Lost - Landscape In Minor

Lady_Metal

Band: Lost

Album: Landscape In Minor

Label: Eigenproduktion

Release Date: 11. September 2015

Genre: Heavy Metal, Rock

Rezensent: Flo

Tracklist:
01. Fear Of Loss
02. Leper Throne
03. Landscape In Minor
04. Last Time Smelling Your Flavour
05. Haunted In Dreams
06. Between Heaven And Hell
07. Mrs. Honey
08. These Black Clouds
09. Death's Garbage Collector
10. The Endless Nothing

Lineup:
Tom Rock - Gesang
Sick Hanson - Gitarre, Bass
Där Haidinger - Session Schlagzeug, Orgel


Vielen Dank an Sick Hanson für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

Endlich ist es auch gelungen, mal wieder eine niederbayerische Formation zu reviewen. In den extremen Bereichen des Metal findet man da ja doch eine ganze Reihe. Heute stellen wir aber mal was klassisches aus dem Rock und Heavy Metal Bereich vor. Die Band nennt sich LOST und ist das Zweitprojekt des Musikers Sick Hanson (SUCKING LEECH), der das ganze mit Kollege Tom Rock ins Leben gerufen hat. Als Session-Drummer fungiert dabei Där Haidinger, den Hanson Sick auch noch aus Zeiten ihrer damaligen Grind-Core-Band Ultrawurscht, welche uns ein Begriff sein sollte, kennt. Kommen wir aber zum vorliegenden Album von LOST, das im September 2015 durch die Band selbst veröffentlicht wurde und den Namen "Landscape In Minor" trägt. Stürzen wir uns ins 10-Track-starke Geschehen!

Sehr groovig beginnen LOST mit "Fear Of Loss" das Langeisen. Dabei bleibt nebst den harten Riffs auch ein merkbares Stück Melancholie in Form der cleanen Gitarren-Parts beim Hörer hängen. Und dazu steuern auch der nachfolgende Song "Leper Throne" sowie der Titeltrack ihre eigenen Interpretationen bei. In optimaler Weise fügt sich auch der Gesang von Tom Rock ins Gefüge und erzielt einen Wiedererkennungswert, wie man es zum Beispiel auch von der amerikanischen Alternative-Band Medication kennt, deren markante Stimme kein geringerer als Whitfield Crane - wohl besser bekannt aus seiner früheren Band Ugly Kid Joe - war.

Rein stilistisch lassen sich diese Bands natürlich nicht in einen Topf werfen, denn dafür klingen LOST neuzeitlicher und sind instrumental auch etwas Metal-lastiger, insbesondere bei "Leper Throne" hörbar, unterwegs. Auch der vierte Titel trägt seinen Teil dazu bei. Dieser Song bleibt im Gedächtnis, denn LOST machen hiermit eines verständlich: Auch Blues zählt zu ihrem Einflussgebiet. Mit "Last Time Smelling Your Flavour" liefern sie als Tribut einen Heavy Blues Ohrwurm vom feinsten ab. Alle Achtung! Das hat was.

Auch solotechnisch können LOST überzeugen, denn dafür holte man(n) sich Christina Earlymorn von Sucking Leech und Christoph Steinlechner von Cemetery Dust ins Boot. In "Haunted In Dreams" kann man diese Virtuosität auskosten. Ganz strikt dazu röhrt der Bass im Takt des Schlagzeugs seine Linien während der verzerrten Teile. Willkommene melodischere Ausschmückungen frischen dafür die cleanen Zwischenteile auf. Mit einer ordentlichen Portion Rock'n'Roll hingegen marschiert schließlich als nächstes "Between Heaven And Hell" voran und bietet mit Gangshouts für Rock klassische Mitsingqualitäten an, während sich "Mrs. Honey" auch im leicht thrashigen Upper-Tempo-Bereich bewegt.

Langsam aber sicher geht es Richtung Schluss. Nachdem vorher noch der "Death's Garbage Collector" die Lautsprecher unsicher gemacht hat, wird mit "The Endless Nothing" das Finale von "Landscape In Minor" eingeläutet. Während durchwegs viel Doublebass für eine fette Soundwand sorgt, tut ein gehobenes Tempo im Verlauf den Rest zum würdigen Ausklang des Albums. Dass LOST damit ohne Zweifel auf das endlose Nichts abzielen, zeigt auch die Neuigkeit, dass man aktuell bereits am Nachfolger arbeitet. Was die Hörerschaft dabei erwarten darf, hat die Band bisweilen noch nicht verraten...

Fazit: ...und deshalb empfiehlt es sich für alle Heavy-Fans und vor allem solche, die nicht nur die alten Herren hören, sich diese relativ neue Band zu Gemüte zu führen. LOST sichern sich mit "Landscape In Minor" definitiv einen Platz im lokalen Olymp des Metal-/Rock-Mix. Selbst wir sind gespannt, was nach diesem Album kommt. Vielleicht auch mal ein paar Experimente in andere Gesangslagen? Wir werden sehen!

Flo für Lady-Metal.com