Monster Magnet - Cobras and Fire (The Mastermind Redux)

Monster Magnet

Band: Monster Magnet

Album: Cobras and Fire (The Mastermind Redux)

Label: Napalm Records

Release Date: 02.10.2015

Genre:
Stoner Rock

Rezensent: Hardy

Tracklist:
01. She Digs That Hole
02. Watch Me Fade
03. Mastermind ´69
04. Cobras And Fire (Hallucination Bomb)
05. Gods, And Punks And The Everlasting Twilight
06. The Titan
07. When The Planes Fall From The Sky (Sitar and Psych Version)
08. Ball Of Confusion
09. Time Machine (Instrumental)
10. I Live Behind The Paradise Machine: Evil Joe Barresi's Magnet Mash Vol.1

Lineup:
Dave Wyndorf - Vocals
Ed Mundell - Guitars
Phil Caivano - Guitars
Jim Baglino - Bass
Bob Pantella - Drums

Besten Dank an Napalm Records zur Verfügungstellung des Albums

Beurteilung

Das Wahnsinn zum Stonerrock mehr oder weniger dazu gehört, werden wohl weder die eingefleischten Fans, noch die Kritiker dieser psychodelischen Musikrichtung leugnen wollen. MONSTER MAGNET ist es im Jahre 2015 nun allerdings gelungen, den Wahnsinn nicht nur für sich zu nutzen, sondern diesen völlig neu zu erfinden. Doch fangen wir lieber an, die Geschichte an ihrem chronologischen Anfang zu erzählen.

Während des letzten Jahres wurde eine Neuaufnahme des Kultalbums "Last Patrol" veröffentlicht. Im Gegensatz zu anderen Bands, die ihr Material bei Wiederveröffentlichungen lediglich neu mastern oder maximal neu einspielen, haben sich Wyndorf und Konsorten etwas ganz anderes einfallen lassen. So bekamen Album und Songs neue Namen und wurden komplett umgestaltet. Die Idee bestand darin, Grundelemente der einzelnen Stücke beizubehalten, den Rest allerdings in einem solchen Maße umzuarrangieren, dass  ein völlig neues Hörerlebnis entsteht.

Scheinbar hatte die Band Spaß an diesem Projekt, denn pünktlich ein Jahr später wird nun "Cobras and Fire" veröffentlicht, welches eine Neueinspielung des 2010 ausgekoppelten Albums "Mastermind" darstellt. Die abgeänderten Namen der Songs spielen schon leicht auf deren veränderte Konzeption an. So wurde der Hit "Gods and Punks" nun um den Teil "and the everlasting Twilight" ergänzt.

Doch was hat sich denn innerhalb der Songs nun genau verändert? Puh, auf diese Frage gibt es gar keine so leichte Antwort. Möglicherweise wäre es einfacher danach zu fragen, was innerhalb der Stücke überhaupt noch gleich geblieben ist. Insgesamt kann festgehalten werden, dass die Tracks allesamt wesentlich progressiver und psychodelischer klingen. So wird der Gesang Wyndorfs fast durchgehend verzerrt, während das Schlagzeug an vielen Stellen bewusst dumpf abgemischt wird. Die Bassklänge bekommen in dieser Version des Albums einen besonderen Stellenwert zugesprochen. So ist u.a. bei "She Digs That Hole" jeder Griff auf dem Rhythmusinstrument genau herauszuhören.

Leider haben es nicht alle Songs des Originalalbums geschafft, Teil dieser Reinszenierung zu werden. So vermisse ich leider "Ghost Story" und "Bored with Sorcery". Dafür konnte ich dermaßen viele neue Sequenzen entdecken, dass ich mich durchaus entschädigt fühle. Wer das Original des Albums kennt, sollte sich das gute Stück unbedingt zu Gemüte fühlen. Wer die Originalfassung bereits sein Eigen nennt, hat hingegen gar keine andere Wahl!

Fazit: Dass MONSTER MAGNET schon immer einen Gegensatz zu völliger geistigen Gesundheit darstellten, ist für Fans sicherlich keine neue Information. Diese komplett und zu 120% total bekloppte Neuinterpretation eines ohnehin schon genialen Albums (und hierbei geben mir nicht nur andere Fanzines oder Printmagazine Recht) hievt den Grad an Verrücktheit jedoch auf ein ganz neues Level. Wer die Band mag, wird seinen Spaß mit diesem Output haben. Wer sie noch nicht kannte, wird sie spätestens nach dem Genuss dieses Albums lieben.

Hardy für Lady-Metal.com