Mayhem - Psywar

Mayhem

Band: Mayhem

Album: Psywar

Label: Season of Mist

Release Date: 25.04.2014

Genre: Black Metal

Rezensent: Hardy

Tracklist:
01. Psywar
02. From Beyond the Event Horizon

Lineup:
Attila Csihar - Vocals
Teloch - Guitars
Necrobutcher - Bass
Hellhammer - Drums

Besten Dank an Season of Mist zur Verfügungstellung des Albums

Beurteilung

Suizid, Leichenschändung, Mord, Tierquälerei, politischer Extremismus (Euronymous in die eine, Vikernes in die andere Richtung)  und Brandstiftung... Man mag über MAYHEM sprechen wie man möchte, doch ihr Kultstatus lässt sich keinesfalls nur auf ihr musikalisches Schaffen zurückführen. Der große Schatten der norwegischen Blackmetalszene wäre ohne diese absoluten Vorreiter und ihre Skandalträchtigkeit sicherlich undenkbar gewesen. Bereits seit fünf Jahren mussten Fans der okkulten Messdiener nun schon auf neues Studiomaterial warten. Doch es kann endlich Entwarnung gegeben werden: The true MAYHEM leben und werden im Mai alle Dämonen südwärts des Himmels beschwören, um ihrem kommendes Album "Esoteric Warfare" einen blutgetränkten Empfang zu bereiten. Zunächst wird als Vorhut allerdings die Single "Psywar" ausgekoppelt, welche  uns aktuell bereits zum Probehören vorliegt.

Da es sich lediglich um zwei Songs handelt macht es Sinn, sich mit beiden Tracks einzeln auseinanderzusetzen.

Psywar (Die Single): Ohne lästiges Intro wird sofort in die Felle geknüppelt und in das Mikrofon gekeift (wenn auch zunächst ohne erkennbaren Text^^). Die Gitarrenarbeit erinnert an die Genrekollegen von WATAIN oder VREID. Als Kontrast zu den brachialen Rhythmusinstrumenten wird eine verhältnismäßig ruhige Grundmelodie gespielt, die sich jedoch gut in das Gesamtwerk einfügt. Wie gewohnt wird mit der Geschwindigkeit kaum gespielt, sondern durchgängig auf die Fressluken der Hörer eingedroschen. Im großen und ganzen erinnert mich der Song durch seine rockige Aggression an den Kulthit "Carnage", allerdings in einer viel moderneren Grundausrichtung. Fans der letzten Veröffentlichungen dürften mit dieser Komposition somit sicherlich auf ihre Kosten kommen.

From Beyond the Event Horizon (Die B-Seite): Diese Dreingabe macht es mir leider nicht ganz so einfach lobende Worte zu finden. Zwar wird auch hier kein Gang zurückgeschalten, allerdings wirken sowohl Vocals als auch Aufbau für mich, als wolle man versuchen, sich an die schwedischen SHINING anzulehnen. Sicherlich gibt es schlimmere Vorsätze, allerdings mag sich diese Umorientierung für mich so gar nicht mit der unverbiegbar egomanischen Eigensinnigkeit MAYHEMs unter einen Hut bringen lassen. Dann würde ich doch lieber auf Innovation verzichten und dafür ein Lied  geliefert bekommen, das auch wirklich nach dem hellfucking Spirit der Höllenhunde Necrobutcher, Hellhammer und Attila klingt.

Fazit: So lieber Leser / liebe Leserin, nun musst du selbst entscheiden, was du mit diesem Spagat einer Rezension anzufangen gedenkst. Alle alten Fans dürfen sicher sein, mit der neuen Single keinen Fehlkauf zu begehen. Auch der Bonussong ist alles andere als ein Totalausfall. Für mein persönliches Empfinden klingt er allerdings nicht den Erwartungen entsprechend. Es bleibt somit zu hoffen, dass der Grundtonus des kommenden Albumreleases eher auf unnötige Experimente verzichtet und in gewohnter Manier nichts außer verbrannter Erde zurücklässt. Ich bin mir sicher man hört und sieht sich im Sommer!

Hardy für Lady-Metal.com