Mosaik - Im Wandel der Zeit

Mosaik

Band: Mosaik

Album: Im Wandel der Zeit

Label: Sunrise Records

Release Date: 30.11.2012

Genre: Progressive Rock

Rezensent:
Hardy

Tracklist:
01. Fieber
02. Die längste Zeit
03. Ewig leben
04. Darkside
05. Der schlimmste Feind
06. Das Band
07. Geistesblitz
08. Im Wandel der Zeit
09. Dein Freund
10. Allright
11. Hello
12. Mein Herz
13. Manchmal
14. Unschuld
15. Dämon (Bonustrack)

Lineup:
Christian Brach – Vocals, Guitars
Florian Huber – Vocals, Drums
Martin Lukas – Guitars
Stuff Brandstätter - Bass

Besten Dank an Sunrise Records für diesen kleinen Geheimtipp

Beurteilung

Wow, gestern auf einem kleinen Konzert gewesen, einige Bierchen getrunken und dabei eine interessante Entdeckung gemacht, die ich unseren Leserinnen und Lesern selbstverständlich keinesfalls vorenthalten möchte. Es handelt sich hierbei um die bayrische Band MOSAIK, die sich einer progressiven Mischung aus Rock und Metal verschrieben hat. Live ging die Musik sofort in die Glieder über und schoss mit Überschallgeschwindigkeit durch den Blutkanal. Nun bleibt nur noch die Frage, ob das Konzept auch in Form eines Studioalbums funktioniert.

Bei „Im Wandel der Zeit“ handelt es sich scheinbar bereits um den dritten Langspieler des Quartetts. Schon der Opener „Fieber“ macht eines klar: Die Bayern haben eine eigene kleine Nische mit ihrem ganz persönlichen Stil gefunden. Zwischen den Songs wird immer wieder zwischen schleppenden Midtempo-Passagen und tempolastigen Gitarrenläufen gewechselt. Diese Abwechslung bei gleichbleibendem Stil sorgt für einen roten Faden trotz permanenter Spannung. Die meisten Tracks profitieren hierbei in erster Linie von der Arbeit an den Mehrsaitern. Völlig unabhängig von der Geschwindigkeit des jeweiligen Songs reiht sich Riff an Riff ohne das Ohrwurmpotential auch nur an einer Stelle zu vernachlässigen.

Die prägnante Stimme Herrn Brachs haucht dem detailverliebten Sound der Instrumente schließlich Leben ein, wie die gute Fee Pinocchio in der Kinderliteratur. Die Unterstützung von Schlagzeuger Huber sorgt für häufige Wechsel zwischen tiefem Klargesang, hohen Stimmlein und harten Growles. Songs wie „Darkside“ zeigen das ganze stimmliche Spektrum der beiden Sänger und gehören deshalb ganz eindeutig zu den Anspieltipps des Albums.

Es ist schwierig einen treffenden Vergleich zu dieser Band zu finden. Am ehesten höre ich Parallelen zu Combos wie SALTATIO MORTIS oder NACHTGESCHREI. Allerdings verzichten MOSAIK auf altertümliche Instrumente oder mittelalterliche Einflüsse. Stattdessen werden die rockigen Stücke vereinzelt durch poppige Einlagen wie das Stück „Das Band“ angereichert. Nicht zuletzt deshalb ist „Im Wandel der Zeit“ kein passender Release für die nächste Extremmetal-Party. Wer allerdings auf der Suche nach einer Band mit eigenständigem Sound ist und sich im Bereich progressiver Rockmusik zuhause fühlt, sollte sich diese Platte keinesfalls entgehen lassen.

Fazit: Live konnte mich die Band bereits in ihren Bann ziehen. Doch auch aus der Dose macht dieses Album einfach Spaß. Textlich wird gänzlich auf Schüttelreim-Niveau verzichtet und auch musikalisch werden individuelle Kompositionen geboten. Jedem, der mit Bayern mehr assoziieren möchte als nur Weißwürste mit süßem Senf oder Kristallweizen, darf deshalb beruhigt ein Ohr (oder auch zwei?) riskieren.

Hardy für Lady-Metal.com