METALORGY GOES XMAS vol. 2 - NOSTURI, HELSINKI, FI

MetalOrgy goes Xmas schon zum zweiten Mal! Kurz vor den Weihnachtsferien am 21.12.2013 sammelten sich die Industrial-Metal-Liebhaber in einem der größten und berühmtesten finnischen Clubs Nosturi in Helsinki, um mit den besten Industrial-Metal-Acts aus Finnland eine Vorweihnachtsparty zu feiern. Auf dem Stage begeisterten ErilaZ, Fear of Domination, Diablerie und Turmion Kätilöt.

Dieses Mal bin ich leider nicht dazu gekommen, mir von den unbekannten Bands mal eine Hörprobe vor dem Konzert anzuhören, was ich normalerweise sehr gerne tue. Ich bin sehr kurzfristig vor dem Gig nach Finnland geflogen und die Woche davor hat die Uni mich gut beschäftigt gehalten, aber ab und zu ist es auch schön, sich überraschen zu lassen.

ERILAZ

ErilaZ (Opens external link in new windowwww.erilaz.net) gehört eindeutig zu den positiven Überraschungen des Abends und lies sich nicht lange betteln, bis sie mit einer bombastischen Industrial Metal/EBM/Electro-Mischung aufwarteten. Auch diejenigen, die von ErilaZ noch nie etwas gehört hatten (außer den coolen Cover von The Prodigy's „Breathe“, den sie als letztes gespielt haben), haben sicherlich den Auftritt genossen, weil sie an ihre Sache hundertprozentig glauben und dies auch auf der Bühne mit vollem Gefühl und voller Kraft gezeigt haben. Das neueste Album „To See the World Burn“ hat ErilaZ am 22.02.2014 herausgebracht, was bestimmt jedem Industrial/EBM-Metal-Fan einen Check wert ist, wenn es auf den Auftritt ankommt.

FEAR OF DOMINATON

Fear of Domination, oder auch FoD (Opens external link in new windowwww.fod.fi) habe ich vor sehr langer Zeit schon einmal live erlebt, und es wurde nun endlich Zeit, dies zu wiederholen. Diese Gruppe kennt man von energischen und im wahrsten Sinne feurigen Shows und genau das hat die volle Halle auch an diesem Abend bekommen.

Als den Fotografen geraten wurde, das erste Lied außerhalb des Photopits zu fotografieren, war ich allerspätestens da gespannt, was ich bald sehen würde. Prächtig und etwas Rammstein-mäßig haben sie die Show mit Pyros eröffnet und damit von Anfang an für eine fette Stimmung gesorgt. In den ersten Reihen waren die Saunatemperaturen bestimmt nicht weit entfernt, aber den Leuten hat es anscheinend nichts ausgemacht. Weiterhin hat FoD ihr Set professionell und mit Leidenschaft gespielt, schön und erfrischend fand ich auch der Gastauftritt von Helena Haapasalo. Im Februar haben die Jungs auch etwas neues veröffentlicht, nämlich das Album „Distorted Delusions“, Vorgeschmack u.a. in Form von „Legion“ haben wir schon im Dezember gehört, und der Rest hört sich mindestens genauso gut an.

DIABLERIE

Wie die Jungs von Diablerie (Opens external link in new windowwww.diablerie.fi) es selbst formulieren, vereinbaren sie „die explosive Energie des extremen Metals mit der eiskalten Atmosphäre des Electro“ in ihrer Musik und waren für mich bis jetzt noch unbekannt, obwohl die Band offiziell schon 1998 gegründet wurde. Anscheinend kannten die meisten im Raum sie auch nicht oder aber die Jungs konnten nach den Pyros von FoD die Stimmung kurz vor dem Headliner nicht mehr ganz aufrechterhalten, auch wenn es nicht an Kraft im Show gemangelt hat. Meiner Meinung nach lag es auch an der Running Order, denn sowohl ich selbst, als auch wahrscheinlich viele andere im Raum haben gedacht, dass Diablerie eine der ersten Bands des Abends wäre und infolgedessen war der Raum nach dem Auftritt von FoD, die wesentlich bekannter ist, wieder halbleer. Die verbliebenen Leute hat Diablerie dann außer ein paar Ausnahmen nicht ganz geschafft zu überzeugen, was ich sehr schade fand, weil die Musik oder der Auftritt keinesfalls schlecht waren. Und dazu muss ich noch sagen, dass das letzte Stück „Osiris“ eine schöne, edle Endung für den Gig war!

TURMION KÄTILÖT

Das lange Warten vieler Fans wurde belohnt, als die ersten Klänge des Intro des Haupt-Acts Turmion Kätilöt (dt. Die Hebammen des Verderbens) (Opens external link in new windowwww.turmionkatilot.com) aus den Lautsprechern erklangen. TK kennt man von verrückten und manchmal sogar provokativen und obszönen Auftritten, obwohl sie sich dieses mal zumindest beim Letzteren zurückhalten mussten, da das Event ohne Altersbegrenzung war. Jedoch blieb das Publikum von schlechten und obszönen Witzen in finnischer „Savo“-Dialekt nicht verschont und Spaß war garantiert.

Der Gig an sich war einfach grandios, wie von den Profis der Unterhaltung zu erwarten war. Im Herbst 2013 haben sie auch ihr neues Album „Technodiktator“ herausgebracht und dieses haben sie neben den älteren Hits wie „Tirehtööri“, „Teurastaja“ und „Minä määrään“ fast durchgespielt, außer meine zwei Lieblingsstücke „Jalopiina“ und „Rehtori“, haha. Das war aber kein großes Problem und nicht zuletzt, weil sie das durch die zwei hervorragenden Encore-Lieder „Suolainen Kapteeni“ und „Vedetäänkö vai ei“ kompensiert haben.

Zusammenfassend: Ein sehr schöner und unterhaltsamer Abend! Der Sound war auch fast durchgängig gut, nur hat das Mikrofon am Ende ein bisschen gequietscht, aber sonst gab es keinen Grund zu meckern. Auch die Bands waren alle fit und haben ihrerseits großartige Arbeit geleistet, ein Teil von ihnen auch als Organisatoren des Events. Besonders erfreulich war der verbesserte Zustand des Sängers von TK, Petja Turunen, denn voriges Jahr 2012 wurde das komplette MetalOrgy abgesagt, weil Turunen einige Wochen vor dem Festival an einem schweren Schlaganfall litt. Erstaunlicherweise durfte er schon im Januar nach Hause, hat im Krankenhaus das neue Album aufgenommen und stand im März 2013 schon wieder auf der Bühne. Nicht schlecht.