Pink Cream 69 - Ceremonial

Pink Cream 69

Band: Pink Cream 69

Album: Ceremonial

Label:  Frontiers Records

Release Date: 25.01.2013

Genre: Hard Rock / Heavy Metal

Rezensent: Hardy

Tracklist:
01. Land Of Confusion
02. Wasted Years
03. Special
04. Find Your Soul
05. The Tide
06. Big Machine
07. Let The Thunder Roll
08. Right From Wrong
09. Passage Of Time
10. I Came To Rock
11. King For One Day
12. Superman

Lineup:
David Readman – Vocals
Alfred Koffler – Guitars
Uwe Reitenauer – Guitars
Dennis Ward – Bass
Chris Schmidt – Drums

Danke an Frontiers Records für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

Wow, so lange haben die Karlsruher von PINK CREAM 69 seit ihrer Gründung noch nie gebaucht, um ein neues Album zusammenzuschustern. Ich frage mich ob dies nun zu bedeuten hat, dass dieses mal ganz besonders intensiv gearbeitet wurde oder ob die Herren um Mr Readman nun doch langsam in die Jahre kommen. Ich durfte die Truppe vor einigen Jahren schon live erleben und hatte hierbei wirklich meinen Spaß. Deshalb hoffe ich inständig auf ersteres. Was die neue Scheibe mit dem leicht theologisch klingenden Namen „Ceremonial“ wirklich zu bieten hat, sollt ihr nun erfahren.

Der Opener „Land Of Confusion” geht ordentlich ins Ohr, hebt sich meiner Ansicht nach jedoch kaum von den anderen Hits der Combo ab. Auch technisch wird sich nicht gerade verausgabt. Mit einem leicht unbehaglichen Gefühl nähere ich mich Track 2 und was soll ich schreiben? Mir bleibt mal wieder die Spucke weg und mein Mund fühlt sich an, als hätte die Wüste Sahara einen Daueraufenthalt in der Sauna um die Ecke gewonnen. “Wasted Years” punktet mit allen Tricks und Kniffen: Ein eingängiger Mitsingrefrain, ein rockiges Solo als Bridge und noch immer eine der besten Stimme unserer deutschen Heavymetal-Szene. So kann es gerne weitergehen.

Glücklicherweise darf ich alle Fans beruhigen – Ein weiterer Ausfall ist auf der ganzen Platte nicht zu finden. Ob verhältnismäßig ruhig und gefühlvoll vorgegangen wird wie bei den Songs “Find your Soul” und “Passage of Time” oder ob dem Hörer der Schweiß aus den Poren gerockt wird wie bei “I came to rock” ist eigentlich völlig egal. Im Ohre bleibt jede dieser kleinen Perlen hängen. Besonders hervor sticht auf diesem Album mal wieder die feine Gitarrenarbeit. Eingängige Riffs schmiegen sich liebevoll an komplexe Soli, ohne das die Songs hierdurch zu überladen wirken. Man merkt dem Songwriting durchaus an, dass hier auf einen großen Erfahrungsfundus zurückgegriffen werden konnte.

Ich habe dieses Album zum ersten mal im Beisein einer Dame gehört. Diese trug mir auf, auf den Flirtfaktor der Scheibe hinzuweisen. Wer also das nächste mal aus der Rockfabrik (Begriff bitte durch den Namen der ortsnähsten Metaldisco ersetzen!) törkelt und seine neue Begleitung noch rumkriegen möchte, obwohl man ihr vor wenigen Minuten in den Humpen gekübelt hat, sollte unbedingt auf diesen Silberling zurückgreifen.

Fazit: PINK CREAM 69 spielen Heavyrock im Stile von RAINBOW, PRETTY MAIDS und ROYAL HUNT. Wer diese Musikrichtung nicht mag, wird auch mit den Musikern aus Karlsruhe nichts anzufangen wissen. Für alle anderen spreche ich hiermit eine klare Kaufempfehlung aus. Diese Platte macht Spaß und birgt meiner Ansicht nach ein noch größeres Hitpotential als die letzten Outputs der Truppe. Dringend zupacken und aufpassen, dass man sich an dem guten Stück nicht die Finger verbrennt!

Hardy für Lady-Metal.com