Flo schreibt mit IMPERIOUS per Email

Lady_Metal

Flo: Euer Debüt-Album „Varus“ wird in den kommenden Monaten die 1,5-Jahr-Marke seit Veröffentlichung erreichen. Was könnt Ihr nach so langer Zeit für ein Fazit abliefern, seid Ihr zufrieden?

Sertorius: Als Debüt-Album sind wir mit der Scheibe mehr als zufrieden. Es war und ist eine gute Marke die wir damit setzen konnten und ist ein von Anfang bis Ende stimmiges Albumkonzept. Natürlich zieht man aus jedem Album auch seine Schlüsse, was man beim nächsten Mal anders bzw. besser machen könnte. Im Moment schauen wir primär in die Zukunft und sekundär in die Vergangenheit.


Flo: Wie hat sich demnach die Fangemeinde entwickelt, gibt es lokale Unterschiede? Wo lassen sich die meisten Fans gewinnen?

Sertorius: Ich denke nicht, dass man lokale Unterschiede feststellen kann. Allerdings gehe ich schon davon aus, dass diejenigen, welche sich bewusst und aktiv mit Musik beschäftigen können, z.B. per Kopfhörer und Zeit, eher Zugang zu unserer Musik gewinnen können, als diejenigen, welche Musik lieber nebenbei hören. Uns ist immer wichtig, dass man sich mit unserer Musik und dem lyrischen Konzept bewusst auseinandersetzt. Dabei ist der lokale Aspekt eher nebensächlich.


Flo: Imperious behandelt ja, grob gesagt, Themen der Römischen Geschichte. Eine schnelle Vermutung wäre hierzu Eure beruflichen Tätigkeiten als Lieferant dafür. Stimmt das oder nicht?

Sertorius: Dem Ganzen unterliegt ein sehr großes privates Interesse für Geschichte und Epik im Allgemeinen. Dieses beinhaltet auch die Geschichte Roms, jedoch nicht ausschließlich. Wir beschränken uns dabei nicht auf eine bestimmte Region oder Kultur, dafür ist das Themengebiet zu umfassend und zu reichhaltig. Unser Geld verdienen wir damit aber nicht.


Flo: Welche Bands beeinflussen Euch und Eure Musik? Gibt es da auch etwas Nicht-metallisches?

Sertorius: Einzelne Bands zu nennen ist bei dieser Frage sehr schwer für mich, da jeder Einzelne von uns seine eigenen Geschmäcker mit einbringt. Das Spektrum reicht von atmosphärischem Black Metal über Post-Rock bis hin zum Doom Metal. Wir wollen uns beim Schreiben unserer Musik nicht von Schubladen oder Grenzen limitieren lassen, auch macht es uns nichts aus über den Tellerrand des Metals hinaus zu blicken, wenn wir damit dem Song dienen. Wir lassen uns beim Songwriting treiben und investieren dabei viel Zeit und Herzblut.

Imperious

Flo: Was hat Eurer Meinung nach überhaupt nichts im (Epic) Black Metal, aus musikalischer Sicht, verloren?

Sertorius: Der Begriff Black Metal steht in meinen Augen für schöpferische, emotionale und geistige Freiheit. Jegliches musikalische Schubladendenken ist hierbei hinderlich. So kann Black Metal sowohl rasend und aggressiv, als auch atmosphärisch und melancholisch sein. Dieses Subgenre des Metals ist für mich auf verschiedensten Ebenen sehr facettenreich und deshalb interessant.


Flo: Kommen wir zu Euren Live-Auftritten. Bisweilen hattet Ihr ja seit dem Release von „Varus“ eine überschaubare Anzahl Gastspiele. Wo konntet Ihr am meisten Publikum gewinnen?

Sertorius: Beim Auftritt am Ragnarök Festival 2012.


Flo: Nebenbei wollen die Leser natürlich auch Euer schönstes Tour-Erlebnis wissen?

Sertorius: Für mich ist es immer schön, interessante Leute zu treffen mit welchen man sich gut und vernünftig unterhalten kann. Auf ein einzelnes Erlebnis kann und will ich mich nicht festlegen.


Flo: Gibt es Locations oder besser gesagt Events, die unbedingt mal in den Memoiren von Imperious auftauchen sollen? Oder gibt es auch Bands, an deren Seite Ihr mal stehen wollt?

Sertorius: Was Events angeht treten wir gerne überall dort auf, wo man uns haben möchte. Die Größe und der Name spielt dabei keine Rolle. Natürlich freut man sich darüber, wenn bei einem Gig genügend Leute vor der Bühne stehen und dabei sind. Wir versuchen immer unsere Leidenschaft für Musik auch auf der Bühne auszustrahlen, was wir bei den absolvierten Shows auch unter Beweis stellen konnten. Ansonsten würde ich gerne den Besuch von historisch bedeutenden Orten in unseren Memoiren sehen, wie z.B. das Forum Romanum oder die Tempel des antiken Griechenlands.

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Flo: Man sieht selten Metal Bands, die auf der Bühne einheitliche Kleidung tragen. Warum jedoch ist das bei Euch schon so?

Sertorius: Uns ist wichtig, dass wir geschlossen auftreten und damit zeigen, dass wir eine Band sind. Wir mögen Unordnung auf der Bühne nicht. :-)


Flo: So wie es die Neuigkeiten aus Eurem Hause belegen, seid Ihr nun zu fünft, da Sertorius den Bass an einen neuen Mitstreiter abgegeben hat, der sich Taranis nennt. Daraus folgt, dass Sertorius von nun an ausschließlich für den Gesang verantwortlich ist. Was hat Euch zu dieser Entscheidung veranlasst?

Sertorius: Ich wollte und will mich zu 100% auf den Gesang konzentrieren, was live mit einem Bass um die Schulter immer nicht möglich war und mich eingeschränkt hat. Deshalb habe ich das Instrument an Taranis abgegeben, welcher ein alter Weggefährte von uns ist. Das hat seine Aufnahme in die Band sehr erleichtert.


Flo: Natürlich wollen wir auch wissen, was wir in der Zukunft von Euch erwarten dürfen. Als Band muss man sich von Zeit zu Zeit immer wieder Ziele setzen. Wie sehen Eure Planungen für das restliche Jahr 2012 aus?

Sertorius: Für das Jahr 2012 ist noch eine Show zusammen mit Fjoergyn und Der Weg einer Freiheit geplant. Die restliche Zeit wollen wir uns voll und ganz auf das Songwriting zum neuen Album konzentrieren, mit welchem wir bereits begonnen haben. Ein weiteres Ziel im Zusammenhang mit dem neuen Album wird dann auch das Suchen und Finden eines neuen Labels sein, das uns auf unserem Weg unterstützt und weiter vorwärts bringt.


Flo: Zu guter Letzt habt Ihr noch die Gelegenheit, etwas an den Mann/die Frau zu bringen.

Sertorius: Vielen Dank an Dich und Lady Metal für das Interview und das Interesse. Ebenso vielen Dank an Eure Leser, die sich dieses Interview einverleibt haben. Ich hoffe, wir sehen uns eines Tages bei einem Auftritt. Pro Salute Omnium!



Herzlichen Dank für das Interview und auf bald.

Flo für Lady-Metal.com