Flying Colors - Live in Europe

Flying Colors

Band: Flying Colors

Album: Live in Europe

Release Date: 11.10.2013

Label: Mascot Label Group

Genre: Progressive Rock

Rezensent: Havoc

Tracklist CD 1:
01. Blue Ocean
02. Shoulda Coulda Woulda
03. Love Is What I'm Waiting For
04. Can't Find A Way
05. The Storm
06. Odyssey
07. Forever In A Daze
08. Hallelujah
09. Better Than Walking Away

CD 2:
01. Kayla
02. Fool In My Heart
03. Spur Of A Moment
04. Repentance
05. June
06. All Falls Down
07. Everything Changes
08. Infinite Fire

Lineup:
Casey McPherson – Leadvocals, Guitar
Steve Morse – Guitar
Neil Morse – Vocals, Keyboard
Mike Portnoy – Drums
Dave LaRue – Bass

Danke an Netinfect für das zur Verfügungstellen des Albums.

Beurteilung

Flying Colors, noch nie gehört? Sollte man aber kennen. Warum, wer sind die eigentlich? Also Flying Colors sind eine sogenannte Supergroup und machen Progressive Rock. Die Mitglieder sind noch die gleichen wie zur Bandgründung im Jahr 2008. 

Das bekannteste Gesicht dürfte wohl Mike Portnoy sein, der durch seine Trommelkünste bereits bei Dream Theater und zahlreichen anderen Projekten bereits einen beachtlichen Bekanntheitsgrad in der Szene erreicht hat. Weiterhin tummelt sich mit Neil Morse, dem Ex-Keyboarder von Spock's Beard und Portnoys Bandkollege bei Transatlantic ein weiteres bekanntes Gesicht in der Band. Zwar teilt sich Steve Morse den Nachnamen mit seinem Bandkollegen Neil, doch Brüder sind sie keine. Dafür kennt man den guten Steve spätestens seit 1994, als er das Erbe von Richie Blackmore bei Deep Purple antrat und seitdem bei den Purples und seinen anderen Projekten die Gitarre bedient. Bassist Dave LaRue ist seines Zeichens wiederum ein Projektkollege von Steve Morse beim Langzeitprojekt Dixie Dregs. Der Gesangsposten wurde an Casey McPherson vergeben, welcher zuvor nur durch seine Mitarbeit bei der Alternativ-Rock-Band Alpha Rev in Erscheinung trat. Wie ihr seht jeder kennt fast jeden und hat mit beinahe jedem anderen schon einmal zusammen gespielt.

Nun aber zur Musik auf dem Album. Die Flying Colors haben im Jahr des Albumreleases eine ausgiebige Tournee durch Europa absolviert und im Zuge dieser nicht nur einige Clubs in Deutschland bespielt, sondern auch das O13 in Tilburg, Niederlande und die Chance genutzt um ihre dortige Show für ein Live-Release aufzunehmen. Die Jungs ließen es sich nicht nehmen, das Album in seiner vollen Pracht aufzuspielen und dies mit ein paar „Cover-Songs“ ihrer eigenen (Ex-)Bands und Instrumentals zu garnieren. Neben den Experimentellen Progressive-Rock-Songs des Debuts jammen die fünf Musiker Songs wie „Hallelujah“ von Leonard Cohen, „Can't find away“ von Endochine, „June“ von Spock's Beard, „Odysse“  von den Dixie Dregs und „Repentance“ von Dream Theater. Alles in allem in schönem Livegewand mit voller Instrumentierung dargeboten.

Fazit: Der Progressive Rock etabliert sich zwar langsam in Europa, doch den Bekanntheitsgrad wie er ihn in den Staaten genießt hat er noch lange nicht erreicht. Schade eigentlich, da phänomenale Bands wie etwa Flying Colors in den uns heimischen Gefilden etwas untergehen. Die Songauswahl könnte besser nicht sein, da alle Songs des Bandfundus gespielt wurden und es sogar passend gewählte Dreingaben in Form von Coversongs gab. Weiterhin ist der Sound glasklar und hervorragend produziert. Die Klangbreite ist enorm und man könnte meinen, selbst dabei gewesen zu sein. Vom technischen Standpunkt her ist dieses Livealbum absolut makellos. Was den Musikstil betrifft, scheiden sich bei Progressive-Rock die Geister. Wer auf sanftere Dream Theather oder verspielten Rocksound steht, sollte unbedingt mal reinhören, wer harte Riffs und eine auf die Zwölf erwartet, ist hier leider falsch, doch auch denen kann ich raten mal einen Blick über den Tellerrand zu werfen.

Havoc für Lady-Metal.com