InLegend - Stones at Goliath

Band: InLegend
Album: Stones at Goliath
Label: Eat The Beat Music
Release Date: 09.01.2015
Genre: Piano Metal
Rezensent: Hardy
Tracklist:
01. Envoys Of Peace
02. Threatened
03. Lonely
04. King Of Apathy
05. Empire Of Concrete
06. Monuments Of Eternity
07. To New Horizons
08. The Voodoo Girl
09. Choices In Coma
10. Empty In Place
11. Alienation
12. A 1000 Paper Cranes
13. On The Morrow
14. Another Me
Lineup:
Bastian Emig - Vocals
Daniel Schmidle - Piano, Keytar
Paul Perlejewski - Bass
Daniel Galmarini - Piano
Marcos Feminella - Drums
Besten Dank an Carrycoal zur Verfügungstellung des Albums
Beurteilung
Wow, also nach dem lesen dieses Presse-Sheets quillt mir der Pathos ja quasi zu den Ohren raus und droht mein gesamtes lokales Umfeld unter sich zu begraben wie der mutierte Wackelpudding aus einem 50er-Jahre Comic. Da wäre ein bisschen weniger in diesem speziellen Falle doch tatsächlich mal mehr gewesen. Trotz allem habe ich versucht die Musik unvoreingenommen zu hören und bin entgegen aller anfänglichen Skepsis sehr angetan.
Doch warum schafft es dieses Album zu gefallen und mir sogar mein anfängliches Augenrollen aus dem Gesicht zu wischen? Vermutlich ist dieser Umstand auf die Symbiose mehrerer Faktoren zurückzuführen. So handelt es sich bei der Idee das Piano nicht als Unterstützung sondern als Leadinstrument einzusetzen nach wie vor um einen spannenden Einfall. Desweiteren wurden die Songs auf "Stones at Goliath" liebevoll komponiert und auch mit einer entsprechenden Qualität aufgenommen wie auch gemastert. So klingt beim Anhören ein satter Sound aus den Boxen, welcher auch den Rhythmusinstrumenten ausreichend Raum zum Wirken lässt.
Der Hauptunterschied zu dem Vorgängeralbum und Erstlingswerk der Band "Ballads'n'Bullets" tritt schnell zum Vorschein. Bereits nach den ersten drei Songs ist unmissverständlich klar geworden, dass der Schwermut der Anfangstage hinter sich gelassen wurde. Auch auf Album numéro eins gab es poppige Parts, doch die progressive Ausrichtung einiger Songs ist kaum zu leugnen. Der zweite Streich verzichtet weitestgehend auf diese Einflüsse und setzt mit vollem Risiko auf mitsing-taugliche Refrains, eingängige Melodien und ein gruppengesungenes "Oooohooooohooo" vor dem sogar die MISFITS den Hut ziehen müssten.
Die altbekannten Steampunk-Einlagen fallen diesmal besonders durch das Beimischen elektronischer Samples ins Gewicht. Insgesamt ergibt sich durch diese eigen- und einzigartige Mischung (beides im positiven Sinne gemeint) ein Gesamtkunstwerk, welches das Erwähnen der Querverbindungen zu VAN CANTO als Werbemaßnahme gänzlich unnötig werden lässt. Mein ganz persönlicher Veränderungswunsch bezieht sich deshalb auch nicht auf den instrumentalen Anteil der Musik, sondern auf den Gesang. Herr Emig hat zugegebenermaßen ein wirklich wohlklingendes Organ. Warum muss er dieses an einzelnen Stellen dazu missbrauchen in Tonlagen vorzudringen, die für ihn einfach nicht vorgesehen sind? Bitte begnügen Sie sich doch damit, an den stimmlichen Höhepunkten einfach eine Oktave tiefer zu bleiben. Dankeschön!
Fazit: IN LEGEND legen mit ihrem zweiten Album ein Werk vor, welches durch den Einsatz völlig unterschiedlicher Elemente (noch nicht erwähnt wurden u.a. die Choräle) überzeugen und mitreißen kann. Wer sich an der eingängigeren Ausrichtung der Gruppe nicht stört, sollte absolut auf seine Kosten kommen. Die Kritik bewegt sich somit auf einem hohen Niveau und sollte einer Kaufempfehlung nicht grundsätzlich im Wege stehen.
Hardy für Lady-Metal.com