Onheil - Storm Is Coming

Band: Onheil

Album: Storm Is Coming

Label: Cyclone Empire

Releasedate: 05.09.2014

Genre: Blackened Heavy/Thrash Metal

Rezensent: Olli

Tracklist:
01. Embrace The Chaos
02. Kill Tomorrow
03. Self-Destruction Mode
04. The Omega Legions
05. Storm Is Coming
06. The End Of Everything
07. Wings Of Death
08. Dronkenschap In Duisternis II
09. Nature's Wrath
10. Streams Of Silence

Lineup:
Amok – Vocals & Guitar
Haat – Vocals & Guitar
Sadist – Guitar & Additional Vocals.
Nomiis – Bass
Terger – Drums


Dank an Cyclone Empire für die Bereitstellung des Albums.

Beurteilung

 

Onheil aus Holland sind bereits seit 1999 unterwegs und veröffentlichten zu Anfang einige Demos sowie 2003 ihre erste EP, bis sie nach Lineup Problemen 2009 dann endlich ihr Debütalbum "Razor" an den Start bringen konnten. Nun folgt also das zweite Album "Storm Is Coming". Ich selber kannte die Band bisher nur vom Namen und habe mich erst durch dieses Review mit dem älteren Material auseinandergesetzt. Insofern möge man mir verzeihen, wenn meine Eindrücke hier den Test der Zeit nicht überstehen sollten.

"Embrace The Chaos" startet nach kurzem Intro mit einem Knall und das tragende Riff des Songs läutet die Scheibe ein. In diesem Moment erschließt sich mir der Satz aus dem Infoblatt, das Onheil als Iron Maiden des Black Metal bezeichnet. Der Stoff ist schwarz, aber an den Klampfen werden immer wieder Riffs und Soli geboten, die man eher im klassischen Heavy Bereich verorten würde. Onheil machen definitiv keinen Einheitsbrei, sie haben einen eigenen Stil, mit dem sie sich zwischen alle Stühle setzen. Das betrifft nicht nur die Gitarren, auch beim Gesang wechseln sich hohes Gekreische, recht tiefes Grunzen, klarer Gesang und mit technischen Spielereien verzerrte gesprochene Lyrics ab. Auch rhythmisch wird hier nicht stumpf gebolzt, es gibt neben Blastbeats auch langsame und groovende Parts und einiges mehr. Der Song "Self-Destruction Mode", zu dem auch ein schickes Video auf Youtube zu bewundern ist, fasst die genannten Stärken gut zusammen. Vergleiche fallen mir schwer, zumal ich denke, dass in diesem Mix jeder was anderes hören wird. In manchen Momenten bilde ich mir ein, ein bisschen die göttlichen Impaled Nazarene als Einfluss zu entdecken, an anderen Stellen würde ich beinahe Amon Amarth raushören, dazu kommen dann eben immer wieder die klassischen Heavy-Gitarren. Wirklich geil ist die Platte für mich an den Stellen, wo der klare Gesang als Highlight ausgepackt wird, leider für meinen Geschmack zu selten. Aber wie gesagt, das ist Geschmackssache. Mein größeres Problem: super Musiker, starke Produktion, aber abgesehen von der eigenen Stilrichtung überrascht mich nichts, die großen Momente bleiben aus. Etwas, was mir beim Hören des Debütalbums "Razor" nicht so ging, da fühlte ich mich insgesamt etwas besser unterhalten.

Fazit: Die Scheibe fühlt sich an wie ein spannendes und taktisch hochwertiges 0:0 beim Fußball, bei allem Respekt vor der Leistung fehlt mir einfach was. Aber das geht vermutlich nur mir so. Fans der Band werden begeistert sein, die Presse wird sich vermutlich auch überschlagen und ich kann es objektiv durchaus nachvollziehen. Also einfach mal ein Ohr riskieren, das haben Onheil sich auf jeden Fall verdient.

Olli für Lady-Metal.com