Enthroned - Sovereigns

Lady_Metal

Band: Enthroned

Album: Sovereigns

Label: Agonia Records

Release Date: 15.04.2014

Genre: Black Metal

Rezensent: Flo

Tracklist:
01. Anteloquium
02. Sine Qua Non
03. Of Feathers and Flames
04. Lamp of Invisible Lights
05. Of Shrines and Sovereigns
06. The Edge of Agony
07. Divine Coagulation
08. Baal al-Maut
09. Nerxiarxin Mahathallah

Lineup:
Nornagest - Lead Vocals & Lead Guitars
Phorgath - Bass
Neraath - Lead Guitars
Menthor - Drums
ZarZax - Rhythm Guitars

Vielen Dank an Agonia Records für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

Auch im Hause ENTHRONED kann man mittlerweile ein kleines Jubiläum verzeichnen. Die belgische Black Metal Institution liefern ihr mittlerweile zehntes Album ab, es trägt den Namen "Sovereigns". Wenngleich geschichtliche Eckpunkte, speziell die Tatsache, dass heute kein Gründungsmitglied mehr Teil dieser nun bereits doch recht lang existierenden Band ist, konfus wirken, darf man sich umso mehr freuen, dass die fünf über die Jahre hinzugekommenen Musiker den traditionsreichen Namen ENTHRONED weiterführen und aktiv zelebrieren. Anschnallen...und los geht's!

Die Ankündigung verrät, dass es sich beim neuen Silberling der Belgier um ein erstklassiges Black Metal Album handelt, das durch seine besondere Aggressivität, Schnelligkeit und Kompromisslosigkeit überzeugt. Doch man wird hier nicht einfach ins kalte Wasser geworfen und dieser Brachialität ausgesetzt. Zuvor leitet ein dröhnendes und respektschaffendes Intro "Anteloquium" ein.
Danach begibt man sich als Hörer in ein magisches und temporeiches Ritual.
Die Songs überzeugen durchgehend mit ihrer schwarzmetallischen Urgewalt mit einer kleinen Brise Epik, die sich in typischer Manier der Band ihren Weg in die Freiheit bahnen.

Das Schlagzeug beehrt das Gesamtbild mit überwiegend pfeilschnellen Blastbeats, während die Gitarren mit ebenso schnellem Geshredder mit zelebrieren. Zur Anwendung kommen dabei gleich drei Sechs-Saiter, wovon zwei die Lead-Parts übernehmen und eine für den Rhythmus verantwortlich ist. Wo hier die Grenzen gesetzt sind, lässt sich sogar mit viel musikalischem Grundverständnis schwer feststellen, außer es werden ganz klare Akzente anhand von Soli gesetzt, welche bei ENTHRONED nicht selten und dann auch nicht von schlechten Eltern sind. Weiters kommt der generelle Sound der Gitarren sehr dumpf an und vermittelt damit der gesamten Soundlandschaft eine Menge Düsterheit. Der Gesang bei ENTHRONED ist wie immer experimentierfreudig und stilvoll gestaltet.

Auffällig auf "Sovereigns" sind die angewendeten Synthetik-Sounds, welche teilweise für Atmosphäre sorgen, jedoch auch teilweise einfach nur konfus wirken. Da sie jedoch klar vom Hauptgeschehen getrennt sind, wirken Zweitere nicht störend.

Markante Eckpunkte hat das Jubiläums-Eisen dennoch haufenweise zu bieten. Für Interessierte und solche die es werden wollen, der Song "Of Feathers And Flames" erinnert durch tritonale Akkorde leicht an die Amerikaner von Averse Sefira. "Of Feathers and Flames", "Of Shrines and Sovereigns" und "The Edge of Agony" bestechen dagegen durch ihre Aggressivität und kompromisslos panzerartige Spielweise. Oldschoolig hingegen sind die beiden Songs "Sine Qua Non" und "Divine Coagulation", während zum Ende hin "Baal al-Maut" innovativ und technisch eher ausgereift anmutet. Die Kehrtwende und damit Rückführung zu den schnellen Kumpanen liefert schließlich das finale Stück "Nerxiarxin Mahathallah".

Fazit: Was, schon vorbei? Ja, dieses Album darf man ruhig mehrmals hintereinander hören. Es birgt am Anfang noch viele Sequenzen, die der Harmonie einen schweren Zugang bereiten, werden jedoch mit jedem weiteren Durchlauf immer angenehmer für das Schwarzmetaller-Gemüt. Jedenfalls erfahren alle Songs einen mächtigen Schub durch ganz (ganz) viel Schnelligkeit und bewusste Tempo-Brüche. Mit "Sovereigns" lassen ENTHRONED die Black Metal Szene gewaltig erzittern. So muss das und so soll das auch noch die nächsten 10 Alben sein. Eine klare Empfehlung für alle Black Metal Fans.

Flo für Lady-Metal.com