Gold - Interbellum

Gold

Band: Gold

Album: Interbellum

Label: Ván Records

Release Date: 07.12.2012

Genre:
Hard Rock / Heavy Metal

Rezensent: Chris

Tracklist:
01. One Of Us
02. Antebellum
03. Love, The Magician
04. Gone Under
05. Dreams
06. North
07. Medicine Man
08. The Hunt
09. Ruby

Lineup:
Milena Eva - Vocals
Thomas Sciarone - Guitar
Nick Polak - Guitar
Harm Haverman - Bass
Igor Wouters - Drums

Danke an Ván Records für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

Für Bands mit holländischen Wurzeln hat das Label ja schon länger eine gewisse Affinität. Mit dem Fünfergespann GOLD steht auch jetzt der nächste Export aus dem Nachbarland bereit. Mit einer Frau an den Vocals und der musikalischen Ausrichtung erinnert die Band dann doch an The Devil's Blood - allerdings ohne abgehobene, satanistische Rituale und anderen Quatsch. Verwundert auch nicht weiter, denn Gitarrist Thomas Sciarone kommt aus diesem Antikosmos und will nun mit seiner neuen Band zuschlagen.

Es geht ambitioniert mit "One Of Us" los. Frontfrau Milena Eva zeigt hier eine interessante Stimme, die dem Song das gewisse Etwas verpasst. Ein bisschen Hard Rock, ein bisschen Heavy Metal und ein klein wenig Blues gesellen sich in diesem Stück zu ihrer Stimme. Kraftvoll, und gleichzeitig auch etwas poppig, geht es bei Song zwei weiter. Die musikalische Ausrichtung bleibt treibend und der Stil verändert sich kaum bis gar nicht. Milena Eva zeigt im Verlauf der Platte jedoch diverse Stimmfarben, die das ganze manchmal etwas kitschig, jedoch niemals langweilig gestalten. Leider kommt das Stimmlein stellenweise ("Dreams") auch etwas dünn daher. Gerne mischt das Quintett auch mal ruhigere Parts mitten in die Stücke oder stellt ein akustisches Intro ("Love, The Magician") an den Anfang. Längentechnisch liegen die einzelnen Songs zwischen 3:30 und 4:30 Minuten. Lediglich das abrundende "Ruby" fällt mit 7 Minuten etwas aus der Rolle. Dort geht es auch gemäßigt-schleppender zur Sache. Dieser Epos bildet nicht nur einen gelungenen Abschluss, sondern auch das Highlight der Scheibe.

Technisch sind die Musiker auf jeden Fall keinen großen Kritikpunkten ausgesetzt und auch die Produktion hat eine gewisse, angenehme oldschoolig-räudige Note. Leider neigt die Scheibe teilweise zu einiger Langatmigkeit, weil die Songs im Gesamtbild doch relativ eintönig und gleich klingen. Als Anspieltipps möchte ich "One Of Us", "North", "The Hunt" und "Ruby" mit auf den Weg geben.

Fazit: Retrorock ist ja seit einiger Zeit ein durchaus beliebtes, abgeackertes Feld unter den Musikern dieser Zeit. Dazu kommen GOLD ebenfalls aus den Niederlanden und haben, neben einer Sängerin, auch noch ein ehemaliges The Devil's Blood-Mitglied an Bord. Thomas Sciarone verlässt jedoch mit seiner neuen Truppe jegliche antikosmische Pfade. Die Band klingt frisch, unverbraucht, modern und doch ist der Retro-Einschlag nicht unter den Tisch zu kehren. Auch wenn der Bandname nicht wirklich originell sein mag, haben Ván Records mit dieser Vertragsübernahme ein "goldenes" Händchen bewiesen. Wenn nun noch etwas an der Eingängigkeit, großen Refrains, Abwechslung und der Stimmgewalt von Frontfrau Milena Eva gefeilt wird, kann hier was wahrhaftig großes entstehen. Vieles richtig, wenig falsch gemacht und den angestaubt-ausgelutschten Retropfaden der letzten Monate/Jahre doch ein wenig neuen Atem eingehaucht. Ein Album, dass definitiv für sonnigere Monate gemacht ist.

Chris für Lady-Metal.com