Manegarm - Legions of the North

Manegarm

Band: Manegarm

Album:
Legions of the North

Label:
Napalm Records

Release Date: 05.07.2013

Genre: Pagan Metal

Rezensent: Hardy

Tracklist:
01. Arise
02. Legions oft he North
03. Eternity awaits
04. Helvegr
05. Hordes of Hel
06. Tor Hjälpe
07. Vigverk
08. Sons of War
09. Echoes from the Past
10. Fallen
11. Forged in Fire
12. Raadh

Lineup:
Rune – Guitars
Erik Grawsiö – Vocals, Drums, Bass
Markus Andé – Guitars
Jacob Hallegren - Drums

Besten Dank an Napalm Records zur Verfügungstellung des Albums

Beurteilung

MANEGARM gehören neben THYRFING zu den wenigen Paganmetalbands, die es zu einem gehobenen Bekanntheitsgrad gebracht haben, ohne in den Humpa-Bereich abzudriften. Sicherlich wurde auf „Nordstjärnans Tidsalder“ noch mit mehr Wut im Bauch und weniger Epos musiziert, mir persönlich kam die weitere Entwicklung der Schweden allerdings durchaus entgegen. Mit „Legions of the North“ liegt nun sowohl das siebte Studioalbum, als auch der erste Output mit einem englischsprachigen Namen vor. Ich bin gespannt, ob dieses Vorzeichen positiv oder eher kritisch zu deuten ist.

Der Titeltrack wurde diesmal gleich am Beginn der Scheibe platziert, womit dem gewogenen Fan gleich klar gemacht wird, aus welcher Richtung der Wind weht. Die Antwort ist eindeutig: Nach Norden! Die Drachenboote steuern direkt an der Küste entlang und die wehenden Segel versprechen neben blühendem Handel auch Raub und Brandschatzung. Wie bereits auf den letzten Veröffentlichungen stehen beide Aspekte gleichberechtigt nebeneinander. An einigen Stellen überwiegen die hymnischen Chöre, während schon einen Moment später der raue Keifgesang im Zentrum der Musik steht. Die rhythmushaltenden Instrumente unterstützen dieses Feeling zusätzlich durch den starken Wechsel zwischen Blastbeats und behäbigem Dreivierteltakt. Im Großen und Ganzen lassen sich die Kompositionen als äußert umtriebig bezeichnen. Hier wird Musik geboten, wie sie das Leben schreibt – Durch die Jahre verklärt und doch auf eine ästhetische Art und Weise bedeutsam.

Der Stil geht auf diesem Album nochmal stärker in die Richtung des Vikingmetal, wobei einige Tracks stark an die Kollegen von HEIDEVOLK erinnern. Diese Ähnlichkeiten sind mir auf den Vorgängerwerken bisher nicht in diesem Maße aufgefallen. Ob die Orientierung an den mittlerweile doch recht Bekannten Mitstreitern als Plus- oder Minuspunkt gewertet werden muss, sollte letztendlich jeder Hörer für sich selbst entscheiden. Die Elemente aus dem Bereich der nordischen Folklore, welche auf den „Forest Sessions“ zu einem absoluten Höhepunkt aufliefen, wurden diesmal wieder auf ein Minimum reduziert. Sicherlich leider das Konzept des Albums nicht unter diesem Stilwechsel, allerdings sollten sich alle Fans der letzten Alben über diesen Umstand bewusst sein.

Lyrisch wird auf „Legions oft he North“, wie es der Name bereits nahe legt, ein recht kriegstreiberischer Ton angeschlagen. Nicht selten fühle ich mich textlich an Bands wie UNLEASHED oder TARABAS erinnert. Gerade Fans aus dem Death- oder Blackmetalbereich dürfen deshalb beherzt eines ihrer Ohren riskieren. Anspieltipps meinerseits wären diesmal der Titeltrack und „Sons of War“. Gerade Neueinsteiger, die sich bisher noch nicht intensiver mit MANEGARM beschäftigt haben, könnten über diese beiden Songs einen schnellen Einstieg in den Klang des Quartetts erhalten.

Fazit: Ich selbst stand MANEGARM bisher eher zwiegespalten gegenüber. Auf der einen Seite gab es bisher auf jedem Album Songs mit einem regelrechten Hitpotential. Andererseits fehlte mir live immer der Funke, der das Pulverfass zum explodieren bringt. Mit „Legions oft he North“ wurden meinem Bild von der Band wieder einige positive Assoziationen hinzugefügt. Das Album geht unter die Haut und verabschiedet sich von kitschigen Folkloreklischees. Vielleicht sollte man die Band bei der nächsten Gelegenheit doch wieder auf einem ihrer Konzerte begutachten.

Hardy für Lady-Metal.com