Morgengrau - Staub zu Staub

Band: Morgengrau

Album: Staub zu Staub

Label: Eigenproduktion


Release Date: 17. März 2017

Genre: Black Metal

Rezensent: torsten

Tracklist:
01. Legatum
02. Selbstsein
03. Berge
04. Geheimnisumwoben
05. Stimme der Vergeltung
06. Blutmond
07. An diesem Ort
08. Weit
09. Epitaphe
10. Des Winters ...
11. Am Ende

Lineup:
Necrodaemon - Drums
Vultus - Gitarre
Katharsis - Gitarre
Lupus - Vocals
Krieg - Bass



Vielen Dank an die Band für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

Ich ficke deine Mutter. Sei ruhig zu meine Tante du Hurensohn.
Ich bin der Anton aus Tirol.
Ich bau für uns ein Nest, wo sich's leben lässt
Wir sind aus Sternenstaub. Ist da jemand?
Wir schaffen das!

Sei beruhigt, alter Freund. Es geht nicht um den erdrückenden deutschen Scheiß, der dir täglich aus dem Radio um die Ohren rotzt. 

Es geht um kompromisslose Klänge. Schwarze Kunst.
Wo der kalte Hauch des Todes auf die Seelen wartet.
Wo das Unheil der Menschheit seine eigene Dekadenz hervorruft.
Dort hat die Stunde geschlagen, in der die Dämmerung des neuen Tages,
das Morgengrau, seine Freiheit vom Zerstörer der Welt erlangt hat.

Morgengrau, Black Metal Band aus dem Raum Niederbayern, die in ihrem deutschsprachigen Debütwerk Staub zu Staub treibende Emotionen, die mit Leben und Sterben, der Natur, dem Ich-Gefühl, Nihilismus, Atheismus und weiteren Themen in Verbindung stehen, in Text und Ton zelebrieren. 

Weil Debüt, hier vorab ein paar Infos zur Band:

Opens external link in new windowMorgengrau; das sind Necrodaemon an den Drums, Vultus und Katharsis an den Gitarren, Lupus Vocals und Krieg am Bass. Gegründet wurde Morgengrau 2009 von Necrodaemon und Vultus. Nach intensiver Suche und einem Wechsel in der Besetzung wurde die Band auf die nun bestehenden Mitglieder erweitert und hat ihre Seele an temporeichen, mit verschiedenen Einflüssen gefärbten, düsteren Black Metal verpfändet.

Das erste Full-Length-Album von Morgengrau bringt mit 11 Songs eine Gesamtspielzeit von über einer Stunde auf die Uhr. Für den neuen Sound von Morgengrau wurden die Dreamsound Studios München angeheuert.

Mit dem sphärischen leicht Industrial tönenden Einsteiger „Legatum“ (1:22 min) wird man - von Glockenklang begleitet - gekonnt ins Album getragen.
Der Fall ins dunkle Reich ist ein wohl dosierter, die Landung mit dem darauf folgenden Song „Selbstsein“ ein angenehm harter.
Hämmernde Double Bass, bestimmende Gitarren - eine gekonnte Mischung aus Gutturalem und Melancholie in der Stimme. Feine Sache! 

Diese Machart prägt auch den darauf folgenden Song „Berge“.

„Blutmond“, mein persönlicher Favorit. Dominante, melodische Riffs,
Drums „e t w a s im Hintergrund mit handwerklich perfekt hartem Abgang
und Vocals, die eine klare Ansage machen.

Überhaupt präsentiert sich das Album kompromisslos brachial, schnell,
aber - und das will gekonnt sein - ohne auf Krawall zu machen.
Langsame und perfekt inszenierte Passagen, wie z.B. zu Beginn von „Geheimnisumwoben“ oder oben schon beschriebenem „Blutmond“,
geben dem Hörer genügend Raum, um sich zu sortieren, ohne die Grunddynamik aus den Augen zu verlieren.
Mit „Am Ende“ schließt sich der Kreis dieser Reise durch 11 Songs und hinterlässt nochmals eine klare Botschaft: 

"Alles steht nun still, das Universum ist tot, kein Chaos, keine Entropie.
Nur noch Vakuum… vollkommene Schwärze… der Abschluss von allem."

Fazit: Mit „Staub zu Staub“ ist den Jungs von Morgengrau ein über die ganze Länge wirklich spannend abwechslungsreiches Debüt gelungen.
Ganz sicher ist der Abschluss von allem nur der Abschluss von diesem,
und wir dürfen auf weiteres von Morgengrau gespannt sein!

torsten für Lady-Metal.com