NHSH - Rasende Kraft

NHSH
Quelle: Naturmacht Productions

Band: NHSH

Album: Rasende Kraft

Label: Naturmacht Productions

Release Date:  30.09.2012

Genre:  Black Metal

Rezensent: Laura

Tracklist:

1. Rasende Kraft
2. Hinaus
3. Wanderers Heimkehr
4. Vereinsamt
5. Just Craving is Mine
6. Black Blues
7. Frühlingsabend
8. Weh spricht vergeh


Lineup:
Nahash - Alle Instrumente

Gast: Unas - Drums

Besten Dank an Naturmacht Productions zur Verfügungstellung des Albums

Beurteilung

Nicht schon wieder Nietzsche! Kaum ein anderer deutscher Philosoph musste so oft für die Begründung einer Black Metal Band herhalten wie er. Selten aber kam es vor, dass jene, die sich mit Nietzsches Namen schmückten, seine Gedichte vertonten. Genau das aber machen NHSH - das Rilke-Projekt als Black-Metal Version, sehr interessanter Ansatz. Aber so einfach ist es auch nicht, denn Nahash hat es sich nicht nehmen lassen, eigene Lyrik zu verfassen - natürlich Friedrich Nietzsche gewidmet.

"Rasende Kraft" ist zwar ein Debut, aber keineswegs von Anfängern erschaffen. Das Können und den Willen, eine saubere Scheibe trotz Underground abzuliefern, haben die beiden Bandmitgliedern in ihren anderen Projekten (Drummer Unas mischt auch bei Berkowitz und Schemen mit; Nahash ist Teil vom Blutregen) entwickeln können. Das kommt nun ihrem gemeinsamen Projekt zugute.

Die Beherrschung der Instrumente und die abwechslungsreiche Komposition mit Midtempi, Riffwechseln und den akzentuierenden Einsatz der Leadgitarre lässt sorgen für ein aufrgendes und rundes Klangerlebnis. Synths werden auch eingesetzt und sorgen eher für eine chorale Atmosphäre als für ein Dimmu Borgir Pompösum - Unas und Nahash toben sich lieber an ihren ureigenen Instrumenten (Drums und Gitarre) aus, was gerade bei den Gitarrensoli zu stellenweise Children-Of-Bodom-Virtuositäten führt. Mein absoluter Lieblingstitel: Hinaus. Man beginne mit einem rockigen Riff und füge BM-Screams ein, um es kurz darauf richtig krachen zu lassen - gen Mitte des Songs wird es wieder rockiger, garniert mit Growls. Das tut dem Effekt keinen Abbruch, nicht einmal, wenn man meine Meinung zur Hörbarkeit von Growls mit einbezieht. "Heimkehr" dagegen hat durch den Einsatz seiner Leadgitarre schon fast etwas von Postrock - ein Element, dass mit DoubleBass-Einsatz richtig cool zum Einsatz kommt. So geht es weiter, jeder Titel hat seinen eigenen Ansatz, mal mehr, mal weniger deutlich offenbart. Für Abwechslung ist da gesorgt.

Für mich noch wichtig ist der Gesang: Er ist klar verständlich, was bei einem Nietzschezitat auch zwingend notwendig ist, und in einer angenehm tiefen Tonlage angesiedelt - so lassen sich auch längere Textpassagen gern aushalten.

Fazit: Hinter NHSH steht ein ganzes Weltbild - was die Band nicht einschränkt, sondern sich erst entfalten lässt. Die Band bleibt nicht in Klischees stecken, sondern probiert sich aus - ein gelungener Versuch.

 

Laura für Lady-Metal