Mortis Mutilati
Band: Mortis Mutilati
Album: Sombre Neurasthénie
Label: Naturmacht Productions
Release Date: 27.02.2012
Genre: Depressive Black Metal
Rezensent: Hellania
Trackliste:
01. Intro
02. Concession Perpétuelle
03. Sombre Neurasthénie
04. Mortis Mutilati
05. Taphophilia
06. Le Dernier Souffle
07. Outro
Lineup:
Macabre – all instruments
Ich bedanke mich bei Naturmacht Productions, die dieses Album zur Verfügung gestellt haben.
Beurteilung
MORTIS MUTILATI klingt zunächst amüsant, wenn man nur den Namen liest, doch dahinter verbirgt sich ein Solo Black Metal Projekt aus Frankreich. Der Komponist und Gründer MACABRE ist aus anderen Bands wie „ Moonreich“ oder „Procession of Death“ bekannt und hauchte MORTIS MUTILATI 2011 Leben ein. Er veröffentlichte zwei Demos und auch das aktuelle Album „Sombre Neurasthénie“, welches ebenfalls in französischer Sprache gefasst ist, entstand letztes Jahr. Man darf also gespannt sein, wie sich seine Interpretation vorstellt.
Ein formschöner Anfang geleitet den Hörer in eine verträumte Atmosphäre, die durch eine einzelne Akustikgitarre hervor gerufen wird. Der glasklare Sound kommt sehr zum Tragen und erweckt den Eindruck eines dahingleitenden Flusses, der den Hörer auf eine Abenteuerreise abholt. Langsam und bedächtig wird gearbeitet und zeigt eine kreative Facette des Künstlers vorab.
Dennoch entwickelt sich der Sound etwas in die dumpferen Bereiche und die Instrumente wirken zeitweise etwas verschwommen. Die Klarheit kommt nur zum Tragen, wenn eine einzelne Gitarre zu vernehmen ist. Das gesamte Arrangement wirkt etwas hintergründig und auch der krächzende Shout ist unverständlich und geht manchmal im Rauschen unter. Die Aura ist aggressiver und man variiert im Tempo, sodass die langen Songs nicht stetig monoton bleiben. Weibliche chorähnliche Gesänge finden bei „Concession Perpétuelle“ Anwendung und greifen anfangs den ruhigen Lauf auf und bilden eine passende Überleitung zu den härteren Abschnitten.
Abwechslung durchzieht das Album und jeder Song wird individuell gestaltet. Melodie und Harmonie halten genauso Einzug, wie harte Riffs und aggressive Spielweise. Der instrumentale Anteil ist minimal höher, als der Gesang und spielt mit den Emotionen des Hörers. Ein gutes Konzept wurde gefunden und eine Balance, die mehrere Genren anspricht. So findet man den klassischen BM genauso, wie auch den Ambient BM oder den Depressive BM. Somit dürfte ein breites Spektrum an Fans gewonnen und abgedeckt werden.
Fazit: MACABRE ist ein Künstler, der einen kreativen Kopf besitzt und ein Gespür für passende Zusammenstellungen hat. „Sombre Neurasthénie“ ist ihm perfekt gelungen und zeigt diesen Aspekt hervorragend. Spielerisch erkennt man seine jahrelange Erfahrung, die seinen Stücken grandiose Charaktere gibt. Allerdings bleibt zu sagen, dass die melodischen Werke ihm besser zu Gesicht stehen, als die schnelleren Stücke, da dort eine Übertönung stattfindet und das ganze Arrangement etwas wirr klingt und unverständlich wird. Es dröhnt nur so aus den Boxen und die Formschönheit geht verloren. „Aus Wenig mach viel“ - das könnte sein Motto sein, denn das wird hier exakt gezeigt, denn man verzichtet auf Schnick Schnack. Das Album sorgt für Überraschung und verliert nicht an Wert bei mehrmaligem Hören. Ein gelungenes Erstlingswerk, dass zu empfehlen ist!
Hellania für Lady-Metal.com