WITHIN TEMPTATION - HYDRA ALBUM WORLD TOUR (April 20, Berlin [GER])

Seit Herbst 2012 haben aber WITHIN TEMPTATION im Studio an ihrer neuen Platte "HYDRA" gearbeitet. Dass diese nicht rechtzeitig fertig wurde, mag verschiedene Gründe haben. Die Deutschlandtournee zum Album, eigentlich für Januar geplant, wurde in den April verlegt.

Am 20.04.2014 kamen sie dann im Rahmen ihrer Album World Tour nach Berliin und spielten in der ausverkauften Columbiahalle ein Konzert. Mit an Bord hatten sie DELAIN (gleichfalls aus Holland), die den Support bestritten.

Für euch vor Ort: z0araha5a

DELAIN

WITHIN TEMPTATION

Konzertbericht

Es war der Ostersonntag in Berlin, als sich zwei holländische Damen samt ihrer Bands die Ehre in der Columbiahalle gaben. Nachdem die HYDRA WORLD TOUR von WHITHIN TEMTATION vom Februar in den April verschoben werden musste, harrte nicht nur ich gespannt der Dinge, die da kommen würden. Als ich gegen 19:00 Uhr die Location am ehemaligen Flughafen Tempelhof erreichte, versperrte mir eine schier unendlich erscheinende Schlange den Weg zum Presseeingang. Geduld also war wieder einmal angesagt.

Zu meiner Verwunderung war die Abendkasse noch geöffnet. Wenn ich die Menschenmasse vor mir betrachtete, war es schwer zu glauben, dass es noch Restkarten geben sollte. Und als gegen 20:00 Uhr DELAIN mit dem Support begann, passte tatsächlich keine Maus mehr in die Halle. Was dann auch die positive Überraschung des Abends war. Nicht nur DELAIN an sich, die mit geballter Power die Columbiahalle zu kochen brachte und zu keiner Zeit Mühe hatte, das Publikum schon mal ordentlich anzuheizen, sondern dass diesmal auch der Zeitplan eingehalten wurde. Aus vorangegangenen Konzerten war ja bekannt, dass die Show immer schon früher als angegeben begann, was bei dem einen oder anderen Fan in der Vergangenheit für Verärgerung sorgte.

Nicht ganz so toll war, dass sich DELAIN auf das vordere Drittel der Bühne quetschen musste, was aber in anbetracht der Bühnenkulisse, die WITHIN TEMPTATION aufgebaut hatte, durchaus zu verstehen war. Viel schlimmer allerdings war, dass die Türen der Halle nach dem vierten Song der Headliner für mich wieder einmal verschlossen blieben. Als Fotograf durch den Seiteneingang hinaus komplementiert, hatte ich keine Chance das Konzert bis zu Ende zu sehen. Und so bleibt, trotz zusätzlicher Presseakkreditierung, der Konzertbericht an sich nur ein rudimentäres Stückwerk.

Frontfrau Charlotte Wessels von DELAIN bringt stimmgewaltig die Songs der niederländischen Band von der Bühne ins Publikum, während die Band selbst mit harten Riffs (und fliegenden Haaren) den nötigen Klangteppich dazu webt. Vielleicht mag es (noch) ein wenig hochgegriffen sein, aber man könnte sich in der Zukunft DELAIN durchaus in ein einer Liga mit NIGHTWISH, EPICA und eben WITHIN TEMPTAION vorstellen. Überzeugt haben sie an diesem Abend allemal. Ohne Zugabe aber im tosenden Applaus verließen sie die Bühne. Eine solche war wohl in dem engen Zeitfenster gar nicht erst vorgesehen.

 

„Der Vorhang fällt“, damit kann man wohl im wahrsten Sinne des Wortes den Beginn der Show von WHITHIN TEMPTATION beschreiben. Ein überdimensionales Banner des HYDRA-Covers verhüllte den Blick auf die Bühne, welches mit den ersten Takten der Musik fiel. Etwas unprofessionell wirkte das Wegräumen des Banners durch die Crew, welches den Gesamteindruck eines fulminanten Konzertauftakts ein wenig schmälerte.

„Let Us Burn“ fungiert als Opener und wird gleich einmal ordentlich mit Feuer auf der Bühne dargebracht. Diese selbst war zwar noch immer eine Imitation der Höhle von HYDRA, die beiden Köpfe des Ungeheuers waren aber diesmal (zumindest in den ersten vier Titeln) nicht zu sehen. Vielleicht war ja die Bühne der Columbiahalle schlichtweg zu klein für die ganze Kulisse. Oder aber, die Hydra-Köpfe rahmten erst zu einem späteren Zeitpunkt das Geschehen ein.
Akustisch und visuell wussten die Holländer von Anfang zu überzeugen. Der stimmgewaltige typische WITHIN TEMPTATION-Song vom neuen Album kommt rockig daher und erinnert stilistisch mit seinem monumentalen Charakter an Vorgängersongs wie „Faster“, der in der Setlist fast unmittelbar folgte. Dazwischen aber gab es mit „Paradise“, noch den Song an dem sich die Fan-Gemeinde in den vergangenen Wochen immer wieder spaltete.

Viele Fans kritisierten das Duett mit Tarja Turunen, während es andere für einen gelungenen Geniestreich halten. Tarja selbst war an diesem Abend (leider) nicht anwesend. Die ehemalige NIGHTWISH-Sängerin wurde per Band eingespielt und dabei unterlief Frontfrau Sharon Den Adel ein kleiner Lapsus. An einer Stelle des Songs war wohl der Gesang zu hören, allein Sharon sang gar nicht. Wie dem auch sei. An anderer Stelle muss ich den Kritikern allerdings Recht geben. Sowohl auf dem Album als auch live hatte man das Gefühl, dass der Song stimmlich nicht voll ausgereizt wurde.

Dem Publikum war es letztlich egal. Vom ersten Song an feierte die Columbiahalle ihre Idole und sorgte für Stimmung. Höhenpunkt bei dem schon erwähnten „Faster“, dem Song, der unmittelbar darauf folgte, war zweifelsohne das Gitarrensolo auf der ins Publikum hinein ragenden Frontbühne. Überhaupt überzeugten die Gitarren auf der ganzen Linie. Von einem zu weichen, zu kalkulierten oder gar aufgesetztem Charakter des „The Unforgiving“-Albums, von dem dieser Song stammt, war in Berlin jedenfalls wenig zu spüren.

Nach den vierten Song „Iron“ war dann für mich Schluss. Wie sich das Konzert und der Abend weiter entwickelte, entzieht sich leider meiner Kenntnis und ich möchte hier auch keine an den Haaren herbeigezogenen Dinge hinzudichten. Zumindest den Auftakt des Konzertes kann man als rundweg ordentlich bezeichnen.
Die untenstehende Setlist ist übrigens dann doch geklaut und ich übernehme keine Garantie für die Richtigkeit.

SETLIST

Let Us Burn
Paradise (What About Us?)
Faster
Iron
Edge of the World
In the Middle of the Night
Our Solemn Hour
Angels
Dangerous
And We Run
Sinéad (Acoustic)

Elements Intro

See Who I Am
Stand My Ground
The Cross
Covered By Roses
Mother Earth

Encore:


What Have You Done
Summertime Sadness (Lana Del Rey cover)
Whole World Is Watching (Acoustic)
Ice Queen