WALPURGIS METAL DAYS - Samstag

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Im Fotopit für euch dabei: Lady_Metal, Rainer und Nicole. Kathrin und Flo waren als 'rasende' Reporter unterwegs.

Running Order und die Galerien vom Samstag:

Opens internal link in current windowUrinal Tribunal

Opens internal link in current windowImperious

Opens internal link in current windowSaeculum Obscurum

Opens internal link in current windowtuXedo

Opens internal link in current windowZodiac Ass

Opens internal link in current windowMosfet

Opens internal link in current windowSycronomica

Opens internal link in current windowHellsaw

Opens internal link in current windowAccu§er

Opens internal link in current windowHaemorrhage feat. Sick Hanson

Opens internal link in current windowOnslaught

Opens internal link in current windowMorgoth

Opens internal link in current windowMetalheads

Bericht zum Tag 2 - Samstag 28.04.2012

TAG 2: Samstag 28.04.2012

Ach wie schön! Man wacht auf und spürt die Wärme der Sonne, oder vielleicht auch den durchzechten Freitag? Ersteres ist auf jeden Fall ein optimaler Start in den zweiten Tag der WMD's. Traditionell beginnt der Samstag mit dem Grindcore-Frühschoppen. Die Metalheads können sich wieder mit einem gemütlich bayerischen Weißwurstfrühstück stärken und sich so auf einen weiteren geilen Tag vorbereiten. Was uns heute erwartet: 12 Bands in über 13 Stunden. Oder mit anderen Worten: Volles Programm! Und wir starten, wie bereits angekündigt, von 0 auf 100 mit Flo und URINAL TRIBUNAL.

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URINAL TRIBUNAL - Flo

Jaja, der Grindcore-Frühschoppen. Er hat sich über die Jahre hinweg etabliert und kommt deshalb auch heuer wieder zum Zug, diesmal mit der Band URINAL TRIBUNAL. Drei Herren in lustiger und vor allem leichter Bekleidung entern die Bühne, um ihre chaotische Musik an den Mann und auch an die Frau zu bringen. Während sich einige Metalheads im hinteren Teil des Festzeltes ein Paar Weißwürste mit Senf, Breze und natürlich einem kühlen Weißbier einverleiben, haben sich auch schon viele vor der Band eingefunden, um deren grindige Machenschaften zu genießen. Die sonst so bewegungsfreudigen Metaller in Hauzenberg haben heuer allerdings wohl eher ausgelassenes Lachen mitgenommen, geradezu als ein vierter Mann als Showaccessoire auf die Bühne flitzt: nackt in einem rosa Netzanzug mit Gasmaske. Der perfekte Start in einen Halli-Galli-Drecksau-Party-Tag wurde so mit URINAL TRIBUNAL standesgemäß erreicht. Na dann: Prost!

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IMPERIOUS - Flo

Wir bewegen den Stil in ein anderes Extrem, nämlich in den epischen Black Metal. Die Vertretung in diesem Genre übernimmt IMPERIOUS, eine vierköpfige Band aus Oberfranken. Ihre Musik darf man einzigartig bezeichnen, denn lyrisch bewegt sich die Band auf historischem Boden. Die Legenden, Helden und Mythen der Römischen Geschichte sind die Themen ihrer Texte, welche sie in ein atmosphärisch bzw. episch schwarzes Metall-Gewand hüllen. Zudem mit kleinen Anleihen von Thrash und Doom Metal gewürzt und aufgrund dessen geschwindigkeitstechnisch stets variabel wirkt die Gesamtheit voluminös und kontrastreich. IMPERIOUS bringen einige Titel ihres ersten Albums "Varus" zu Gehör und können damit mehr als überzeugen. Wohlfühlstimmung für alle Black Metaller war hier garantiert, gefolgt von einer Empfehlung: Diese Gelegenheit sollte man sich nicht entgehen lassen.

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SAECULUM OBSCURUM - Flo

Für alle, denen der Name SAECULUM OBSCURUM bisweilen noch unbekannt ist, bringen wir es umgehend auf den Punkt: Melodic Death Metal mit leichten Einflüssen aus dem Schwarzmetall, aus München. Die bereits seit 2008 existierende Truppe gibt auf der Bühne ordentlich Gas, mit viel Blastbeat und melodischen Shredder-Riffs, immer eine klare Linie im Blick: Kraft und Ausdauer. Der Sänger treibt das Geschehen mit seinem guturalen Gesang mächtig voran, sodass die wenigen Leute vor der Bühne dennoch bei Stimmung und Laune gehalten werden. Die dynamische Band sorgt so für einen beschwingten Samstag Mittag auf den Walpurgis Metal Days, den man an ausdauernder Schnelligkeit erst einmal überbieten muss.
Nun ist aber wieder meine Kollegin an der Reihe. Kathrin, was bringt uns der Nachmittag?

