Obscurity - Obscurity

Obscurity

Band: Obscurity

Album: Obscurity

Label: Trollzorn / SMP Records

Release Date:
19.10.2012

Genre: Viking Battle Metal

Rezensent: Chris

Tracklist:

01. In Nomine Patris
02. Obscurity
03. Germanenblut
04. Strandhogg
05. Ensamvarg
06. Blutmondzeit
07. Joermungandr
08. Weltenbrand
09. Fimbulwinter
10. Kein Rückzug
11. So endet meine Zeit

Lineup:
Agalaz - Vocals
Dornaz - Guitars
Cortez - Guitars
Ziu - Bass
Arganar - Drums

Danke an Trollzorn / SMP Records für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

Die Band OBSCURITY muss man nicht weiter vorstellen. Sie haben sich Viking Metal auf die Fahnen geschrieben und haben mit dem selbstbetitelten Longplayer ihre bereits sechste Scheibe am Start. Diese ist, wie die zwei Vorgänger auch, bei Trollzorn erschienen.

Doch bevor ich mit der Musik anfange, möchte ich dem Cover-Artwork und Albumtitel ein paar Zeilen schenken. Was ich dort sah war ein grau-metallisches Gebilde. In der Mitte ist ein Löwe, wie man ihn von Wappen oder Bannern kennt, abgebildet und darüber der Schriftzug der Band. "Ah, alles klar!", dachte ich bei mir. Das Album ist nach dem Bandnamen betitelt. Besonders originell war man dieses Mal beim Titel also nicht. Vielleicht strotzt man aber auch vor Selbstbewusstsein und bietet hier alles was die Essenz dieser Formation ausmacht. Ein Blick auf die Trackliste: Titel wie "Germanenblut", "Weltenbrand" oder "Fimbulwinter" strotzen nur so vor jeglichen Genre-Klischees. Doch eventuell gibt es ja eine Überraschung. Also Album in den Player und los ging es.

Beim ersten Stück hackt man dann gleich mal prächtig auf Religion und Kirche ein. Ich bin nicht überrascht und würde wahrscheinlich, wenn ich keine Review schreiben würde, diesen Song direkt überspringen. Nicht, weil ich der brävste Christ vor dem Herren bin - sondern einfach aus dem Grund, weil das furchtbar platt und zum Fremdschämen ist. Prinzipiell machen OBSCURITY hier vieles richtig, vor allem musikalisch. Die Vocals zwischen Screams und Growls sind auch sehr gut verständlich. Doch genau da liegt auch das Problem, weil das auf Albumlänge hier ziemlich anstrengend ist. Und das liegt nicht daran, dass diese Art Bands oftmals fälschlicherweise in einen rechtsorientierten Topf geschmissen werden. Die hier behandelten Themen sind einfach ausgelutscht wie ein alter Kaugummi und reißen mich deshalb nicht zu Begeisterungsstürmen hin.

Technisch versiert sind die Jungs auf jeden Fall und man merkt, dass sie schon auf ein längeres Zusammenspiel zurückblicken können. Die Songs sind größtenteils im Midtempo gehalten und ohne viele Schnörkeleien versehen. Herausstechend sind die Songs "Obscurity" (dank Mitgröhl-Refrain) und das letzte Stück "So endet meine Zeit", dass durch Streichereinlagen und Akustikgitarren aufgewertet wird und somit deutlich aus der Masse heraussticht.

Fazit: Fans von deutschsprachigen Pagan-/Viking-Bands und insbesondere OBSCURITY werden wohl auch bei diesem Album die Kriegsbemalung anlegen und die Fäuste gen Himmel recken. Alle anderen widmen sich lieber diversen Kapellen oder Genres, die ganz weit weg sind, von Germanen, Asen, Fimbulwinter und Asgard. Mir persönlich ist jetzt klar, warum der hier besprochenen Band nie der ganz große Wurf gelungen ist. Aber wer bisher gut mit den Herren aus dem Bergischen Land konnte, wird es auch weiter feiern können.

Chris für Lady-Metal.com