spricht für sich (ob negativ oder positiv mag jeder selbst entscheiden).
Nun zu dem oben angesprochenem Besonderen. Die Songstruktur ist viel im Midtempobereich gehalten, dennoch gibt es auch genügend Blastbeats. Doch vom Anschlag der Gitarren ist es hier finnisches Grundriffing, ich denke da besonders an Barathrum. Und gerade an diesen Stellen kommt der Sound richtig gut zutragen. Die Gitarren sind eher verwaschen und weich abgemischt. Was jedoch auch bedeutet, dass sie sehr stark verwischen, wenn es zu den geschrammelten Passagen kommt. Das Drum ist ziemlich vordergründig, genau wie der Gesang, der wirklich sehr gut passt und durchgehend überzeugt. Im Zusammenspiel kommt damit ein knackiges, durchaus auch atmosphärisches und melodisches Gesamtbild heraus. Die Songs sind alle durchgehend unter vier Minuten. Was auch gut ist, denn die Struktur der Lieder würde nicht auf mehr als fünf Minuten passen, da sonst Langeweile entstehen würde.

Fazit: Dieses Album ist ein sehr kurzweiliges Werk, mit seinen Höhepunkten und Stärken. Eine Schwäche liegt an der Musik an sich: das Konzept ist nicht tiefgehend genug, dass man Gänsehaut bekommt, da fehlt es dann doch an Abwechslung und musikalischer Tiefe. Doch gerade Live und wenn man mal seine Aggressionen abbauen will oder einfach nur geilen Black Metal aus Finnland hören möchte, dann ist die Scheibe bzw. die Mukke der Saunagänger genau das Richtige.

Roba für Lady-Metal.com