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TUXEDO - Kathrin

Man startete zünftig und stilecht nach allen Regeln des Alpen-Core: Zillertaler Hochzeitsmarsch als Intro, Krachlederne als Kluft im künstlich geschaffenen Alpenpanorama. Wenngleich man bei den ersten Metalheads schon Ermüdungserscheinungen beobachten kann, gibt die Mattighofener Kombo auf der Bühne Vollgas inklusive extra eingeflogenem und die holden Maiden vor dem Untergang rettenden Mitch Buchanan vor dem Hintergrund des gecoverten Baywatch-Titelsongs „I’m always here“, der alle Kinder der 90er zum Mitgröhlen animierte.
Es ist keine Untertreibung, TUXEDO als Phänomen zu bezeichnen: eine treue Fanbasis, tolle Stimmung, Motivation und ein unverkennbarer Stil. Nach diesem Auftritt wünscht man den Jungs einmal mehr alles erdenklich Gute für die weitere Bühnenkarriere!

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ZODIAC ASS - Kathrin

Selten sieht man sie live – aus diesem Grund hatte sich eine erkleckliche Zahl von Metalheads vor der Stage eingefunden, um mit den deutsch-österreichischen Thrashern ordentlich abzugehen. Auch hier hatte leider der akute Bassistenschwund eingesetzt, weswegen auch in diesem Fall Ersatz in Person von Martin Frank organisiert werden musste, der sich „in nur drei Proben die Songs einprügelte“. Beachtliche Leistung!
Von Anfang an konnten ZODIAC ASS die alleinige, wenn auch bierselige Aufmerksamkeit auf sich lenken. Man merkte, dass die Jungs auf der Bühne verdammt viel Spaß hatten, was auch auf die Konzertbesucher abfärbte. Und ehrlicherweise muss man sagen: ist das nicht das Wichtigste?

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MOSFET - Kathrin

Welchen Grundstock an Fans ZODIAC ASS vorweisen kann, merkte man während der Umbauphase zu MOSFET. Die Halle war wie leergefegt, auch noch, als die ersten thrashigen Takte von MOSFET erklangen. Doch die Klopause währte nicht lange, immer mehr Publikum strömte während Nummern mit derart klingenden Namen wie „Diarrhea Werewolf“ und „Pigheaded Bitch“ aus dem aktuellen Album „Deathlike Thrash’n’Roll“ ins Festivalzelt. Apropos Werwolf: auch hier durfte das mittlerweile unverzichtbare Bühnenaccessoire aka Werwolf aka pelziges Untier nicht fehlen. Man munkelt ja, dass die Jungs am Vorabend etwas zu tief in den Jägermeister geschielt haben. In Anbetracht dieser Tatsache eine ganz ansehnliche Leistung – und das bei gefühlten 80 Grad Celsius auf der Bühne. Konnte man vielleicht auf eine Abkühlung hoffen, Flo?

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SYCRONOMICA - Flo

Abkühlung? Von Wegen!!! Jetzt gehts erst so richtig heiß her, denn nun tritt die Band SYCRONOMICA auf die Bühne. Die Münchener Epic Black Metaller sind heuer nach 5 Jahren wieder zu Gast bei den Walpurgis Metal Days und haben gerade deshalb das Bedürfnis, mal wieder richtig die Sau in Hauzenberg rauszulassen. Gemäß dieser Vorgabe präsentiert das Sextett durchwegs brilliante Songs und hält sich so in der Erinnerung der Anwesenden. Während das epische Gewand mit dem Keyboard erzeugt wird, ist der darin enthaltene Körper eine Mischung aus feurigen Blastbeats, messerscharfen Gitarren und Tiefton-Attacken. Vom Gesang ganz zu schweigen, denn dieser fügt sich perfekt in das instrumentale Bild.
Nicht zuletzt darf man SYCRONOMICA auch als Wegbereiter für das schwarzmetallische Highlight auf den heurigen Walpurgis Metal Days sehen. Doch erst einmal kurze Pause für Umbau und Abkühlung.

