Plaguewielder - Chambers Of Death

Lady_Metal

Band: Plaguewielder

Album: Chambers Of Death

Label: Eigenproduktion

Release Date: 25. August 2015

Genre: Funeral Doom Metal

Rezensent: Flo

Tracklist:
01. Existence Is Our Exile
02. Drowned
03. Casket Of Dying Flesh
04. Father Suicide
05. The Funeral March

Lineup:
Nicholas O'Connell - Vocals & Bass
Christophe Trausch - Guitars
Luis Muñoz - Drums
Maxime Weber - Synthesizer & Visuals

Vielen Dank an Maxime Weber für das zur Verfügung stellen des Albums.

Beurteilung

Da die Gegend um Luxemburg sehr dünn mit Funeral Doom Metal Bands besiedelt ist und diese Richtung von allen Mitgliedern der heutigen Band bevorzugt wurde, haben sich vier junge Herren unter dem Namen PLAGUEWIELDER dieser tiefgängigen Musikrichtung verschrieben. In ihrem erst seit 2012 bestehenden Wirken legen sie mit "Chambers Of Death" das erste Album vor, welches unter anderem drei Songs ihrer im Mai 2013 veröffentlichten EP beinhaltet. Das Besondere an PLAGUEWIELDER: Auf Livekonzerten werden die Songs mit selbst kreierten und auf die Thematiken der Songs zugeschnittenen und ausgelegten Videos umrahmt.

Ohne große Introduktion geht es mit "Existence Is Our Exile" ordentlich schwermütig zur Sache. Der Gesang ist melancholisch und die synthetischen Sounds, welche leicht im Hintergrund gehalten sind, sorgen meist für tragende Atmosphäre und sind teils gewünschte Melodie-Einwürfe. Dabei wirken erstere durch Hall-Beigabe räumlich und eingängig, während letztere mit klassischen Instrumenten wie Klavier, Orgel oder Glockenspiel authentisiert werden.

Die restliche Instrumentalisierung vertonen PLAGUEWIELDER gekonnt und durch ihre einfache Besetzung (Drums, Bass, Gitarre) klar strukturiert. Der Bass übernimmt dabei die Rolle der tiefen Basis, wie es der musikalische Grundgedanke im Doom-Bereich ist. Auch das Schlagzeug bleibt strikt und kommt ohne große Experimente aus, sodass gerade in den überlangen Songs "Drowned" und "The Funeral March" schöne Phrasierungen entstehen, die bei der Gitarre mit verzerrtem und clean-delayed Effekt sehr fähig umgesetzt sind.

Mit dem Song "Father Suicide" hat die Band auch ein Video herausgebracht, welches auf Youtube angesehen werden kann. In der ersten Hälfte erzeugt die Band dabei die bisher gewohnte drückende Stimmung, wobei im zweiten Teil Dur-Akkord-Klänge und klare Bassmelodien eine Art Wohlgefühl vermitteln. Hier darf jeder selbst interpretieren, wobei dieser Kontrast auch im Video erkennbar ist. Nebenbei bemerkt wurden die meisten Videoszenen in unserer bayerischen Landeshauptstadt München aufgenommen. Unter folgendem Opens external link in new windowLink kann man sich den Song "Father Suicide" zu Gemüte führen.

"The Funeral March" wäre dann bereits der längste wie auch fünfte und letzte Song des ersten Albums von PLAGUEWIELDER. Hier sei anzumerken, dass die meisten Songs weit jenseits von Normallänge sind. Insofern wirkt das Album nicht zu kurz, zumal die Riffs und Rhythmen größtenteils langsam sind und grenzenlos erscheinen. Dies verleiht den Songs eine zusätzliche Tiefgründigkeit und ein breites Klangerlebnis durch alle erzeugten Stimmungen.

Fazit: Mit "Chambers Of Death" liefern PLAGUEWIELDER ein absolut gelungenes und bodenständiges Debut ab. Wer sein Lieblings-Genre im Doom und Funeral Doom gefunden hat oder finden will, dem sei diese Scheibe ganz klar empfohlen. Und man darf die vier jungen Herren auch im Auge behalten, denn die Zukunft birgt ein enormes Potential, was es Schritt für Schritt auszuschöpfen gilt. Ideenreichtum ist vorhanden, während die Umsetzung in einem schönen und hochwertigen Sound wie beim vorliegenden Album von vorne herein Sympathiepunkte erwirkt.

Flo für Lady-Metal.com