Oakenshield – Legacy

Oakenshield

Band: Oakenshield

Album: Legacy

Label: Einheit Produktionen

Release Date: 17.02.2012

Genre: Epic Folk Metal

Rezensent: Roba

Tracklist:
1. Northreyjar
2. Earl Thorfinn
3. Jorvik
4. Mannin Veen
5. Wen Heath
6. Clontarf
7. Eternal as the Earth
8. The Raven Banner

Lineup: Ben Corkhill (alles)

Besten Dank an Einheit Produktionen für das Material

Beurteilung

Ben Corkhill ist nun schon seit 5 Jahren auf den Pfaden der alten Zeit und brachte in dieser Zeit zwei Demos und nun auch das zweite Album hervor. Zu hören ist ein Mix aus epischen Viking Metal und vielen Folkelementen, auch trefflich umgesetzt durch altertümliche Instrumentik. Der Name und das Cover Artwork lassen sowieso von vornherein keine Zweifel zu, um was es sich bei "Legacy" handelt.

Wer meine vorhergehenden Reviews gelesen hat, weiß, dass ich meine Messlatte bei diesem Genre ziemlich hoch lege. Wenn es um Black/Pagan Metal geht, möchte ich mitgerissen werden, hin zu alten bzw. dunklen Zeiten. Nebenbei dudelnde Musik wird bei mir dementsprechend bewertet. Oakenshield gehört nun wahrlich zu den Ersteren. Es ist einfach erstaunlich wie der Herr die verschiedenen Stile zu einem epischen Gesamtwerk verwebt. Es ist eine ausgeprägte Folkmelodik zu hören, die aber durch das eher langsame Tempo nicht zu humpaamäßig wird, und somit sehr gut greift. Breite Synths und doomische Gitarren, die auch vom Sound eher hart und kratzig sind, fügen dem Ganzen dann die nötige Härte und Tiefe bei. Die Chöre sind sehr Falkenbach-nah und auch der Cleangesang erinnert an vielen Stellen an den Altmeister. Ebenso die Aufmachung und Struktur mancher Songs lässt denken, man höre ein paar unentdeckte Falkenbachlieder aus alter Zeit. Doch dann überrascht Herr Corkhill wieder mit originellen Ideen und das Klangbild verschiebt sich wieder hin zu Oakenshield. Einziger Kritikpunkt wäre der Kreischgesang, der ist noch wahrlich ausbaufähig und ziemlich dünn, doch glücklicherweise kommt er nicht so oft zum Einsatz.

Fazit: Ein sehr starkes Album, was wirklich das Herz an der richtigen heidnischen Stelle trägt. Keine unauthentischen Prolllyriken oder Teenagerschlachtengesänge. Hier hat alles Herz, Hand und Fuß und wirkt nie kitschig oder klischeehaft. Die erwähnte Ähnlichkeit zu Falkenbach ist zwar auffallend, aber hier ist genug Oakenshield vorhanden, um es auch als eigenständig einstufen zu können. Wenn jetzt Herr Corkhill noch einen guten Schreier als Gast finden oder sein eigenes Gekreisch verbessern kann, stehen Oakenshield wirklich sagenhafte Zeiten bevor. Für mich eine klare Perle des Pagan/Folk Metal-Bereichs.

Roba für Lady-Metal.com