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HELLSAW - Flo

Nach besagter Umbauphase war es auch schon Zeit für HELLSAW, die schwärzeste Truppe des ganzen Festivals. Die gern gesehenen und allseits gefeierten Black Metaller um Aries fühlen sich gerade in Hauzenberg sichtlich wohl auf der Bühne. Auch wenn eine Gitarre kurzerhand beschloss, ihren Geist aufzugeben, war mit einer bereits mitgebrachten Zweitgitarre schnell Ersatz geschaffen und das Set konnte nahezu ohne Zeitverlust fortgesetzt werden.
So war es dann Zeit für folgende Ansage: "The Black Death...The Black Death is spreading!!!". Möge das Donnerwetter beginnen: Terrorisiert von Blastbeat und sägenden Gitarren wird der wohl beste Song des Albums "Cold" in Bestform präsentiert. Ebenso DER Song zum Mitsingen schlechthin "Der Harzwald" und natürlich weitere Songs aus dem neuen Album "Trist". Wie immer schlagen HELLSAW ein wie eine Bombe und hinterlassen als -ja man darf fast sagen mittlerweile bekanntester- schwarzer Sturm Österreichs eine Spur der Verwüstung.
So gehen wir auch schon in den Endspurt der Walpurgis Metal Days. Kathrin, wie liegt die Lage?

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ACCU§ER - Kathrin

Alles andere als trist, würd ich sagen! Zugegeben, das diesjährige WMD war äußerst Thrash-lastig. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten, eines ist allerdings fix: mit ACCU§ER war eine weitere, äußerst brachiale Old-School-Thrash Metal Band am Start. Während die Temperaturen mittlerweile langsam aber sicher zu fallen begannen, gelang es den Siegenern, dem mittlerweile restlos aus dem Delirium Tremens erwachten Publikum ordentlich einzuheizen. Eine melodiöse Grundstimmung sucht man bei den Jungs vergeblich, ist aber bei dieser Thrash-Walze auch nicht zu erwarten. Heftige Riffs gepaart mit schnellen Rhytmen, verpackt in Titel wie „Rotting From Within“ oder „Torn To Pieces“ ließen die rund dreihundert Leute im Festzelt auf keinen Fall kalt. Man kann nur hoffen, ACCU§ER diese Saison noch auf mehreren Festivals bewundern zu dürfen.
Im Kino gibt's ja immer 'ne Altersfreigabe. Was wäre diesbezüglich deine Einschätzung für die nächste Band? Gäb's da möglicherweise die Chance auf eine FSK0-Freigabe?

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HAEMORRHAGE - Flo

Da wird sich die Band denken: Keinesfalls!
Nicht nur optisch, sondern auch textlich wirds jetzt echt krankenhausreif und vor allem blutig. Zeit für HAEMORRHAGE, dem spanischen Goregrind-Kommando, welche ihre jahrelange Erfahrung im Bereich der Pathologie auch in Niederbayern beweisen wollen. Blutübergossen und in Operationskostümen kommen die Musiker auf die Bühne und kennen gemäß den genretechnischen Anforderungen des Grindcore nur eines: Totale Zerstörung. Highspeed reiht sich an Highspeed, während die Band das Publikum bereits nach den ersten Tönen gewonnen hat. Da kommt natürlich auch schnell Bewegung ins Spiel und so fühlt sich die Band auch schon wohl, hier in Hauzenberg.
Als Highlight der Show darf man noch das Gastspiel eines alten Bekannten bezeichnen. Für einen Song wurde der Gitarrist von Sucking Leech und Ultrawurscht -bei letzterer unter dem Namen Sick Wuaschtbua II oder einfach nur- Hanson angeheuert. Dieser wurde vor seinem Auftritt auch ganz dezent mit Blut versehen und bildete anschließend die perfekte Kombination mit Jose von HAEMORRHAGE. Treffend als Duo Infernale, durch welches der bayerische und spanische Grindcore gebührend die Blutsbrüderschaft feierte. Einfach genial!
Kathrin, wir kommen zum Co-Headliner und Headliner des Samstags. Was gibts zum Finale?

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ONSLAUGHT - Kathrin

Erstmal ein Stilbruch nach HAEMORRHAGE – von Goregrind zu Thrashmetal. Man liebt doch schlussendlich die Abwechslung. Auf Blut und Beuschel folgen als Vor-Höhepunkt des zweiten Festivaltages die „alten Herren“ von Onslaught. Wie sehr sich die Begeisterung für den Co-Headliner quer durch mehrere Generationen zieht, erkennt man sofort an den ins Zelt strömenden Fangrüppchen, die sich eine weitere am WMD vertretene Legende nicht entgehen lassen wollen. Eine knappe Stunde fliegen sowohl auf als auch vor der Bühne die Fetzen. Zu „Angels of Death“ und „Metal Forces“ wird gerockt, dass man Angst haben muss, den Hauzenbergern könnte der Himmel auf den Kopf fallen. Aber: Guad is ganga, nix is gschehn! Außer, dass die Menge für den Headliner der Walpurgis Metal Days gebührend angeheizt wurde!

