Waldgeflüster, Apathie, Krater - Iron Eagle 03/12

Datum: 17.03.2012

Bands: Waldgeflüster, Krater, Apathie - 20 Uhr Beginn

Running Order:
Apathie
Waldgeflüster
Krater


Fotos schoss für euch Ida und den Bericht verfasste Roba

Apathie

Waldgeflüster

Krater

Waldgeflüster, Krater, Apathie - Iron Eagle Lugau 03/12

Endlich war es wieder soweit: Ein Schwarzmetallischer Untergrundabend in dem provinzialen Lugau nahe Chemnitz in Sachsen stand an.
Lang war es her, dass ich, in Deutschland wohlgemerkt, bei einem kleinen Konzertabend meine Mähne schütteln konnte.
Umso mehr freut ich mich auf das Konzert. Mit Frau und Kamera im Gepäck ging es eine Stunde über die Autobahn und dann über holprige Dorfstraßen
dem Metal entgegen.
Kurz vor Acht kamen wir auch pünktlich im verschlafenen Lugau an. Der Iron Eagle selbst ist dabei ein kleiner Metalclub, sich zwischen Wohnhäusern versteckend,
lässt aber sofort Gemütlichkeit aufkommen. Innen findet man nach einem langgestreckten Barbereich links in einer ehemals Garage die Bühne.
Urige vielleicht 30 m², eine in grüngetauchte kleine Bühne, aber mit fetten Boxentürmen und geilem Equipment liesen mich zum ersten Mal frohlocken!
'Das ist wahrer Underground!', dachte ich mir. Und meine Hoffnung sollte nicht enttäuscht werden.

Mit etwas Verspätung ließen zum ersten Mal an diesem Abend Apathie die Bude wackeln.
Astreiner, aggressiver Black Metal aus Dresdnerlanden, also aus der Heimat, viel Kunstblut und jede Menge fliegendes Haar.
Zu dritt jagten die Herren einen Song nach dem anderen, insgesamt 45 Minuten lang, durch die Boxen.
Dabei zeigten sie kaum Schwächen, außer einem sich verselbstständigen Drumstick und Plektrum (Blut ist klitschig). Ansonsten war alles sehr solide und mit viel Kraft und Einsatz vorgetragen. Der Sound war auch durchgehend gut, nur hätte ich mir etwas mehr Gitarre gewünscht.
Der Bass war doch sehr vorherrschend, auch wenn mir nachher von der Band versichert wurde, dass das so gewollt ist. Aber das ist eben Geschmackssache.
Geil war der Auftritt trotzdem, auch wenn, wie auch am gesamten Abend, die Menge etwas emotionslos war. Mag aber auch an dem Genre liegen.

Setlist:
Intro
Ruinen
Pestilenz
Unter dem Banner der Leere
Einöde
Schwedter Gedanken
Bombed to Dust
Licht am Horizont
Täuschung

Homepage: www.myspace.com/Apathiebm

Somit war der Start ordentlich gelungen. Nun wurde umgebaut, ich ging noch einmal zu meinen Freunden von Black Blood Records, die, da ja zwei Bands (Apathie und Waldgeflüster) vertreten waren, mit einem kleinen Merchstand anwesend waren und schaute mit Ida die geschossenen Fotos an, trotz der eher spärlichen Beleuchtung waren auch einige gut geworden. Und schließlich war das ein BM Konzert, da brauchts keine tolle Beleuchtung!
Folgen sollte nun Waldgeflüster. Mit Sänger Jan, zwei Gitarristen, einem Basser und dem Drummer war die Bühne auch gut gefüllt, jedoch bildete die Band somit eine Einheit. Diese konnte man dann nach dem stimmingsvollen Intro des aktuellen Langspielers "Fermundsmarka", eine vertonte Reise durch Norwegen des Sängers und seines Bruders, auch in voller Aktion erleben. Es sieht einfach immer prächtig aus, wenn sich eine Menge von langhaarigen Köpfen im selben Takt bewegt. Auch ich schüttelte das Haar zum ersten Mal. Großer Fan der Band, kannte ich die schön midtempo gehaltenen, jedoch auch ab und zu rasenden Black Metal Lieder natürlich.
Es wurde Altes und Neues gespielt und alle Lieder überzeugten zu 100 %. Der Sound war durch die zwei Gitarren auch etwas mehr nach meinem Geschmack. Ida machte fleißig Bilder, auch wenn
das nur sehr eingeschränkt möglich war. Es war nämlich sehr eng und ein Photograben nicht möglich/nötig. Auch hier gilt wieder: Untergrund ist halt Untergrund.
Nach einer Zugabe und vielleicht anderthalb Stunden Spielzeit verließ auch Waldgeflüster unter Applaus die Bühne. Reife Leistung!

Setlist:

Seenland
Herbst
Steinwüste
Wotan sang
Interlude
Fichtenhain
Erster Schnee

Homepage: www.waldgefluester-blackmetal.de.vu

Man wie die Zeit verging, langweilig war es fürwahr nicht. Nur nach etwas verschnaufen und zwei Cola ging es schon weiter. Der Adler war jetzt schon sehr gut gefüllt, grob geschätzte 150 Mann und wenige Frauen waren anwesend und machten den kleinen Bühnenbereich zum heißen Kessel der negativen Energie. Als letztes spielte Krater auf. Ebenfalls deutscher Black Metal, vier blutübersträmte Mannen, zwei Gitarristen, ein Sänger, gleichzeitig Basser und der Schlagwerkler. Und was sahen meine Augen? Letzterer war niemand anderes als der Drummer der sächsischen Veteranen Andras. Eine interessante Entdeckung. Auch Krater lieferten ein wahres Feuerwerk ab und vor und um uns wurden kräftig die Haare geschüttelt. Alle Beteiligten legten alles in ihre Instrumente und Fehler passierten keine. Außer, dass wieder ein Drumstick flog,
wie gesagt: Das Blut! Ansonsten einwandfreier, schneller, hämmernder Black Metal und gerade das Geschrei des Sängers, oft gutural zu nennen, und gut getimte Tempiwechsel ließen mich noch einmal kräftig mitnicken.

Setlist:
Nou Serviam
Verewigt in Stein
Ebrietas
Sturm in die Anderswelt
Nocebo
Zerrissen
Geist ist Fluch
Weiße Reinheit

Homepage: www.bastion-krater.de

Zusammenfassend kann man ohne Zögern und Zaudern sagen: Sehr geiler Abend, unbedingt wieder und das sobald wie möglich. Jeder, der in Sachsen wohnt und mal wieder richtig geile Untergrundkonzerte erleben will, sei herzlichst eingeladen, dem Iron Eagle einen Besuch abzustatten.

Homepage Iron Eagle: www.iron-eagle-lugau.de

Roba für Lady-Metal.com