Dispersed Ashes - The Nature of Things

lady-metal.com

Band: Dispersed Ashes

Album: The Nature Of Things

Label: Naturmacht Productions

Release Date:
06.12.2012

Genre: Black/Funeral Doom

Rezensent: Chris

Tracklist:

01. I Cried at the Sun
02. On the Nature of Things
03. Burnt Over
04. With What's Left of the Night
05. Promise Me
06. To Create Death's Memory

Lineup:

Mark Thompson - Everything
Robert Brockmann - Guest vocals on Track 4

Danke an Naturmacht Productions für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

Jedes Mal, wenn ich in letzter Zeit ein Album von Naturmacht für eine Review zerlegt habe, wurde Mark Thompson, seines Zeichens Zeichner und Maler, als Ersteller des Artworks benannt. Dieses Mal also kommt ans Tageslicht, dass er selbst auch musikalisch tätig ist. Nach zwei Demos (beide 2009) zwei Split-Veröffentlichungen (2010 und 2012)  und dem Debütalbum "An Arithmetic of Souls" gibt es nun also seit dem Nikolaustag 2012 das zweite Full-length-Werk "The Nature of Things" käuflich zu erwerben.

Erschienen ist das Album über Naturmacht Productions in einer Erstauflage von 100 Stück. Da passt es ganz gut, dass Labelinhaber Robert Brockmann höchstpersönlich auch die Guest Vocals zu Song 4 "With What's Left of the Night" beigesteuert hat. Eine Hand wäscht ja bekanntlich die andere. Musikalisch bewegt sich der Klang von DISPERSED ASHES größtenteils im Funeral Doom, aber hat auch Einflüsse des Black Metal aufzuweisen. So ist es nur folgerichtig, dass keines der sechs Stücke unter die 7-Minuten-Grenze fällt. Die sechs Songs erreich damit insgesamt eine Spielzeit ovon knappen 56 Minuten.

Musikalisch ist alles demnach sehr schleppend, lange Klangbilder ziehen sich fast monoton durch jedes Stück. Die Drumarbeit spielt dabei eine hintergründige Rolle, ist aber dennoch wichtig, um die wuchtigen Riffs und akustischen Gitarren-Passgen zu tragen. Gesanglich wagt man sich glücklicherweise nicht  gänzlich in typische Funeral-Doom-Gefilde vor, die doch auf Dauer sehr anstrengend und ermüdend wirken. Immer wieder sind auch heiser-flüsternde Parts und teilweise gesprochene Passagen zu vernehmen. Auf der anderen Seite verlässt sich das Ein-Mann-Projekt auch auf lange Instrumentalteile.

Fazit: Vor allem im Bereich der typischen Genre-Vocals sind hier doch deutliche Schwächen auszumachen. Die instrumental gehaltenen Parts bieten da wesentlich mehr Intensität auf, weil sie dem Hörer die Chance geben, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Die Produktion, es sei wiederholt erwähnt, ist dabei nicht luprenrein, aber zu diesem Genre durchaus passend. Insgesamt vereint das Werk die negativ-emotinalsten Merkmale des Verderbens aus Funeral Doom und der Verzweiflung aus Depressive Black Metal. Unterm Strich bleibt ein Werk, dass für Perlentaucher ein kleines Highlight sein sollte und einen intensiv in die schlechten, verachtenswerten Seiten der Menschheit und dem Planeten, auf dem wir leben, hinab zieht. Nach Ablauf der Spielzeit muss man sich erst mal wieder fassen und bemerkt, dass dieses Werk nicht für schwache Nerven, Leuten mit Herzschrittmacher oder Hit-Fanatiker gemacht ist.

Chris für Lady-Metal.com