Minas Morgul - Ära

Minas Morgul

Band: Minas Morgul

Album: Ära

Label: Black Skull Records

Release Date: 14.09.2012

Genre: Pagan Black Metal

Rezensent: Hardy

Tracklist:
01. Einklang
02. Winterherz
03. Leben
04. Stimme in mir
05. Im Krieg
06. Ego
07. Halbzeit
08. Aus alten Wunden
09. Kardia
10. Wir
11. Religion
12. Kalt
13. Ära

Lineup:
Rico - Vocals
Saule - Guitars
Herr Ewald - Guitars
Basstard - Bass
Berserk - Drums

Besten Dank an Black Skull Records zur Verfügungstellung des Albums

Beurteilung

2012 feiern die deutschen Pagan-Black-Metaller MINAS MORGUL ihr 15 jähriges Jubiläum und veröffentlichen in diesem Zuge auch ihren nunmehr vierten Langspieler mit dem vielversprechendem Titel „Ära“. Fans hatten in den letzten Wochen bereits die Möglichkeit, sich über diverse Internet-Communities mit einigen Hörproben zu versorgen. Somit wurde ein gewisser Überraschungseffekt bereits vorweg genommen. Für all diejenigen, die sich noch kein Bild der Scheibe machen konnten oder wollten, dürfen wir mit dieser Kritik einen kleinen Einblick gewähren.

Starteten die Todesschwadronen ursprünglich mit einer rockigen Spielart des Blackmetals, wurden über die Jahre immer wieder neue Elemente in die Musik integriert. Dieser Wandel überzeugte die einen, verjagte die anderen und sorgte somit für eine spezielle Band mit ebenso speziellen Fans. Dieser Gang wird mit „Ära“ konsequent weiter verfolgt. Dieses erweiterte Spektrum bezeichnet die Band in dem Titelstück selbst schlicht als „Schwarzmetall“.

Gesanglich erinnert der Output stark an die Scheibe „Aus Blut gemacht“. Rico hat zu seinen kreischenden Vocals nun auch einige Klargesangpassagen hinzugefügt, die sich offensichtlich stark an seinem Vorgänger Nidhogg orientieren. Nicht zuletzt deswegen dürften sich gerade ältere Fans über Songs wie „Religion“ oder „Leben“ freuen. Wer allerdings auf Lieder im Stile der ersten Demos hofft, wird wie schon auf den letzten Alben kaum fündig werden.

Da sich viele Titel stark  voneinander unterscheiden, ist es äußerst subjektiv bestimmte Stücke hervorzuheben. Mir persönlich haben es allerdings besonders die Tracks „Leben“, „Im Krieg“ und „Ära“ angetan.
Häufig finden Tempowechsel statt, die der Platte einen angenehm wechselhaften Charakter verleihen. Die Midtempo-Songs erinnern mich hierbei immer wieder an SINTECH oder RIGER, wohingegend langsamere Tracks eher im Bereich von FJOERGYN anzusiedeln sind. Trotz diverser Ähnlichkeiten schwingt aber stets die eigene Note der Brandenburger mit.

Es dürfte mittlerweile klar geworden sein, dass ich mit dieser Platte durchaus warm geworden bin. Sicherlich haben auch eine Menge anderer „Schwarzmetaller“ ihren Spaß mit diesem Album. Trotzdem möchte ich alle Fans aus dem Blackmetal-Sektor vor falschen Erwartungen warnen. Der letzte Output „Eisengott“ zeigte stark, wo die musikalischen Wurzeln der Gruppe liegen. „Ära“ ist hingegen wieder offen für Entwicklungen und wird damit wohl auch den ein oder anderen alten Fan vor den Kopf stoßen.

Fazit: Mit „Ära“ haben MINAS MORGUL ihren eigenen Stil weiter ausgebaut und werden somit gerade für Fans von „Todesschwadron Ost“ und „Aus Blut gemacht“ ein gefundenes Fressen sein. Sicherlich werden sich auch neue Fans hinzugewinnen lassen, die es erst durch diesen neuen Output schaffen, so richtig mit der Truppe warm zu werden. Zwar haben MINAS MORGUL immer äußerst durchwachsene Kritiken bekommen, was sich bestimmt auch diesesmal nicht ändern wird, allerdings werde ich mit der Scheibe noch länger meinen Spaß haben. Wer Bock hat, sich auf die Entwicklung der Band einzulassen, sollte auf alle Fälle mindestens eines seiner Ohren für die Platte riskieren. Ich finde es lohnt sich.

Hardy für Lady-Metal.com