Tulsadoom - Storm of the Netherworld

Tulsadoom

Band: Tulsadoom

Album: Storm of the Netherworld

Label: Nihilistic Empire

Release Date: 30.06.2015

Genre:
Thrash Metal

Rezensent: Hardy

Tracklist:
01. Storms of the Netherworld
02. Skulls
03. Nightwind
04. Riders of Doom
05. Shadows over Lemuria
06. Tyrantfall
07. Stormride
08. Dustlands
09. The Coal of Blue Fire
10. Subraion Xan
11. Final Cataclysm

Lineup:

King Totolva - Vocals
Virgin Penetrator - Guitars
Skullcrusher Volkov - Guitars
Rick Thunder - Bass
Doktharr Radiovodnik - Drums

Besten Dank an Tulsadoom zur Verfügungstellung des Albums

Beurteilung

Lieber Leser bzw. liebe Leserin, stellen Sie sich bitte einmal folgendes Szenario vor: Eine Horde blutüberströmter Barbaren zieht mit nacktem Oberkörper und einem Urwald an Brustbehaarung durch eine graue Hügellandschaft, auf der Suche nach dem nächsten Bergdorf, welches in wilder Raserei geplündert werden kann.  In diesem Augenblick stellt sich dem keltischen Bodybuilder-Olympiateam eine Horde Schreckgespenster und Dämonen in den Weg. Zu ihrem Leidwesen wussten diese Anderlinge noch nicht, dass unsere Barbaren amtierende Weltmeister im Streitaxtweitwurf sind, weshalb sie in kürzester Zeit in sämtliche Einzelteile dekonstruiert werden. Diese Vorstellung stammt nicht aus einem neuen Film von "John Milius", sondern soll einen ersten Eindruck davon vermitteln, was den geneigten Hörer auf "Storm of the Netherworld", dem Zweitwerk der österreichischen Thrashmetaller TULSADOOM, erwartet.

Wie bereits bei auf dem Vorgängerwerk "Barbarian Steel" (das Debüt der Band, welches bereits 2012 veröffentlicht wurde), wird klassischer Thrashmetal gespielt. Tiefe Gitarren sorgen für eingängige Riffs und werden durch den für diese Musikrichtung typischen Gesang unterstützt. Glücklicherweise fungieren auch Bass und Schlagzeug nicht nur als Rhythmusinstrumente, sondern bekommen immer wieder Raum für Soli oder andere Spielereien. So glänzen die Tieftöner beispielsweise während "Shadows over Lemuria" mit viel inszenierter Verspieltheit.

Trotz der erwähnten Detailverliebtheit (ein weiteres Beispiel wären die synthetischen Einlagen in "Stormride") kommen die Songs bewusst altbacken daher. Die Nähe zu alten Heavy-Metal-Vorreitern ist an vielen Stellen deutlich hörbar. Vermutlich wird das Album daher eher bei den Oldschoolern der Szene Interesse wecken. Diese dürfen dafür aber ohne zu zögern ihre Ohren aufstellen. Technisch wird sich zwar nicht allzu weit aus dem Fenster gelehnt, dafür bietet jeder Track auf diesem Album die Garantie, den Kopf bis zur Besinnungslosigkeit schütteln zu können.

Was bleibt von "Storm of the Netherworld" in Summe nun also zu erwarten? Insgesamt wird dem Hörer ein solides Metal-Album geboten, welches sich textlich stark an den alten Conan-Romanen und der DSA-Spielreihe orientiert. Der ganze Sound ist darauf ausgelegt, eine entsprechend düstere Atmosphäre zu liefern. Besonders deutlich wird dies bei der langen Instrumentaleinlage "Dustlands", die fast ein wenig an den Soundtrack alter SNES Rollenspiele erinnert.

Fazit: TULSADOOM haben es zum zweiten Mal geschafft, ein Thrashmetal-Werk auf den Markt zu bringen, welches zumindest meine Anlage in den nächsten Wochen nur selten verlassen wird. Die ruppige Spielart und der polternde Sound vermitteln die passende Atmosphäre, für den nächsten Barbaren-Stammtisch. Genau derart prollig stelle ich mir Musik zu dieser Thematik vor. Einziges Problem: Der Vorgänger war noch ungestümer! Im direkten Vergleich würde ich dem Erstlingswerk somit, trotz aller Stärken des neuem Albums, den Vorzug geben.

Hardy für Lady-Metal.com