Draconis Infernum - The Sacrilegious Eradication

Band: Draconis Infernum
Album: The Sacrilegious Eradication
Label: Ketzer Records
Release Date: 07.07.2014
Genre: Asian Black Metal
Rezensent: Flo
Tracklist:
01. Into the Darkness
02. The Blasphemous Wrath
03. Anathema
04. The Sacrilegious Eradication
05. Anal Madonna
06. Trampling the Divine
07. We are Unholy
08. The Dying Light
Lineup:
Serberuz Hammerfrost – Bass & Vocals
Niloc – Guitars
Xepher – Guitars
Profanator – Drums
Vielen Dank an Ketzer Records für das zur Verfügung stellen des Albums.
Beurteilung
Black Metal entsteht nicht nur in Europa und Amerika, sondern auch aus dem mittleren und fernen Osten haben schon so manche Schmuckstücke das Licht der Welt erblickt. Zu den Bekanntesten dürfte man da zum Beispiel Melechesh und Sigh zählen. DRACONIS INFERNUM aus Singapur gehören auch zu den asiatischen Vertretern der Szene und werben mit ihrem aktuellen Langeisen "The Sacrilegious Eradication" genau für diesen Posten, in Form von acht gewaltigen Stücken mit einer Gesamtspielzeit von guten 33 Minuten.
Nach der oldschooligen Soundkulisse im Intro "Into the Darkness", geht es mit "The Blasphemous Wrath", sehr guter Klangqualität und ordentlichem Tempo richtig los. Blastbeats beherrschen den Song und man kann gewisse Tendenzen zu den Italienern von Handful Of Hate feststellen, gerade was den Gesang und das Drumming angehen.
In "Anathema" als Nummer Drei wird diese Struktur fortgeführt, jedoch mit mehr Ohrwurmcharakter und Headbang-Qualität und damit konsumentenabhängig oft ein wichtiges Kriterium im Black Metal, welcher ja solche Attribute eher spärlich verwendet. Hier werden Sie also geholfen.
Der Titelsong des Albums besticht wieder mit Highspeed, während die Riffabfolgen relativ einfach gehalten sind. Im Mittelteil wird das Tempo gedrosselt. Klares Zeichen für: Matten schwingen. Das letzte Drittel prägen als Kontrast dazu auch noch thrashige Riffs und Rhythmen. Das macht den Song definitiv interessant und innovativ, wenngleich sich DRACONIS INFERNUM auf eine unkonventionell solide Spielweise beschränken.
Die nächsten beiden Songs "Anal Madonna" und "Trampling the Divine" lassen sich am ehesten zum selbigen Stil wie "The Blasphemous Wrath" zuordnen.
Kommt man zum vorletzten Titel "We are Unholy", muss man erst mal einen Blick auf die mit guten zwei Minuten recht kurz geratene Spielzeit werfen. Wo andere Bands eine Introduktion für den letzten Song einbauen, um Spannung aufzubauen, zeigen die Singapurer einmal mehr kraftvollen Black Metal, hier jedoch eindeutig Oldschool. Schnelles Drumming, schnelle Gitarren, schneller Gesang.
Vielleicht dachten sich die Herren: Wenn das nicht Einleitung genug für das Finale ist, kann man auch nicht mehr helfen.
Zum Schluss liefern die vier Dunkelgestalten noch eine Epik-Hymne ab, die den Namen "The Dying Light" trägt und sich ebenso sehen lassen kann wie der Rest des Albums. Man(n) startet im Midtempo und begibt sich wie bei einer Berg-Tal-Fahrt zuerst in den Highspeed-Bereich, in welchem das Hauptgeschehen stattfindet. Nach einer kurzen Textpassage folgt ein melodisch passendes Solospiel, was schließlich wieder im ursprünglichen Stil dieses Teils mündet. Dieser wird abschließend als dumpfes Gitarrenspiel ohne restliche Instrumentalisierung zu Ende gebracht, womit der Hörer wieder in die Freiheit entlassen wird. Wenn sich jetzt nicht das Gefühl einer Wiederholung breit machen würde...
Fazit: Eine gering gehaltene Produktion verleiht den Gitarren einen schön beißenden Sound, was zum Gesamteindruck optimal passt. Mit "The Sacrilegious Eradication" haben DRACONIS INFERNUM ein schönes Kapitel Black Metal gebastelt, welches sich ohne Probleme in die Gehörgänge fressen kann. Und das ohne anspruchsvolle Stilmittel. Eine respektable Leistung, die mit anderen Genregrößen des Westens auf jeden Fall mithalten kann und sich damit einen fixen Platz auf der Geheimtipp-Liste sichert.
Flo für Lady-Metal.com