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MORGOTH - Kathrin

Nebelig und undurchsichtig – was für die Bühnenluft bei MORGOTH galt, entsprach jedoch in keinster Weise der vor allem von älteren Songs wie „Body Count“, „Unreal Imagination“ oder „Sold Baptism“ gekennzeichneten Setlist. Schnörkelloser, ohrenzerfetzender Death Metal lässt die in großer Zahl zum Höhepunkt des WMD erschienenen Metalheads ausflippen. Der Look des Frontmanns Marc Grewe  gehört an dieser Stelle übrigens separat erwähnt: im Dunkeln leuchtend Kontaktlinsen in Kombination mit schummrig blau ausgeleuchteter Bühne sieht man ja auch nicht alle Tage! Die erst vor kurzem wiedergegründeten MORGOTH setzen der durchwegs blendenden Stimmung während der Walpurgis Metal Days die gebührende Krone auf!


Fazit zum Samstag:

Eine heiße Nummer war der Samstag alle mal, nicht nur meteorologisch sondern auch musikalisch. Das Billing war, und damit sei auch der Freitag miteinbezoben, eine bunte und wahrlich geile Kombination aus allen Subgenres des Metals.

Auch wenn sich über die Jahre eine zunehmende Beobachtung der Veranstaltung durch die Polizei verzeichnen lässt, muss man dennoch festhalten, dass die Herren der staatlichen Ordnung sehr nett und um den Schutz der (jugendlichen) Gäste bemüht sind, um nicht zuletzt Rauschgift-Konsum, Rechtsradikalismus und ungebetene Gäste fernzuhalten. Gerade diese Freundlichkeiten und das Engagement für eine friedsame Veranstaltung erwirkt ein gewisses Sicherheitsgefühl bei den Anwesenden. Die Festivalbesucher sollen sich durch die Präsenz der Polizei in ihrer Freiheit nicht eingeschränkt fühlen, sondern ebenso sicher.
Dazu kommt noch, dass -ausser einem besoffenen Randalierer- keine nennenswerten Zwischen- oder Problemfälle auftraten. So zeigt sich einmal mehr, dass der Metal die wohl friedlichste Fangemeinde bietet!

An dieser Stelle sei als Zeichen dafür und auch für die allgemeine Attraktivität des Festivals folgendes Statement angefügt: "Probably the most friendly festival"!
Gerade deshalb nutzen auch viele benachbarte und überregionale Veranstalter und Personen(-gruppen) sowie Vereine die Gelegenheit, dieses überschaubare und familiäre Festival zu besuchen und gegenseitige Unterstützung zu zeigen, als da wären:
Innviertler Headbangers, Metal Invasion, Metalheads Schärding, Martin Zeller als Stamm-Tonmischer der Walpurgis Metal Days sowie Obmann von Refused Records, Verein zur Förderung des Heavy Metal in Bayern eV, Ragnarök Festival, Darkness Over Paradise Festival, Fireflash eV, Grindfest und nicht zu vergessen die große Mehrheit der Metalheads, die zum Teil weite Wege auf sich nahmen, um bei einem der ersten Festivals der Saison mitzuwirken. Unter vielen bekannten Gesichtern waren auch einige neue Leute hinzugekommen, was auf eine aktive und gute Werbung schließen lässt. Diese funktioniert bei den Walpurgis Metal Days stets vorbildlich.

Ein großes Dankeschön gilt all diesen und natürlich den Veranstaltern der Walpurgis Metal Days, die sich über ein arbeitsreiches Jahr hinweg um eine in Erinnerung bleibende Fortführung sowie um ein ansprechendes Programm von Bands, Merchandise- und Verpflegungsständen kümmerten. Ein weiteres Dankeschön gilt auch all den freiwilligen Helfern, von denen viele bereits zum Stammpersonal zählen und immer wieder für einen reibungslosen Ablauf auf dem ganzen Festival-Gelände sorgen.

Zum Abschluss dürfen wir, das Team von Lady-Metal die Gelegenheit nutzen, um ebenfalls ein großes Dankeschön loszuwerden, für dieses großartige Festival, für die unzähligen schönen Momente mit den Bands und gleichermaßen den Gästen und zu guter Letzt für ein großes Stück Vertrauen und Unterstützung, welches wir gerne und selbstverständlich erwidern.

Flo und Kathrin für Lady-Metal.com