Epicedium - Anthropogenic

Lady_Metal

Band: Epicedium

Album: Anthropogenic

Label: Rising Nemesis Records

Release Date: Januar 2012

Genre: Technical Brutal Death Metal

Rezensent: Flo

Tracklist:
01. Green River Killer
02. Sadomasochistic Perversity
03. Compulsive Act
04. Volkhoven in Fire
05. Delicious Brain Surgery
06. Consumed
07. Butchered, Bled and Eaten
08. Chainsaw Ripper

Lineup:
Tommy - Vocals
Thomas - Guitars
Daniel - Guitars
Bruno - Bass
Robert - Drums

Danke an EPICEDIUM für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

Seit 1996 treiben die Herren von EPICEDIUM ihr Unwesen und bringen von Zeit zu Zeit immer wieder mal ein gehöriges Langeisen heraus. Hier liegt nun das ingesamt fünfte Album vor, welches bereits seit Januar dieses Jahres auf dem Markt ist. Es trägt den Titel "Anthropogenic" und wartet mit Technical Brutal Death Metal auf die Hörerschaft.

Ein anfänglich gewöhnungsbedürftiges Gebolze lässt die Frankfurter Institution los und sorgt für eine ordentliche Ladung Schnelligkeit auf die Zwölf. Das ist eben die Attitüde dieses Genres, jedoch keinesfalls negativ zu sehen. Die Gesamtheit ist brachial, jedoch keinesfalls strukturlos. Der Rhythmus von "Green River Killer" wird ab der zweiten Hälfte etwas träger und somit durchschaubarer. Hiermit starten also EPICEDIUM in gewaltiger Manier in ihr acht Song starkes Album.

Das tiefe Tuning der Gitarren bleibt als tragende Säule der Songs auch im zweiten Titel "Sadomasochistic Perversity" erhalten. Darüber gesellen sich sehr spärlich nur einige kurze Melodieeinwürfe und Soli, welche dennoch von Griffbrett-Virtuosität zeugen.
Und hinzu kommt die technische Ader dieses Subgenres, welche immer wieder reizvolle Momente ausstrahlt, welche sich vor lauter Komplexität oft garnicht rhythmisch einordnen lassen.
Während das Ende des zweiten Songs sogar episch anmutende Sounds bietet, werden in "Compulsive Act" wieder die derben Gefilde und Stil-Elemente im wahrsten Sinne des Wortes durchgeprügelt. Besonders schonungslos trifft es dabei das Schlagzeug, welches unter der Herrschaft von Drummer Robert steht. Zur Mitte hin erfolgt ein kleiner Stilbruch und ein melodischer Clean-Teil teilt das Stück in zwei Hälften. In der zweiten Hälfte schließlich nimmt den Großteil das Solo-Spiel ein. Zuerst werden ausgiebig die Gitarren durchgeshreddert und -gegriffen und zum Ende hin dann auch noch Einwürfe des Bass hörbar.

Mit Voranschreiten des Albums fällt bei der Instrumental-Fraktion immer mehr Abwechslung auf. Dem Song "Consumed" wurde zum Beispiel gewissermaßen Groove und verhältnismäßige Gemütlichkeit im Vergleich zum Rest eingeflößt. Zum Finale hin treten bei "Butchered, Bled and Eaten" einige träge Parts gleichermaßen wie schnellere abwechselnd in Erscheinung, während der letzte Song "Chainsaw Killer" direkt langsam und melodisch aufwartet. Aller Erwartung nach kann dies jedoch angesichts des Titels nicht der Ernst sein und so wird man nach einigen Sekunden auch eines besseren belehrt. Ein ordentlicher Bolzen fegt zum Schluss noch einmal die Gehörgänge frei und bahnt sich seinen Weg unter druckvollen Basslinien in Richtung nächste Runde. Ein zweiter Durchgang schadet nämlich gerade aufgrund der facettenreichen Technik von EPICEDIUM nicht.

Fazit: Es ist wohl eine generelle Tatsache, dass eine derartige Schnelligkeit und Brachialität in einem ganzen Album dieses etwas kürzer wirken lassen, als es eigentlich sein mag. Fest steht auf jeden Fall, dass es sich bei "Anthropogenic" um ein technisch sehr ausgereiftes und raffiniertes Album handelt, welches eindeutig auf diese Zielgruppe spezialisiert ist. Neben extrem schnellen Gitarrensolos gestalten sich die tiefen Riffs inklusive der Schlagzeugbegleitung auch teilweise an Grindcore angelehnt. Somit ist das Album als Ganzes doch an Fans des (technischen) Brutal Death Metal und eben an die des Grindcore zu empfehlen. Dennoch sei hinzugefügt: Nichts für schwache Gemüter.

Flo für Lady-Metal.com