Obscenity - Atrophied in Anguish

Obscenity

Band: Obscenity

Album: Atrophied in Anguish

Label: Apostasy Records

Release Date: 14.09.2012

Genre: Deathmetal

Rezensent: Hardy

Tracklist:
01. Erase The Divine
02. All You Can Kill
03. Atrophied In Anguish
04. From Heroic To Depraved
05. Swine To The Slaughter
06. Perfect Pain
07. Neurotic Frenzy
08. Diary Of A Scapegoat
09. Monoistic Living
10. Hysterical Illusion

Lineup:
Jeff Rudes - Vocals
Hendrik Bruns - Guitars
Christoph Weerts - Guitars
Jörg Pirch - Bass
Sascha Knust - Drums

Besten Dank an Apostasy Records zur Verfügungstellung des Albums

Beurteilung

Nicht gerade viele Mitglieder sind den Deathmetal-Heroen OBSCENITY seit dem letzten Album „Ehere Sinners bleed“ erhalten geblieben. Lediglich Gitarrist Hendrik ist noch immer im Lineup vertreten. Zusammen mit dem ehemaligen Drummer Sascha und einer Hand voll neuer Kollegen wurde nun das achte Album der Oldenburger aufgenommen. Ob nach 23 Jahren Bandgeschichte die Luft raus ist oder ob im Metaljahr 2012 geholzt wird wie niemals zuvor wollten wir gerne für euch antesten.

Es dauert keine Minute bis dem Hörer klar wird, dass auf „Atrophied in Anguish“  ein Blastbeat an den anderen gereiht wird. Gemächlicher Midtempo-Death zum verschnaufen findet sich auf der ganzen Scheibe kaum. Starke Breaks und Tempowechsel bieten vor allem der Song „Neurotic Frenzy“ oder der Titeltrack der Platte. Nicht selten wagt sich der Sound sogar in wütende Grindcore-Gefilde vor (Swine To The Slaughter). Besonders Fans von PROSTITUTE DISFIGUREMENT, NASUM und SINISTER dürften an diesem Stil ihre Freude haben.

Ein besonderes Merkmal von OBSCENITY waren schon immer ihre rockigen Gitarrenriffs, durch welche die deftigen Extremmetalsongs noch eine ganz eigene Würze erhalten. Auch diesesmal finden sich wieder einiger solcher Einlagen um die Mattenträger vor der heimischen Stereoanlage zum grooven zu bewegen (All you can kill, From Heroic To Depraved, Perfect Pain).

Der Gesang des neuen Sängers Jeff Rudes macht ordentlich Laune und ist ebenso tief gestimmt, wie die Laune eines Veganers bei dem Jahrestreffen der Metzgereifachangestellten. Ich muss allerdings zugeben, dass mir die Growls des vorigen Shouters Oliver noch ein bisschen besser gefallen haben. Dermaßen hasserfüllt muss man erstmal klingen können. Trotz allem hat der OBSCENITY-Fronter Hendrik mit seiner neuen Besetzung eine gute Wahl getroffen, was sich in der spielerischen Qualität der Titel bemerkbar macht.

Fazit: OBSCENITY brauchen sich mit ihrem neuen Werk keinesfalls zu verstecken. Fans der letzten Outputs dürfen beherzt zugreifen und sich freuen, dass außer MORGOTH noch weitere Deathmetal-Veteranen die Fahne oben halten. Es sollte allerdings erwähnt werden, dass auch “Atrophied in Anguish” wieder klingt wie bereits die Alben zuvor. Es gibt somit keinerlei Stil-Erweiterungen oder nennenswert innovative Neuerungen. Deshalb dürfte dieses Album vor allem für Deathmetal-Fans der alten Schule interessant sein.

Hardy für Lady-Metal.com