Helldorados - Helldorados

Helldorados

Band: Helldorados

Album: Helldorados

Label: Massacre Records

Release Date:
  13.07.2012

Genre:  Heavy Metal / Sleaze Metal

Rezensent:
Hardy

Tracklist:

01. In the Beginning
02. Never gonna stop
03. You live, you learn, you die
04. Go to Hell!
05. Changes
06. Shout out
07. Hunter
08. Double Dealer
09. Gone
10. Torture is my Name
11. Girls
12. Got laid

Lineup:
Pierre - Vocals
Steve - Guitars
Gunnar - Bass
Chris - Drums

Besten Dank an Massacre Records zur Verfügungstellung des Albums

Beurteilung

„Da kommt ein saftiges Stück Metal angeflogen, in fettem Sound
mariniert und mit guten Melodien gewürzt.“
Mit diesen Worten beschrieb der GUANO APES Gittarist Henning Rümenapp kürzlich den Sound der Stuttgarter HELLDORADOS. Ich selbst habe mehrere Jahre meines Lebens in Stuttgart verbracht und weiß um den doublebase-artigen Herzschlag dieser Stadt. Bands wie DEBAUCHERY oder TIEFLADER haben es in den letzten Jahren geschafft, der Szene einen würdigen Fortbestand zu sichern. Nun versuchen HELLDORADOS mit ihrem gleichnamigen Debut ebenfalls in die Schlacht um den wilden Süden mit einzusteigen.

Kaum ist das Intro überstanden, fangen die Schwaben an zu rocken. Besonders gut gefällt mir hierbei, dass sie in der folgenden Dreiviertelstunde kaum mal einen Gang runter schalten. Beinahe alle Songs bewegen sich im Up-Tempo-Bereich und legen somit gut an Geschwindigkeit vor. Lediglich die Balladen „Changes“ und „Gone“ stellen mit ihrem ruhigen Stil kleine Ausnahmen dar. Doch auch diese können sich hören lassen. Eigentlich muss ich zugeben, dass ich mir sogar mehr Titel dieser Gangart gewünscht hätte. Aber was soll man machen? HELLDORADOS versuchen mit ihrem ersten Langspieler offensichtlich nicht auf die Tränendrüse zu drücken, sondern das Haus zu rocken. Und für Musik dieser Art sollte es eigentlich genügend Abnehmer geben.

Der Gesang von Pierre klingt äußerst druckvoll und macht sicherlich auch live Spaß. Stimmlich ergänzt wird der Frontmann von den anderen Bandmitgliedern, die von Chören über wilde Shouts so ziemlich alles in Petto haben. Es ist nur sehr schade, dass der Gesang allgemein sehr klar produziert und abgemischt wurde. Vielleicht bin ich etwas altmodisch, aber ich wäre über ein wenig Kratzen in den Stimmen nicht traurig gewesen.

Die Gitarrenarbeit erinnert immer wieder an bekannte Bands wie STEELWING oder sogar GUNS'N'ROSES (besonders zu Beginn des Song „Girls“). Technisch gibt es deshalb nicht sonderlich viel auszusetzen. Wer auf gut gespielten Heavy Rock steht, sollte sich mit den Stuttgartern unbedingt auseinandersetzen und versuchen eine Underground-Band zu unterstützen, die eine Menge Potential besitzt.

Wünschenswert wäre für den nächsten Output allerdings noch etwas mehr Abwechslung zwischen den einzelnen Songs. Ich verstehe, dass eine Band auf ihrem ersten Album einen gewissen Wiedererkennungswert vermitteln muss. Allerdings ähneln sich die meisten Tracks doch äußerst stark, wodurch die Spannung der ersten Hälfte im weiteren Verlauf leider ein wenig abnimmt.

Fazit: HELLDORADOS sitzen musikalisch gesehen in einem Truck, der keinen Schaltknüppel mehr besitzt und dessen Bremsen klemmen. Beinahe durchgehend wird gerockt was die Instrumente hergeben, ohne dass auch nur einmal vom Gas gegangen wird. Bei „Shout out“ und „Got laid“ handelt es sich meiner Meinung nach um die absoluten Highlights der Platte. Die einzigen Mankos der Scheibe sind die starke Ähnlichkeit der einzelnen Tracks und die fast schon zu gute Produktion (An einigen Stellen hätte sich ein Tick mehr Assi-Faktor wirklich gut gemacht). Ansonsten haben die Schwaben mit dieser Scheibe jedoch einen mehr als würdigen Einstand in die Szene gefeiert. Ich drücke die Daumen, dass genug Menschen auf den frischen Sound der Jungs aufmerksam werden.

Hardy für Lady-Metal.com