Nightbringer - Ego Dominus Tuus

Lady_Metal

Band: Nightbringer

Album: Ego Dominus Tuus

Label: Season Of Mist

Release Date: 26. September 2014

Genre: Black Metal

Rezensent: Flo

Tracklist:
01. Prayer Of Naphal
02. Et Nox Illuminatio Mea In Deliciis Meis
03. Lantern Of Eden’s Night
04. Things Which Are Naught
05. I Am The Gateway
06. Call Of The Exile
07. Where Fire Never Dreamt Of Man
08. The Witchfires Of Tubal-Qayin
09. Salvation Is The Son Of Leviathan (Alabas in Memoriam)
10. The Otherness Of Being

Lineup:
Naas Alcameth - Guitars, Bass, Vocals, Scripts, Ambience
Ophis - Guitars, Bass, Vocals, Scripts
VJS - Guitars, Bass, Backing Vocals
Ar-Ra’d al-Iblis - Vocals, Scripts
Menthor - Percussions

Vielen Dank an Season Of Mist für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

NIGHTBRINGER werden zu den aufstrebenden Black Metal Bands aus den USA gezählt. Die seit 1999 agierende Formation aus Colorado bezeichnet ihren Stil selbst als Nordic Black Metal und will darin Elemente von Emperor, Dark Funeral und Dimmu Borgir vereinen. Beweisen konnten sich die Herren bereits im Vorprogramm für Bands wie Watain und Profanatica bzw. Krieg, welche beide zu ihren Landsleuten zählen. Wollen wir mal sehen, was der neue und zehn Songs starke Silberling "Ego Dominus Tuus" kann?

Wie im Black Metal üblich gibt es erst mal eine Introduktion "Prayer Of Naphal". Diese fällt mystisch und magisch anmutend aus. Die in einen markanten Hall gewandeten Schreie machen es umso spannender. "Et Nox Illuminatio Mea In Deliciis Meis" und "Lantern Of Eden's Night" prügeln sich darauf mit ordentlich Überlänge und überwiegend hoher Geschwindigkeit in die Freiheit. Mein lieber Herr Gesangsverein! Dabei tragen die fünf Herren ihre Musik mit einer symphonischen Ader vor, die besonders in Form von sehr hoch gegriffenen Melodien auf der Gitarre mitgespielt werden. Trotz Gewöhnungsbedürftigkeit ein Pluspunkt, da auf synthetische Sounds zwar nicht verzichtet wird, diese in den Songs jedoch nur im Hintergrund hörbar sind. Mit dem epischen "Lantern Of Eden's Night" entwickeln die schwarzen Gesellen erstmalig Ohrwurmqualitäten.

Die nächsten beiden Songs "Things Which Are Naught" und "I Am The Gateway" reihen sich in die dissonante Schiene ein. Bei dieser Art wechselt die Band auch mal kurzerhand in langsame Gefilde und erreicht damit eine sehr druckvolle Stimmung. NIGHTBRINGER verstehen, wie man Spannung aufbaut und diese auf den Hörer überträgt. Das macht die Abläufe unvorhersehbar, vor allem wenn ohne Überleitung ein Wechsel zwischen langsamem und schnellem Part oder umgekehrt stattfindet.

Bei "Where Fire Never Dreamt Of Man" experimentieren die Amerikaner nun mit verschiedenen Rhythmen in einem Tempo. Und zwar durchwegs. Technische Mühen zahlen sich aus, denn das spricht für Können. Dieser Song bekommt Favoritenstatus, ohne Zweifel. Ebenso innovativ geht es bei "The Witchfires Of Tubal-Qayin" zur Sache, jedoch mit akzent-reicherer Spielweise bei wiederum mehr Dissonanz in der Melodieführung.
Der letzte Song ist mit weit über zwölf Minuten auch der längste des Albums. Auch an Epik fehlt es "The Otherness Of Being" nicht. Ein weiterer Song, der sich bis zur letzten Sekunde als Gesamtheit in die Hirnwindungen des Hörers brettert und erst nach dem Schlussakkord wieder entweicht. Damit erreicht dieses Album in Summe eine enorme Spielzeit von über 71 Minuten. Ein mächtiges Aufgebot!

Fazit: Ein neuer Stern am Black Metal Himmel? Das wird sich zeigen, aber so viel sei gesagt: NIGHTBRINGER haben enormes Potential. Interessant könnte werden, ob sie sich als Amerikaner unter die skandinavischen Größen, die ja bekanntlich die ersten Plätze für sich in Anspruch nehmen, reihen können. Für Fans der harten und schnellen Gangart eine ganz klare Empfehlung.

Flo für Lady-Metal.com