Moonspell - Extinct
Band: Moonspell
Album: Extinct
Label: Napalm Records
Release Date: 06.03.2015
Genre: Gothic Metal
Rezensent: Tommy
Tracklist:
01. Breathe (Until We Are No More)
02. Extinct
03. Medusalem
04. Domina
05. The Last Of Us
06. Malignia
07. Funeral Bloom
08. A Dying Breed
09. The Future Is Dark
10. La Baphomette
Lineup:
Fernando Ribeiro – Vocals
Miguel Gaspar – Drums
Ricardo Amorim – Guitar
Pedro Paixão – Keyboard/Guitar
Aires Pereira – Bass
Das Album wurde uns von Napalm Records zur Verfügung gestellt, besten Dank dafür!
Beurteilung
Moonspell sind immer für eine Überraschung gut. Selten bekommt man das geliefert, was man nach der letzten Scheibe erwartet hat. Wenn die vielen Stilwechsel im Lager der Portugiesen einen Sinn machen, dann nennt sich dieser „Extinct“.
Wo man bisher ein wenig das Gefühl hatte, daß sich die Band an aktuelle Trends andockt oder unschlüssig ist wohin die Reise gehen soll, schließen die vorliegenden 10 Songs den Kreis. Hier verschmelzen auf wundersame Weise fast alle Trademarks der letzten 20 Jahre zu einer Einheit. Das wird schon beim Opener „Breath (Until we are no more)“ mehr als deutlich. Viel bombastisches Orchester, fette und melodische Gitarren, sehr eingängiger Refrain, ein paar orientalische Einflüsse und zwischendurch immer wieder schnelle Parts. Der Song ist sozusagen das Inhaltsverzeichnis vom Rest der CD. Der Longplayer hat ohne jeden Zweifen den Stempel Gothic-Metal verdient. „Extinct“ beinhaltet eine große Vielfalt an Einflüssen, alles ist musikalisch auf einem hohem Niveau, aber es bleibt immer eingängig und nachvollziehbar. Melancholie trifft auf Melodie. Man fühlt sich an sehr vielen Stellen an die großartigen Taten von Sisters Of Mercy erinnert, vor allem gesanglich. Auf jeden Track einzeln einzugehen würde den Rahmen sprengen und wahrscheinlich auch die Spannung beim ersten eigenen Durchlauf torpedieren. Moonspell 2015 kann man sehr laut, leise im Hintergrund oder mit geschlossenen Augen über Kopfhörer genießen, es funktioniert immer. Großen Respekt dafür.
Wer noch gar keinen Bezug zu Moonspell hat, der sollte Zuschlagen wenn Paradise Lost. Sentenced, The Sisters Of Mercy oder Fields Of The Nephilim bereits in der eigenen Sammlung stehen. Andersrum funktioniert das selbstredend auch. Als einzelne Anspieltipps dienen „Breath (Until we are no more) oder die Single „The last of us“ am besten. Aber diesen grandiosen Release muss man am Stück genießen.
Fazit: Die Platte kommt vielleicht ein wenig zu spät für eine Band, die bereits so lange in der Szene ist und leider in einer Zeit, wo Verkäufe rückläufig sind. ABER: Wer die Gruppe nach den Anfangstagen oder den querverweisen auf Bands wie Depeche Mode aus den Augen verloren hat, sollte hier mal wieder ein paar Euro investieren. Die CD ist das Beste was die Band seit langem veröffentlicht hat. Von einzelnen Songs und dem 1996er Release „Irreligious“ abgesehen, vielleicht sogar die kompakteste und Beste ihrer Karriere?!
Tommy für Lady-Metal.com