Huata - Atavist of Mann

Huata

Band: Huata

Album: Atavist of Mann

Label: Mordgrimm

Release Date: 21.05.2012

Genre:
Stoner / Sludge / Doom

Rezensent: Chris

Tracklist:

01. Lords of the Flame
02. Operation Mistletoe
03. Thee Imperial Wizard
04. Testi Svm Capri
05. Templars of the Black Sun
06. Fall of the 4th

Lineup:
Ronan Grall
Benjamin Moreau
Christophe Marconato
Alexis Darnoux

Danke an Infektion PR für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

HUATA haben sich als nächste den Weg in meine heimische Anlage gesucht. Die vierköpfige Band kommt an dem keltischen Teil von Frankreich und ihr bretonischer Name bedeutet so viel wie "Hexenjagd". Seit 2006 schreibt sich die Gruppe selbst psychedelischen Occult Doom auf die Fahnen. Alles in allem kann man das Ganze gut und gerne als mysteriös angehaucht bezeichnen, da sich im Musikalischen Themen wie teuflische Pakte, außerirdische Kräfte, geheime Gesellschaften, die heilige Kraft mächtiger Relikte oder das altertümliche Wissen längst vergangener Königreiche widerspiegeln.

Die Musiker finden Inspiration in der Musik und Filmen der 60er und 70er Jahre. Dies ist vor allem an immer wieder kehrenden, psychedelisch-schimmernden Orgelklängen zu erkennen, die so auch aus einem frühen Hitchcock-Film stammen könnten. Dazu gesellen sich tonnenschwere Riffs, die eine gütige Zweisamkeit aus Doom- und Sludge-Elementen für sich beanspruchen. Vor allem fallen mir hier ältere Gruppen als Referenz ein, wie z.B. Black Sabbath oder Coven. Das gesamte Klangbild ist jedoch auch von einer gehörigen Prise Stoner Rock geprägt, die man vor allem auch am Gesang festmachen kann. Kurzweilig werden auch bei diversen Stücken gesprochene Passagen eingestreut, die die Intensität der Songstrukturen etwas erhöhen. Damit wären wir auch schon bei einem geringen Kritikpunkt. Die Vocals sind insgesamt sehr im Hintergrund und werden von den wuchtigen Gitarren übermantelt. Insgesamt schafft es "Atavist of Mann" mit sechs Liedern auf eine gute Stunde Spielzeit. Gerade einmal Song Nummer vier bleibt dabei unter der Sieben-Minuten-Marke. Teilweise klingt der Sound ziemlich verwaschen-dreckig und an einigen Stellen mischt sich ein vinyl-artiges Knacken in die Songs, was sehr gut zum Klangbild passt.

Kurz noch zum Cover, das von einem Kerzenleuchter und einer rotgemantelten Person geziert wird, deren Kopf nicht sichtbar ist. Diese hält einer nackten Dame ein Messer an den Hals. Hier könnte man glatt an ein satanistisch geprägtes Ritual denken. Ist wohl auch nicht weit hergeholt, denn HUATA bezeichnen ihre Auftritte ebenfalls als Zeremonien oder Rituale. Kennt man doch schon von einer holländischen Formation. "Atavist of Mann" ist nach einer EP im Jahr 2010 das Longplayer-Debüt der Franzosen.

Fazit: Ein wuchtiges, umschlingedes Stoner-Doom-Monster mit Sludge-Einflüssen wurde hier geschaffen, dass tonnenschwer auf den Schultern liegt und doch eine gewisse Leichtigkeit mit sich bringt. Ein Durchlauf reicht bei weitem nicht aus, um die Gesamtheit dieser Platte für sich zu erkennen. Wenn man jedoch tiefer eingetaucht ist in die Welt dieser mysteriösen Themen, dann wird man schnell gefesselt von diesen Klängen, die einen um den Finger wickeln möchten. Dann kann man auch über die ein oder anderen Soundschwächen hinweg sehen. Und mal abgesehen von dem, für mich etwas dubios-schleierhaften, Hintergrund der Band ist dieses Album im Gesamtpaket eindeutig gelungen und sollte Freunden der oben genannten Genres einige Freude bereiten können.

Chris für Lady-Metal.com