Nergard - Memorial For A Wish

lady-metal.com

Band: Nergard

Album:
Memorial For A Wish

Label:
Battlegod Productions

Release Date:
26.04.2013

Genre:
Melodic Metal

Rezensent:
Chris

Tracklist:
01. Twenty Years in Hell
02. A Question of God
03. Is this Our Last Goodbye
04. Hell on Earth
05. An Everlasting Dreamscape
06. Nightfall
07. Angels
08. Requiem

Lineup:
Andreas Nergard - Composer, Drums, Bass, Keyboards
Age Sten Nilsen (Wig Wam) - Vocals
Ralf Scheepers (Primal Fear, ex-Gamma Ray) - Vocals
Göran Edman (ex-Yngwie Malmsteen) - Vocals
Mike Vescera (ex-Yngwie Malmsteen) - Vocals
Nils K. Rue (Pagan's Mind) - Vocals
Michele Luppi (Secrets Sphere) - Vocals
Andi Kra Vljaca (Silent Call, Aeon Zen) - Vocals
David Reece (Power World, ex-Accept) - Vocals
Tony Mills (TNT, ex-Shy) - Vocals
Ole Martin Moe Thornles (Rudhira) - Vocals
Sunniv A Unsgard - Vocals
Helge Engelke (Fair Warning) - Guitar Solos
Stig Nergard (Tellus Requiem) - Guitar Solos

Danke an Sure Shot Worx für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

NERGARD ist das Projekt des norwegischen, gerade einmal 23-jährigen, Musikers Anders Nergard, der auch Mitglied der Band Rudhira ist. Im melodischen Metal angesiedelt, hat er das Allstar-Projekt 2010 gegründet. Seitdem gab es zusammen mit Ralf Scheepers (Primal Fear), Mike Vescera (ex-Yngwie Malmsteen) und Tony Mills (TNT) die EP "The Beginning" zu hören. Neben diesen Gastsängern sind etliche weitere Features auf dem offiziellen Debütalbum "Memorial For A Wish" zu hören.

Das vorliegende Werk bildet ein Konzeptalbum mit einer Geschichte, die uns ins irische Dublin im Jahr 1890 entführt. Dort lebt der junge Peter O'Donnell, der festgenommen und fälschlicherweise für einen nächtlichen Einbruch angeklagt wird, den er nicht begangen hat. Nach einem kurzen Prozess wird er verurteilt und erhält eine zwanzigjährige Gefängnisstrafe. In seiner Verzweiflung ist er dazu gezwungen seine schwangere Frau zurückzulassen und in Einsamkeit hinter den Gefängnismauern zu leben. Dort setzt auch das Album an, das mit "Twenty Years in Hell" einen knapp neunminütigen Prolog bietet, in dem sich so ziemlich alle musikalischen Gäste stimmlich die Ehre geben. Die Atmosphäre ist bedrückend und erinnert fast schon an musicalhafte Auswüchse. Mit den Folgestücken "A Question of God", "Is this Our Last Goodbye" und "Hell on Earth" begibt sich das Projekt auf deutlich rockigere und/oder eingängigere Wege, was vor allem auf die Länge der Songs zwischen fünf und sechs Minuten zurückzuführen ist.

Nach zwanzig langen Jahren in Gefangenschaft wird O'Donnell aus dem Gefängnis entlassen und findet heraus, dass seine geliebte Frau viele Jahre zuvor bei der Geburt ihrer gemeinsamen Tochter verstorben ist. Die Freunde von einst haben sich von ihm abgewandt und er muss sich seiner Trauer ganz alleine stellen. In "An Everlasting Dreamscape" hängt der Protagonist den Erinnerungen an eine längst vergangene Liebe hinterher, bevor er in "Nightfall" und "Angels" realisieren muss, dass ihn dieser Schmerz zu zerreißen droht. Als all das Leid und die Verzweiflung zu groß werden, um sie zu verarbeiten, begeht O'Donnell Selbstmord. Im 15-minütigen Epos, und Abschluss des Albums, "Requiem" wird der Hauptfigur von den teilnehmenden Künstlern die letzte Ehre zuteil und sie lassen nochmals ein Leben Revue passieren, das durch sehr unglückliche Umstände ein trauriges Ende fand.

Fazit: Natürlich ist das alles sehr theatralisch und pathetisch. Doch "Memorial For A Wish" atmet zu jeder Sekunde die Atmosphäre und emotionale Stimmung der vorliegenden Story und transportiert diese auch in gekonnter Art zum teilhabenden Hörer. Erstaunlich ist hier auf der einen Seite, mit welcher Präzision und Detailverliebtheit ein gerade mal 23-jähriger Norweger dieses Album aufgezogen hat. Auf der anderen Seite auch beachtenswert, welche Namen er dafür bereits gewinnen konnte, was ja auch für eine gewisse Qualität spricht. Wer vor Metal mit Storytelling, einem hohen melodischen Anteil, Elementen aus dem Power Metal und einer gehörigen Portion Dramatik gepaart mit Bombast nicht zurückschreckt, der kann wirklich nur wenig mit diesem Erstlingswerk falsch machen. Richtigerweise kann man als Referenzen oder Vergleiche Tobias Sammet's Avantasia oder Timo Tolkki's Avalon heranziehen.

Chris für Lady-Metal.com