Mactätus - Blot (Re-Release)

Lady_Metal

Band: Mactätus

Album: Blot (Re-Release)

Label: Soulseller Records

Release Date: 21. Juni 2013

Genre: Black Metal

Rezensent: Flo

Tracklist:
01. Black Poetry
02. Sorgvinter
03. Knust Kristendom
04. Et Kaldt Rike
05. I Trollriket
06. Vandring
07. Nar Et Kristent Live Er Fortapt
08. Hat Og Kulde

Lineup:
Gaut - Gitarre
Hate Rodvitnesson - Gesang
Ty - Gitarre
Mjolne - Schlagzeug
Forn - Keyboard (Svartahrid)
Mefistofeles - Bass (Genetic)

Vielen Dank an Soulseller Records für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

Die norwegische Black Metal Band Mactätus zählt bereits zu den älteren Kalibern der Szene, nachdem das Gründungsjahr bereits 1989 war. Stilistisch reiht sich ihr musikalisches Schaffen in die eher rohe Schiene des Black Metal ein, welcher jedoch durch synthetische Klangbeigaben athmosphärisch aufgewertet wird. Das im Folgenden rezensierte Album ist die Re-Release ihres Debüt-Albums "Blot", welches damals 1997, also vor geraumen 16 Jahren, erschienen ist.

Nachdem der erste Song "Black Poetry" der einzige Song mit englischem Titel ist, tragen alle weiteren norwegische Namen und klingen deshalb traditioneller in ihren Texten. Da es die Band bereits über 20 Jahre gibt, ist zu erahnen, dass eine Anlehnung zur Einstellung der großen bekannten norwegischen Black Metal Bands besteht. In der Produktion der Scheibe fällt auf, dass die synthetischen Sounds nicht etwa eine Nebenrolle einnehmen, sondern doch recht klar und deutlich im Vordergrund mitwirken. Dadurch fallen bei deren Einsatz die Details der Gitarren leider etwas in den Hintergrund und können sich nicht mehr behaupten. Dies könnte vielleicht für den ein oder anderen verstörend wirken, muss jedoch von Seiten der Band nicht unbedingt gewollt sein.

Im zweiten Song scheint diese Eigenheit etwas besser zu sein. In "Sorgvinter" werden zudem neue Tempo-Gefilde erkundet und der Blastbeat sowie die Double-Bass am Schlagzeug eingesetzt. Die Musik wirkt zunehmend aggressiver, was jedoch durch einen akustisch unterlegten Teil unterbrochen wird, den die Band gesanglich durch Flüstern ausschmückt. Der Einsatz der Akustik-Gitarre erinnert dabei an die Landsleute der Band THRONE OF KATARSIS.
"Knust Kristendom" hüllt seinen Midtempo-Kern dagegen in ein ratterndes Gewand, bevor zum Ende pure Atmosphäre entsteht.

Betrachtet man die Soundeigenschaften und Strukturen, eignet sich "Et Kaldt Rike" sehr gut. Hier erkennt man eine klare und dezente Oldschool-Attitüde, die den Song und damit das ganze Album in das ursprüngliche Licht der Originalfassung rücken sollen. Und dabei kommen trotzdem die epischen Momente nicht zu kurz, besonders zum Ende hin. "I Trollriket" stellt diese Linie fortführend ein Interludium dar und bereitet somit den Hörer auf den zweiten Teil des Albums vor.

Mit harten Tönen begibt man sich in Richtung Finale. Im Song "Vandring" fällt indes eine Dreiteilung auf, welche man als Wirbelsturm betrachten könnte. Das windstille Auge, ein Soundgewand aus Klavierklängen und Sprachgesang, umgeben von zwei stürmischen und kraftvollen Parts, die beiderseits sowohl mit melancholischen als auch mit rauen Riffs zu überzeugen wissen.
Zum Ende hin erklingt nocheinmal die kalte Seele der Norweger in voller Pracht. Mit "Hat Og Kulde" lassen MACTÄTUS sogar folkloristische Elemente in Form einer Flöte spielen. Diese fügt sich ausgesprochen gut zu den verzerrten Gitarren sowie der Stimme des Sänger und trägt zur Melodieführung, wenn auch dezent, vorteilhaft bei.

Fazit: Obwohl die längeren Songs über mehr Potential verfügen, den Hörer mitzureißen und in ihren Bann zu ziehen, kann man die Gesamtheit dennoch als gelungenes Album bzw. Re-Release betrachten. Ausdauer macht sich also bezahlt und ist zudem ein gerngesehenes Detail bei Black Metal Songs. Insgesamt eine interessante Band mit interessanter Musik. Die Interpretationen klingen tief verwurzelt und könnten die Ruhe und Weitläufigkeit der norwegischen Landschaft darstellen. Dabei sind sie immer mit einem Fuß in der Vergangenheit, in der Urfassung des Albums, vertreten.

Flo für Lady-Metal.com